Keine schnelle Wende bei Henkel
Keine Entwarnung von Henkel - Umsatz wächst, aber Kosten sind außer Kontrolle
Die Börse hatte auf eine Trendwende im Geschäft bei Henkel gehofft. Beim Umsatz konnte der Konsumgüterkonzern auch zulegen, aber die Kosten bleiben das Hauptproblem.
Henkel (DE0006048432) kämpft sich zurück. Anfang des Jahres schockte der Konsumgüterhersteller die Börse mit einem sehr schwachen Ausblick für 2022. Nach einem organischen Umsatzwachstum von 7,8 % im vergangenen Jahr stutzte der Vorstand die Erwartungen auf nur noch 2 bis 4 % herunter. Inzwischen hat man es jedoch geschafft, das Wachstumsniveau des Vorjahres fast wieder zu erreichen.
Die neue Jahresprognose wurde anlässlich des Kapitalmarkt-Tages am Dienstag aktualisiert. Zuletzt hatte man die Aktionäre auf ein organisches Umsatzwachstum von 4,5 bis 6,5 % eingestimmt. Diese Spanne zog man nun um 100 Basispunkte auf 5,5 bis 7,5 % nach oben. Henkel verzeichnet ein starkes 3. Quartal, was zu der neuen Jahresprognose massgeblich beitrug. Der Klebstoff-Bereich - Adhesive Technologies - erlebte mit den wieder steigenden Produktionszahlen bei den Automobilherstellern ein Comeback und erreicht ein sehr starkes organisches Umsatzwachstum, das zwischen 10 und 12 % liegen soll.
Ergebnisprognose bleibt unverändert
Der Umsatzanstieg reicht aber Weitem nicht aus, um die Kosten in den Griff zu bekommen. Henkel wird in diesem Jahr stark von der Kostenexplosion an den Beschaffungs- und Rohstoffmärkten getroffen, aber vor allem auch durch die eskalierenden Energiepreise. Das wirkliche Ausmass wollte der Vorstand nicht verraten, sondern gab lediglich „bereinigte“ Daten an. Das hilft natürlich wenig, denn die Aktionäre wollen jetzt auf Heller und Pfennig vorgerechnet bekommen, wie umfangreich die Probleme sind.
Die „bereinigten“ Prognosen beunruhigen Frankfurt. Henkel lieferte keine Aktualisierung der Profitabilität. Da diese aber „bereinigt“ sind, kann es am Ende im Jahresabschluss zu einer bösen Überraschung kommen. Der Vorstand wiederholte noch einmal, dass man eine „bereinigte“ EBIT-Marge von 9 bis 10 % erwartet. Auf Ebene der Vorzugsaktien ist das Mindeste, worauf sich die Aktionäre einstellen müssen, ein Rückgang um -15 bis -35 % im Jahresvergleich.
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Offenlegung: Zum Zeitpunkt der Empfehlung hält Herr Fritz eine Long-Position in Henkel.
21.09.2022 - Mikey Fritz
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