Deutsche Bank und Commerzbank fallen bei Großinvestoren in Ungnade
Das dürfte schmerzhaft werden
Im gestrigen Handel konnten die Deutsche Bank und die Commerzbank sich in einem eher schwachen Handel noch über schwachgrüne Vorzeichen freuen. Um 0,68 respektive 0,89 Prozent ging es mit den beiden Titeln in die Höhe. Allerdings zeichnete sich bereits am Abend ab, dass es heute in die entgegengesetzte Richtung gehen wird.
Im nachbörslichen Handel waren sowohl bei der Commerzbank (DE000CBK1001) als auch der Deutschen Bank (DE0005140008) Kursabschläge von über fünf Prozent zu beobachten. Der Grund dafür ist schnell gefunden. Wie das „manager magazin“ berichtet, trennen sich wohl Großaktionäre von riesigen Aktienpaketen. Im Falle der Deutschen Bank wurden die Märkte mit 116 Millionen Anteilsscheinen überschwemmt. Angesichts dessen sind die Kursverluste bei Tradegate fast schon verschmerzbar.
Um wen genau es sich bei den Käufern handelt, ist nicht bekannt. Es kommen aber angesichts des Volumen eigentlich nur die Fondsgesellschaften Capital Group und Blackrock in Frage, da ansonsten schlicht niemand über derartig viele Aktien verfügt, die am Markt platziert werden könnten. Nach Cerberus trennen sich damit weitere institutionelle Investoren von ihren Anteilsscheinen deutscher Banken.
Sollte heute kein kleines bis mittelschweres Wunder geschehen, dürften die Kursverluste von gestern Abend auch an den Börden in Frankfurt und anderswo zu spüren sein. Anleger müssen sich daher auf viel Gegenwind einstellen, was die dezente Erholung aus dem März ernsthaft in Gefahr bringen könnte.
Die Hoffnung stirbt zuletzt
Es ist wenig überraschend, dass die Aktien von Commerzbank und Deutscher Bank noch immer wenig gefragt sind. Schließlich bewegt die Inflation in Europa sich auf Rekordniveau, während die EZB sich mit Zinserhöhungen sehr zurückhaltend gibt. Eben solche wären bitter nötig, um die langfristigen Aussichten hiesiger Banken endlich wieder etwas besser aussehen zu lassen. Solange keine konkreten Zinsschritte beschlossen werden, dürfte die Laune der Anleger im Keller bleiben, denn mit dem Alltagsgeschäft lässt sich im Bankensektor weiterhin kaum Geld verdienen.
12.04.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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