Leifheit erlebt hohes Wachstum dank Cocooning
Aktien von Leifheit steigen nach Jahresabschluss auf Allzeithoch - Dividende wächst um 91 %
Der Trend zum Cocooning hält in Europa an. Die Sorge vor einer Ansteckung ist heute noch grösser als vor 12 Monaten. Die Menschen haben es sich zu Hause bequem gemacht. Für manche notgedrungen für andere eine willkommene Abwechslung. So oder so fliesst mehr Geld in die Verbesserung des eigenen Zuhauses, was ein Unternehmen wie Leifheit (DE0006464506) positiv zu spüren bekommen hat.
Das Geschäftsjahr 2020 war ausgesprochen stark. Leifheit, die nicht unbedingt als Wachstumsunternehmen bekannt sind, konnten den Umsatz im Jahresvergleich um 16 % auf 272 Mio. Euro steigern. Wachstumstreiber war dabei vor allem der Bereich „Haushalt“, der sich um 17 % von 182 auf 213 Mio. Euro verbessern konnte. Der wesentlich kleinere Bereich „Wellbeing“ erlebte einen überdurchschnittlich starken Umsatzsprung um 34 % von 20 auf 26,5 Mio. Euro.
Leifheit steigerte nicht nur das Ergebnis, sondern auch gleichzeitig auch noch die Marge. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) verbesserte sich deutlich um 90 % auf 19 Mio. Euro, während die EBIT-Marge gleichzeitig von 4,2 auf 6,9 % sprang. Nach Steuern blieb ein Ergebnis von 12,5 Mio. Euro (+116 %) stehen. Pro Aktie entspricht das einem Gewinn von 1,32 Euro, was Ihnen auch schon ein Gefühl für die hohe Bewertung des Titels gibt. Die Geschäftsführung plant 1,05 Euro je Aktie an die Aktionäre auszukehren. Eine Steigerung der Ausschüttungen um rund 91 % im Jahresvergleich.
Leifheit profitiert vom Cocooning
Die alles entscheidende Frage für die Aktie ist jedoch, ob Leifheit dieses Wachstum beibehalten wird. Denn das breite Produktportfolio des Unternehmens enthält vor allem kleinere Investitionsprodukte und fast keine Verbrauchsmaterialien. Während ein Konzern wie Henkel (DE0006048432) sich sicher sein kann, dass die Kunden auch nächsten Monat wiederkommen und ein neues Waschmittelpaket kaufen werden, kauft man die meisten Produkte von Leifheit einmal und dann erst wieder, wenn sie kaputt gehen und ersetzt werden müssen. Was im Zweifel Jahre dauern kann.
Man kauft sich schlicht und einfach nur einmal pro Pandemie eine neue Küchenwaage, einen besseren Wäscheständer oder tauscht den alten Wischmopp aus. Das Potenzial, diese Art von kleineren Investitionen im Haushalt auf Dauer zu wiederholen, ist eher gering. Leifheit steht sogar vor dem Problem, dass sich mit dem Abklingen der Pandemie herausstellen kann, dass in den vergangenen 12 Monaten viele Investitionen aus der Zukunft vorgezogen wurden, was den zukünftigen Absatz negativ beeinträchtigten und ihn unter das historische Wachstum drücken könnte.
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02.04.2021 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch
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