Adobe enttäuscht beim Wachstum
Die Wall Street straft Adobe nach den Zahlen ab - nicht ganz zu Unrecht
Adobe verliert operativ an Höhe. Die Wall Street beginnt konsequenterweise das sich abschwächende Wachstum in die Bewertung einzupreisen.
Adobe (US00724F1012) legte einen Rekordumsatz vor und enttäuschte trotzdem alle an der Wall Street. Das muss man erst einmal schaffen! Es waren vor allem die Cloud-Produkte, die die Erlöse trieben und auf 4,26 Mrd. US-Dollar im 1. Fiskalquartal hoben.
Natürlich waren die Anleger nicht vom neuen Rekordumsatz enttäuscht. Sie hatten aber im Hinblick auf das Wachstum im Jahresvergleich mehr erwartet und hier lieferte Adobe nicht. Das Momentum des Umsatzwachstums ist negativ und fiel im abgelaufenen Quartal auf nur noch 9 %. Was auf den ersten Blick nicht schlecht aussieht, wird ins rechte Licht gesetzt, wenn man bedenkt, dass Adobe zum ersten Mal seit 2015 in einem Quartal nur ein einstelliges Umsatzwachstum ausweist.
Auch das Ergebnis nach Steuern half nicht. Rechnet man die Aktienrückkäufe heraus, dann stagnierte der Gewinn im Jahresvergleich, obwohl der Umsatz um 9 % stieg. Dieses Bild passt schlicht und einfach nicht zur Bewertung, die die Anleger dem Titel immer noch gewähren. Vor dem Hintergrund eines Jahresumsatzes von 16 bis 17 Mrd. US-Dollar bringt die Aktie in New York 200 Mrd. US-Dollar Marktkapitalisierung auf die Waage. Auch das KGV von 46 ist nicht gerade ein Kaufargument, wenn der Gewinn stagniert.
Ausblick komplett verfehlt
Die Erwartungen an den Ausblick hat Adobe ebenfalls komplett verfehlt. Aufseiten der Umsätze lagen die Mindesterwartungen bei 4,41 Mrd. US-Dollar und bewegen sich am oberen Ende bei 4,5 Mrd. US-Dollar. Stattdessen kündigte das Management für das laufende 2. Fiskalquartal ein Umsatzziel von 4,34 Mrd. US-Dollar an.
Das gleiche Spiel bei der Profitabilität. Adobe schickte eine Gewinnprognose von 2,44 US-Dollar je Aktie ins Rennen (bereinigt: 3,30 US-Dollar je Aktie), während sich die Börse auf mindestens 3,35 US-Dollar eingestellt hatte und im Zweifel bis zu 3,47 US-Dollar je Aktie sehen wollte.
Schon im nachbörslichen Handel sackte die Adobe-Aktie nach dieser doppelten Enttäuschung durch. Im heutigen regulären Handel liegen die Notierungen zweistellig im Minus. Eine Bewegung, die noch von einem Handelsvolumen unterstrichen wird, das nahe den Rekordwerten liegt. Nicht einmal im Februar / März 2020 verzeichnete Adobe so starkes Handelsvolumen an Tagen mit fallenden Kursen.
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24.03.2022 - Mikey Fritz
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