Tesla und JinkoSolar profitieren von mehr Umweltschutz, BioNTech erholt sich weiter und bei TeamViewer werden Konsequenzen gezogen
Die Zukunft ist grün
Die drastisch steigenden Preise für Öl und Energie sind für Klimaschützer ein Argument mehr, in Zukunft auf erneuerbare Energien zu setzen. Nachdem eine Ampel-Regierung immer wahrscheinlicher wird, dürften die Bedeutung von Wind-, Solar- und Wasserkraft hierzulande immer weiter steigen. Für so manche Aktie sind das gute Nachrichten.
Zu nennen wäre da etwa Tesla (US88160R1014), noch immer der unbestrittene König bei E-Autos. Die werden in Zukunft aller Voraussicht nach weiter gefördert, den Hahn könnte eine Regierung aus SPD, Grünen und FDP aber bei den Hybriden abdrehen. Es gilt als ausgemachte Sache, dass diese schon sehr bald keine Förderung mehr erhalten werden. Umso attraktiver würden dann die Tesla-Fahrzeuge werden.
Nun mag Deutschland nur ein kleiner Markt für den US-Konzern sein. Böse Zungen könnten sogar behaupten, dass hiesige Verkäufe im Vergleich zu China oder den USA überhaupt nicht ins Gewicht fallen. Dennoch stehen die aktuellen Mutmaßungen dem beeindruckenden Aufwärtstrend an der Börse auch sicher nicht im Weg. Kleinere Korrekturen nach einem neuen Allzeit-Hoch sind nur auf Gewinnmitnahmen zurückzuführen, Tesla befindet sich weiterhin im Höhenflug.
Ein verlockendes Angebot von JinkoSolar
Kaum zu glauben, dass Tesla vor einigen Jahren noch belächelt wurde. Mittlerweile ist es der mit Abstand am besten bewertete Autokonzern weltweit. Ähnlich kurios ist, wie sich die Lage für JinkoSolar (US47759T1007) gewendet hat. In Saudi-Arabien gab der Konzern ein Angebot ab, um ein Projekt von 700 Megawatt für 1,48 Cent je kWh zu realisieren. Vor nicht einmal einem Jahr wäre so etwas schon für 1,04 je kWh zu haben, wie „Der Aktionär“ berichtet.
Tatsächlich unterbot JinkoSolar damit auch noch die gesammelte Konkurrenz und sichert sich so gute Chancen dafür, den Zuschlag zu erhalten. Nun bedeuten die vergleichsweise hohen Preise nicht automatisch steil ansteigende Margen, da die Preise für Rohstoffe ebenfalls explodiert sind. Die Aussicht auf ein neues Großprojekt führt dennoch zu guter Laune an den Märkten und einem Kursplus von rund vier Prozent am Dienstag.
Es tut sich was bei TeamViewer und BioNTech
TeamViewer (DE000A2YN900) leckt derweil immer noch seine Wunden nach dem Absturz an der Börse in Folge einer Gewinnwarnung. Die Aktie des Software-Entwicklers notiert noch immer irgendwo in der Nähe des Allzeit-Tiefs und von Kauflaune fehlt weiterhin jede Spur. Nun werden allem Anschein nach erste Konsequenzen aus den jüngsten Enttäuschungen gezogen.
Bereits am Wochenende teilte die Unternehmensführung mit, dass der Finanzchef Stefan Gaiser zum Jahreswechsel seinen Hut nehmen wird. Das wird direkt auf so manche umstrittene Entscheidung wie zum Beispiel den teuren Sponsorenvertrag bei Manchester United zurückgeführt, auch wenn dies offiziell nicht als Grund genannt wurde. Wer der Nachfolger von Gaiser sein wird, steht derzeit noch nicht fest.
BioNTech (US09075V1026) kann derweil wieder für zarte Anflüge von Begeisterung sorgen. Nachdem schon am Montag grüne Vorzeichen zu sehen war, legten die Mainzer am Dienstag um weitere 3,9 Prozent zu und hievten den eigenen Kurs bis auf 227,50 Euro. Damit werden gleich mehrere charttechnische Hürden genommen. Auslöser für die gute Stimmung dürften in erster Linie Hoffnungen auf eine baldige Zulassung des Corona-Impfstoffs für Kinder ab fünf Jahren sowie eine Ausweitung von Drittimpfungen sein.
Die Ausgangslage ist klar
Die Energiekrise bleibt wohl noch für eine ganze Weile das beherrschende Thema an den Börsen und sie zieht einen langen Rattenschwanz hinter sich her. Auswirkungen gibt es in so gut wie allen Branchen zu sehen, von Halbleitern über Autos bis natürlich zu Ölkonzernen. Wichtig für die Börsianer ist im Moment vor allem, Gewinner und Verlierer des Ganzen voneinander trennen zu können. Das ist nicht immer so einfach, wie es vielleicht klingt. Noch dazu hat das Ganze eine derartige Tragweite, dass politische Eingriffe in den nächsten Wochen und Monaten zu erwarten sind. Die könnten wieder für einigen Wirbel sorgen, sodass die Anleger sich selbst bei gut laufenden Aktien nicht allzu sicher fühlen können.
20.10.2021 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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