Short Squeeze bei Robinhood
Die Bären müssen bei Robinhood Feder lassen - ist das die Wende für die Aktie?
Die Wall Street zeigte sich völlig überrascht von den starken Zahlen vom Neo-Broker Robinhood. Die Überraschung kam aus einer Richtung, die die meisten Analysten unterschätzt hatten, was zu einer starken Kursexplosion führte.
Mit einem Short Squeeze reagierten die Bären auf die Zahlen von Robinhood (US7707001027). Die fielen erheblich besser als erwartet aus, was den Kurs am Mittwoch in der Spitze bis auf 13,79 US-Dollar trieb. Dass die Tagesrallye dort endete, war dann kein Zufall, sondern dieses Niveau entspricht dem aktuellen Verlauf des oberen Randes des Aufwärtstrends der Aktie. Da die Bullen die Gelegenheit für einen Break nicht nutzten, kam die Bären dann auf diesem Niveau wieder zurück in die Aktie, in der Hoffnung auf einen schnellen Return in Richtung des Vortagesschlusskurses. Was war konkret passiert?
Der bekannte Zero-Commission Broker erreichte ein Umsatzwachstum von 24 % und den Break-Even. Im 4. Quartal erlöste man, getrieben von der Rallye an der Wall Street und dem sprunghaft gestiegenen Handelsvolumen, einen Umsatz von 471 Mio. US-Dollar (Analystenerwartung: 456 Mio. US-Dollar) und kam sogar nach Steuern auf einen kleinen Gewinn von 30 Mio. US-Dollar bzw. 0,03 US-Dollar je Aktie (Analystenerwartung: -0,01 US-Dollar je Aktie).
Short Squeeze bei Robinhood
Schaut man sich jedoch die Zusammensetzung des Umsatzwachstums an, dann relativiert sich das Wachstum wieder. Der Anstieg des Umsatzes im 4. Quartal betrug 91 Mio. US-Dollar bzw. 24 %. Davon ging jedoch der Löwenanteil (69 Mio. US-Dollar) auf das Konto gestiegener Netto-Zinserträge. Das ist erfreulich und auch eine wichtige Quelle für das Unternehmen, aber es ist ein Nebengeschäft, nicht das Hauptgeschäft. Zudem hat das Wachstum der Netto-Zinserträge im sequenziellen Vergleich zu den Vorquartalen bereits deutlich nachgelassen und wird sich auch im laufenden Jahr nicht weiter verbessern, sondern im Zweifel sogar noch verschlechtern. Das eigentliche Kerngeschäft wuchs hingegen nur um 7,5 %. Und daran muss die Aktie auch bemessen werden.
Noch deutlich wird das Problem beim Vergleich der Jahreszahlen. Im Jahr 2023 schrumpfte der Umsatz im Kerngeschäft sogar um -4 % auf 785 Mio. US-Dollar. Das kleine Wachstum im 4. Quartal dämpfte somit quasi die Kontraktion aus dem Jahresbeginn ab, schaffte es aber nicht vollständig.
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15.02.2024 - Mikey Fritz
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