Gute und schlechte Neuigkeiten bei BASF, BioNTech brüstet sich wieder, BYD investiert kräftig in die Batterieproduktion und Laden bei Tesla wird teurer
Dezente Anzeichen einer Beruhigung treten ein
Wirklich viel zu lachen hatten die Anleger auch am Dienstag nicht. Doch immerhin zeigten die Märkte sich wieder etwas ruhiger als noch am Vortag. Die Zinssorgen sind nicht unbedingt verdaut, zumindest aber zu weiten Teilen eingepreist, sodass der Blick sich wieder auf andere Themen richten kann.
Im Falle von BASF (DE000BASF111) waren das vor allem die Zahlen für das erste Quartal, welche Licht und Schatten mit sich brachten. Wie erwartet kam es zu heftigen Wertberichtungen bei der Tochter Wintershall Dea, was den Konzern eigenen Angaben zufolge 1,1 Milliarden Euro kostete. Das drückt das operative Ergebnis um 29 Prozent auf 1,22 Milliarden Euro, wie das „Handelsblatt“ zu berichten weiß.
Das klingt nicht besonders toll, liegt aber tatsächlich über dem, womit die meisten im Vorfeld gerechnet hätten. Entsprechend konnte die BASF-Aktie sich gestern über grüne Vorzeichen freuen und Gewinne in Höhe von immerhin 1,09 Prozent mitnehmen. Mit einer Trendwende hat das noch nicht unbedingt viel zu tun. Es hätte aber deutlich schlimmer kommen können und damit werden die Anteilseigner sich wohl erst einmal begnügen müssen.
Immerhin etwas
Schlechter hätte es am Dienstag auch BioNTech (US09075V1026) erwischen können. Hier zeigten sich letztlich nur leichte Verluste von knapp 0,3 Prozent und mit einem Schlusskurs von 156 Euro blieben relevante charttechnische Supportzonen unangetastet. Derweil plauderte das Unternehmen selbst über eine hohe Schutzwirkung vor Corona bei Personen, welche über drei Impfungen des eigens entwickelten Vakzins verfügen und zusätzlich eine Infektion mit der Omikron-Variante hinter sich haben.
Eben dazu stellte der Mainzer Wirkstoffentwickler eine eigens erstellte Studie vor, welche bisher allerdings noch nicht von unabhängigen Quellen überprüft werden konnte. Ohnehin ist es ein schwacher Trost, dass drei Impfungen und eine Infektion vor weiteren Infektionen zu schützen scheinen. Da dürften sich die meisten deutlich mehr von den Schutzimpfungen erwarten. Vielleicht wird die derzeit in Entwicklung befindliche zweite Generation von Vakzinen dafür sorgen, dass künftig auch ohne durchgemachte Erkrankung ein ausreichend hoher Schutz vor einer Infektion besteht. Das wird aber auch von möglichen neuen Varianten abhängen.
BYD drückt aufs Tempo
Der chinesische Autobauer BYD (CNE100000296) teilte erst kürzlich mit, die Produktion von reinen Verbrennern vollständig eingestellt zu haben. Da nun ausschließlich Hybrid- und Elektrofahrzeuge von den Bändern rollen, ist der Bedarf nach Batterien entsprechend groß. Um dem gerecht zu werden, soll nun in Taizhou in China eine neue Fabrik für Batterien entstehen, nachzulesen unter anderem bei „Der Aktionär“.
Angedacht ist eine jährliche Kapazität von 22 Gigawatt und ein Produktionsstart bereits im kommenden Jahr. Bis 2024 soll die komplette Kapazität erreicht werden und 6.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Es handelt sich also durchaus um ein größeres Projekt, welches für BYD angesichts der eigenen Ambitionen auch von hoher Wichtigkeit sein dürfte. Die Anleger zeigten sich allerdings weitgehend unbeeindruckt. Die meisten erwarteten regelrecht, dass es solche Ankündigungen geben würde.
Darf’s ein bisschen mehr sein?
Steigende Energiepreise sorgen derzeit für eine Rekordinflation und sie machen sich an jeder nur erdenklichen Stelle zu bemerken. Auch bei Tesla (US88160R1014) sind die höheren Preise für Strom bereits angekommen. Laut „ecomento.de“ erhöht der Konzern nun erneut die Preise für die Stromabnahme an den eigenen Superchargern. Dabei ist die letzte Preiserhöhung noch nicht einmal ganz einen Monat alt.
Wie viel nun für die Kilowattstunde gezahlt werden muss, hängt von einigen Faktoren wie beispielsweise dem Standort ab. Die höchsten Tarife gibt es dem Vernehmen nach wohl in Portugal, wo bis zu 0,56 Euro fällig werden. Zum Vergleich: im Jahr 2020 konnten Kunden noch für etwa 0,33 Euro an den Superchargern lasen. Die elektrische Mobilität wird also, zumindest für Tesla-Fahrer, rasant teurer. An der Börse mag das nur eine untergeordnete Rolle spielen. Gänzlich ignorieren sollten die Anteilseigner das Ganze aber nicht, da der Kauf eines Teslas mit jeder weiteren Erhöhung unattraktiver wird.
Von Euphorie keine Spur
Die Anleger bekamen in diesem Jahr fraglos bereits schlimmere Tage zu Gesicht als den gestrigen Dienstag. Von guter Laune war allerdings auch nicht wirklich viel zu spüren und rote Vorzeichen waren mal wieder häufig anzutreffen. Für den Moment kann man sich da wohl wirklich nur damit trösten, dass es auch deutlich schlimmer hätte kommen können. Ob sich daraus bereits Anzeichen für eine mögliche Trendwende ableiten lassen, sei dahingestellt. Frische Signale wird es vor dem Osterfest aber sicher noch geben, etwa mit Blick auf die bevorstehende Zinssitzung der EZB am Donnerstag.
13.04.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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