Bei Nvidia jubelt nur der Chef, Amazon bleibt ohne klare Richtung und Super Micro Computer enttäuscht auf hohem Niveau – BÖRSE TO GO
Von Entspannung ist bei den Tech-Aktien noch nicht viel zu sehen
Die gute Nachricht für den Handel am Dienstag lautet, dass der Ausverkauf im Tech-Segment sich nicht weiter fortsetzen wollte. Enttäuschend war allerdings, dass anfängliche Kursgewinne sich recht schnell wieder in Luft auflösten und zum Teil sogar noch weiter ausweiten sollten. Das dürfte die Verunsicherung nur noch weiter befeuern und von einer echten Erholung lässt sich für den Moment wohl nur träumen.
Dabei fing eigentlich alles noch recht freundlich aus. Nach massiven Abwertungen eröffnete die Börse in Tokio mit ordentlichen Zugewinnen und der Nikkei 225 verbesserte sich letztlich um etwas mehr als zehn Prozent bis auf 34.675 Punkte. Bereits in Hongkong war die Stimmung aber deutlich verhaltener und es mussten Verluste von 0,3 Prozent im Hang Seng hingenommen werden. Auch anderswo sparten die Börsianer sich ihre Euphorie für hübschere Tage auf.
Der DAX konnte sich zwar im morgendlichen Handel zunächst bis in Richtung 17.500 Punkte bewegen. Lange erfreuen konnte sich daran aber niemand. Nach einigen Schwankungen landete der hiesige Leitindex zu Handelsschluss bei nur noch 17.354 Punkten und damit gerade einmal 15 Punkte oder 0,1 Prozent höher als tags zuvor. Sorge bereiteten unter anderem schwache Zahlen von Bayer. Der Pharmakonzern belegte mit weitem Abstand den letzten Platz im DAX.
Beim Dow Jones reichte es immerhin für ein Plus von 0,76 Prozent und der technologielastige Nasdaq 100 ging sogar um etwas mehr als ein Prozent bis auf 18.078 Punkte in Richtung Norden. Das ist aber bestenfalls ein schwacher Trost, denn im Monatsvergleich waren hier noch immer Rückgänge von 11,5 Prozent zu verschmerzen. Gründe für neue Zuversicht sind auch eher spärlich gesät.
Nvidia: Timing ist alles
Bei Nvidia (US67066G1040) dürften momentan nur all jene Anleger frohlocken, denen ein Ausstieg in der Nähe der Höchststände gelungen ist. Dazu zählt laut „Business Insider“ auch CEO und Gründer Jensen Huang, der im Juli wohl Aktien im Wert von 322,7 Millionen US-Dollar verkauft hat. Dass solche Meldungen in ohnehin schwierigen Zeiten unschöne Signale aussenden, versteht sich von selbst. Allerdings haben diese und vorherige Transaktionen aus dem laufenden Jahr mit Spekulationen nicht allzu viel zu tun und auch eine Beeinflussung des Aktienkurses lässt sich nicht erkennen. Das Ganze ist schon seit Monaten mit einem genauen Zeitplan in Vorbereitung. Die Anteilseigner ließen sich daher nicht verunsichern und die Nvieia-Aktie konnte sich um 3,8 Prozent erholen, geriet nachbörslich aber schon wieder unter Verkaufsdruck.
Ist Amazon am Boden angekommen?
Nvidia wird in Kürze Zahlen vorlegen, was bei Amazon (US0231351067) bereits geschehen ist. Ein schwacher Ausblick sorgte dabei für sichtliche Enttäuschung und nach einer Phase von deutlichen Verlusten tappte Amazon am Dienstag nun auf der Stelle. Zugewinne von 0,6 Prozent wurden im nachbörslichen Handel schnell wieder einkassiert und es bleibt wohl bei einer Notierung knapp oberhalb von 160 Dollar. Ob sich dort nun ein Boden ausbilden mag, lässt sich nur abwarten. Fundamental läuft vieles richtig, aber eben nicht sensationell, und Letzteres hatten einige Aktionäre schon fest eingepreist.
Super Micro Computer sorgt erneut für Enttäuschung
Recht ähnlich gestaltet sich die Lage bei Super Micro Computer (US86800U1043), wo die Umsätze von 2,19 Milliarden Dollar aus dem Vorjahr bis auf 5,31 Milliarden Dollar zulegen konnten. Damit lag das Unternehmen allerdings noch unter den Erwartungen der Analysten und auch ein Gewinn je Aktie von 21,73 Dollar für das Gesamtjahr war unter dem Strich eher eine Enttäuschung. Sichtlich entgeistert wendeten sich viele Investoren von dem angeschlagenen Titel ab und es ging am Dienstag nachbörslich um gut zwölf Prozent in die Tiefe. Ein Plus von 1,3 Prozent im regulären Handel hilft da nicht einmal ansatzweise weiter.
Tagestermine
Bereits in den frühen Morgenstunden hiesiger Zeit gibt es aus China eine ganze Reihe an Konjunkturdaten, die an den Börsen heiß erwartet werden. Auch Deutschland wird unter anderem seine Handelsbilanz sowie Zahlen zur Industrieproduktion vorlegen. Zudem gibt es weitere Zahlen, unter anderem von der Commerzbank, Coca-Cola, Beiersdorf und Novo Nordisk. Dass dabei Langeweile aufkommen wird, scheint kaum möglich zu sein.
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07.08.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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