Ist das die Trendwende für die Aktie von Volkswagen?

Unverhofft kommt oft

 

Allerlei Streitigkeiten in der Führungsriege ließen Volkswagen stellenweise schon zum Gespött der Märkte werden lassen. Die Entwicklungen im Management machten sich auch beim Aktienkurs bemerkbar, mit schöner Regelmäßigkeit sicherte der Autobauer sich einen Platz auf den hinteren Rängen im Dax.

Das hat sich am Mittwoch nun in das komplette Gegenteil verkehrt. Mit einem Kursplus von 3,76 Prozent zählte VW (DE0007664039) gestern zu den größten Siegern an den hiesigen Börsen. Gründe dafür lassen sich auf den ersten Blick nicht finden. An der Nachrichtenfront gab es nur wenig Neues zu hören, eine weitere Preiserhöhung ab Januar dürfte wohl kaum der Auslöser für die gute Stimmung gewesen sein.

Möglich ist, dass viele Anleger im Zuge einer allgemeinen Erholung die vergleichsweise niedrigen Kurse für einen Einstieg genutzt haben. Dafür gibt es auch viele gute Gründe, denn allen Unkenrufen zum Trotz scheffelt Volkswagen noch immer mehr Geld als die meisten anderen deutschen Konzerne und daran dürfte sich allzu schnell auch nichts ändern.

Dass Konzernchef Herbert Diess gerne mehr wie Tesla wäre, dürfte unverändert für Spott und Hohn sorgen. Es ist aber auch nicht auszuschließen, dass die Strategie von Diess sich noch auszahlen wird. Anleger sollten sich für den Moment von Schlagzeilen rund um das Management nicht allzu sehr beeindrucken lassen und mehr auf die nackten Zahlen schauen. Die sprechen eine klare Sprache und zeigen ganz klar Anzeichen von Wachstum.

 

Das könnte was werden

 

Langfristig muss man sich um die Aktie von Volkswagen wohl nur wenige Gedanken machen, hat diese doch schon ganz andere Krisen als die derzeitige weggesteckt. Lediglich auf kurze Sicht bleibt es noch bei einem Abwärtstrend, der auch mit den gestrigen Kursgewinnen noch nicht unbedingt gestoppt wurde. Wer aber mit Weitblick investiert, darf über einen Neueinstieg bzw. eine Aufstockung bereits vorhandener Positionen jetzt durchaus nachdenken. Sobald es zur Wende kommt, dürfte das Papier für lange Zeit nicht mehr so günstig wie aktuell zu haben sein. Vorausgesetzt natürlich, dass nicht zwischenzeitlich die nächste Hiobsbotschaft eintrudelt und die Kurse crashen lässt.

 

02.12.2021 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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