Henkel: Jahresprognose angehoben
Henkel erfreut mit einer neuen Jahresprognose - Boden gefunden?
Nach einem brutalen Börsenjahr beginnen sich die Henkel Vorzüge wieder zu fangen. Ist der Boden endlich erreicht?
Die galoppierende Inflation bescherte Henkel (DE0006048432) ein Rekordquartal. Der Umsatz im 3. Quartal erreichte ein Niveau von rund 6 Mrd. Euro, was organisch einem Wachstum von 11,3 % entspricht. Nominal ergab sich ein Wachstum um 17,3 %. Enttäuschend war allerdings, dass die abgesetzten Mengen im Jahresvergleich rückläufig waren. Das Umsatzplus resultierte also einzig und allein aus Preissteigerungen und Wechselkurseffekten. Zwei Faktoren, die von der Börse untergewichtet werden.
Die Klebstoffsparte kam erwartungsgemäss wieder in Schwung. Dank der wieder steigenden Produktionszahlen in der Automobilbranche, die zu den wichtigsten Kunden zählt, konnte Henkel für die Sparte ein organisches Umsatzplus von 16,8 % erreichen. Nominal lag das Umsatzwachstum bei Adhesive Technologies bei 22,6 %. Die Wachstumsrate bei der Sparte Consumer Brands blieb angesichts des stark gefallenen Verbrauchervertrauens dagegen unterdurchschnittlich.
Jahresprognose angehoben
Die Anhebung des Ausblicks für das Gesamtjahr ist eine positive Überraschung. Der Löwenanteil auf der Umsatzseite hängt hier mit der Inflation zusammen. Henkel muss die Preise anheben, da man bereits jetzt hinterherhinkt und einen Teil der höheren Preise selbst zahlen muss, anstatt sie dem Kunden weiterzuberechnen. Vor diesem Hintergrund ist die Anhebung eine Erleichterung aus Sicht der Börse.
Für den Gesamtkonzern zieht man die Umsatzprognose auf eine Spanne von 7 bis 8 % hoch. Damit liegt man immer noch unter der Inflationsrate im Euroraum, aber immerhin über der bisherigen Prognose von 5,5 bis 7,5 % Wachstum. Die Sorge Frankfurts war, dass Henkel im Zweifel am unteren Ende der Prognose rauskommt.
Das echte Highlight ist jedoch die neue Prognose für die EBIT-Marge. Das absolute EBIT steigt sowieso mit dem höheren Umsatzwachstum. Zusätzlich zog die Geschäftsführung aber auch die Erwartung an die Marge hoch. Im Wesentlichen fokussieren sich die Veränderungen auf eine Anhebung des unteren Randes der Prognosespanne. So erwartet man nun für den Konzern eine „bereinigte“ EBIT-Marge von 10 bis 11 %. Bisher war die Spanne grösser und reichte von 9 bis 11 %.
Das hat auch Auswirkungen auf das erwartete Ergebnis je Vorzugsaktie. Henkel hatte die Börse bekanntlich mit der Prognose geschockt, dass hier 2022 bei konstanten Wechselkursen ein Gewinnrückgang von -15 bis -35 % zu erwarten ist. Diese Spanne schränkte man nun auf -15 bis -25 % ein und nahm damit etwas von der Schärfe.
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Offenlegung: Zum Zeitpunkt der Empfehlung hält Herr Fritz eine Long-Position in Henkel.
09.11.2022 - Mikey Fritz
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