Adobe: AI-Investitionen beginnen sich auszuzahlen

Adobe spielte erneut die AI Karten und traf dieses Mal ins Schwarze

 

Die Aktien von Adobe drehen auf dem Haken. Die Bären hatten sich für eine weitere Enttäuschung positioniert und sind damit baden gegangen. Mit einer langen Verzögerung beginnt das Unternehmen nun von seinen AI-Investitionen zu profitieren. 

Adobe (US00724F1012) spielte erneut die AI-Karte und lieferte nach Börsenschluss am Donnerstag die passenden Wachstumsdaten dazu. Während es in der Vergangenheit an neuem Wachstum gehapert hatte, obwohl das Management schon im vergangenen Jahr einen Schub versprochen hatte, konnte man nun für das abgelaufene 2. Fiskalquartal einen Umsatzsprung von 10 % auf 5,31 Mrd. US-Dollar vorlegen. Damit kehrte Adobe nicht nur in die Sphäre der zweistelligen Wachstumsraten zurück, sondern überraschte auch die Wall Street positiv, die sich nur auf 5,29 Mrd. US-Dollar Umsatz eingestellt hatte. 

 

Und das Wachstum soll weiter hoch bleiben. Schon das Auftragsvolumen aus den laufenden Verträgen belief sich zum Quartalsende auf 17,86 Mrd. US-Dollar. Das entspricht mehr als 80 % des erwarteten Jahresumsatzes und signalisiert, wie weit im Voraus Adobe heute bereits sein Geschäftsvolumen weit bis in das Fiskaljahr 2025 hinein abgedeckt hat. Das Management hob daher die Prognose für das Gesamtjahr an und signalisiert nun ein Jahreswachstum beim Umsatz von 11 % auf bis zu 21,5 Mrd. US-Dollar. Zum Vergleich: Die Aktien waren im Vorfeld der Zahlen nur für ein Jahreswachstum von 2,9 % gepreist. Wir reden also über eine Prognose, die fast eine Vervierfachung der Wachstumsrate aus dem Stand heraus in Aussicht stellt.

 

Kursexplosion bei Adobe

 

Es verwundert daher nicht, dass die Aktien nachbörslich durch die Decke gingen. Ich hatte Sie bereits im Vorfeld der Zahlen darauf hingewiesen, dass die Aktien von den Bullen und Bären exakt an einem Scheideweg platziert wurden. Die Bären hatten darauf gewettet, dass Adobe, wie in den vergangenen Quartalen auch, enttäuschen wird. Weswegen sie nach Vorlage der überraschend starken Zahlen und der neuen starken Jahresprognose in einer verwundbaren Position waren und zu Short-Eindeckungen gezwungen waren. Nachdem der Kurs im regulären Handel bei 458,74 US-Dollar geschlossen hatte, trieben die Käufe der Bären die Notierungen um 14 % auf 524 US-Dollar.

 

 

Die Short-Eindeckungsrallye wurde noch dadurch verstärkt, dass parallel zum Umsatz auch der Gewinn stark und überraschend stieg. Auf operativer Ebene kletterte der Gewinn um 16 % auf 1,885 Mrd. US-Dollar. Nach Steuern erreichte Adobe sogar ein Gewinnwachstum von 21,5 % auf 1,573 Mrd. US-Dollar. Auf „bereinigter“ Ebene reden wir über einen Gewinn je Aktie von 4,48 US-Dollar, was die Erwartungen der Analysten um 9,5 % schlug. Analog dazu schlug auch die neue Jahresprognose von Adobe für das Nettoergebnis die bisherigen Schätzungen um 8,5 %. Das Management geht inzwischen von bis zu 18,20 US-Dollar auf „bereinigter“ Basis aus.

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15.06.2024 - Mikey Fritz

 

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