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Mit einer verlängerten Garantie will Intel Käufer von fehlerhaften CPUs trösten, kann damit an der Börse aber nicht ansatzweise punkten

Bei Intel scheint alles schief zu laufen

NTG24 - Mit einer verlängerten Garantie will Intel Käufer von fehlerhaften CPUs trösten, kann damit an der Börse aber nicht ansatzweise punkten

 

Nicht nur katastrophale Zahlen und ein mauer Ausblick belasten Intel dieser Tage. Auch mit seinen Prozessoren hat der Konzern zum Teil massive Probleme. Schon seit Längerem häufen sich Berichte zu Instabilitäten und ausfällen bei Core-Prozessoren aus der 13. Und 14. Generation. Nachdem Intel dies eine Weile lang totzuschweigen versuchte, geht das Unternehmen mit der Angelegenheit mittlerweile offener um.

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Im Juli veröffentlichte Intel (US4581401001) eine Stellungnahme, laut der eine zu hohe Kernspannung für die Instabilitäten verantwortlich sei. Mit einem Patch soll der dafür verantwortliche Microcode so bald wie möglich korrigiert werden, was aber wohl nur ein Teil der Lösung sei. Eingestehen musste der Chiphersteller bei Reddit zudem, dass es im letzten Jahr wohl schon andere Probleme wie Oxidation in der Produktion gab. Dies soll für die derzeitigen Probleme aber nicht von Belang sein.

Die Aussicht auf Abhilfe durch Intel konnte die Gemüter bislang nicht beruhigen. Das liegt vor allem daran, dass laut dem Konzern von der Problematik betroffene Prozessoren bereits irreversible Schäden davongetragen hätten. Kommt es zu Instabilitäten, steht also unweigerlich der Tausch eines Prozessors an.

 

 

 

Intel verlängert die Garantie

 

Es liegt auf der Hand, dass die Kundschaft darüber wenig erfreut ist. Schließlich muss momentan mit Systemen gearbeitet werden, die quasi jederzeit das Zeitliche segnen könnten. Um die Wogen zumindest etwas zu glätten, kündigte Intel nun an, die Garantie für Prozessoren ab dem Core i5-13600KF aufwärts um zwei weitere Jahre bis auf insgesamt fünf Jahre zu erhöhen. Einen generellen Rückruf wird aber weiterhin gescheut.

Die längere Garantie ist zwar eine nette Geste. Vor allem im geschäftlichen Betrieb ist es aber kaum eine Option, Maschinen derart mit fehlerhaften Intel-Prozessoren zu betreiben. Schließlich kann ein Ausfall im schlimmsten Fall manchen Ablauf lahmlegen und auch mit einer großzügigen Garantie und vielleicht sogar einem Ersatzchip auf Lager können bei der Kundschaft von Intel da schnell Kopfschmerzen auftreten.

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Werbebanner DegussaFür die Anleger bleibt der Eindruck eines mehr als schwachen Auftretens von Intel. Der Verzicht auf einen Rückruf soll vermutlich in erster Linie die Kosten im Zaum halten. Doch auch mit der nun erweiterten Garantie dürfte das Debakel sich schon zu einem teuren Spaß entwickeln und in den USA wird zudem eine Sammelklage gegen Intel vorbereitet. Welche Folgen die Ausfälle der 13. Und 14. Generation von Intel-Prozessoren noch haben wird, lässt sich damit kaum abschätzen. Die Anteilseigner stellen sich aber schon mal klar auf neue Rückschläge ein.

 

Intel sieht kein Land

 

Positive Neuigkeiten sind bei Intel zu einer Seltenheit geworden und nach den anfangs bereits erwähnten Quartalsergebnissen stürzte die Aktie zuletzt endgültig ins Bodenlose. Dieser Trend setzte sich auch am Dienstag fort, als Verluste von 1,4 Prozent das Papier auf 19,83 US-Dollar und damit unter die Linie bei 20 Dollar bewegten. Seit Jahresbeginn belaufen die Kursverluste sich hier bereits auf etwas mehr als 60 Prozent.

Die Ausgangsalge für Intel bleibt weiterhin deprimierend. Bei CPUs im Consumer- und Serverbereich wird man von Konkurrent AMD regelrecht vorgeführt. Dedizierte Grafikkarten konnten bisher keinen Eindruck hinterlassen und auch bei KI-Chips steht man mehr oder minder mit heruntergelassenen Hosen da. Noch dazu ist das Foundry-Geschäft ein einziger Verlustbringer. Es brennt also bei Intel an nahezu jeder Stelle lichterloh und manchmal macht es den Anschein, als würde das Management dabei nur fasziniert zusehen. Zwar passiert hinter den Kulissen durchaus etwas. Doch die Anleger haben so ihre Zweifel, ob dies am Ende des Tages auch genug sein wird.

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07.08.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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