RWE bleibt auf Expansionskurs, Shell profitiert von Unsicherheiten und Uniper will Staatshilfen zurückzahlen – BÖRSE TO GO
Auch an der Börse bleibt Energie ein heißes Thema
Die Märkte verhielten sich am Montag nicht allzu spektakulär und nach einigen Kursschwankungen gab es zumeist Seitwärtsbewegungen zu sehen. Die meisten Beobachter, darunter auch der Autor dieser Zeilen, erkennen darin eine noch immer recht hohe Nervosität. Jene kann aber auch hier und dort positive Effekte haben, beispielsweise im Energiesektor.
Beim DAX konnte davon jedoch eher nicht die Rede sein. Der deutsche Leitindex startete zwar zunächst mit recht ansehnlichen Zugewinnen in den Handel und notierte bis zum Vormittag noch oberhalb von 17.800 Punkten. Bis Handelsschluss ging es aber wieder auf 17.726 Punkte zurück. Dort ließ sich mit viel Wohlwollen noch ein Plus erkennen, welches sich auf exakt 0,02 Prozent belief. Der Rede wert ist das aber freilich nicht und der Chart lässt klare Anzeichen einer abwartenden Haltung auf Anlegerseite erkennen.
Mitverantwortlich für Druck von oben am Nachmittag waren die US-Märkte, bei denen kurz vor der Vorlage neuer Inflationsdaten ebenfalls viel Zurückhaltung zu sehen war. Der Dow Jones musste Verluste von 0,36 Prozent hinnehmen und ging auf 39.357 Punkte zurück. Die Linie bei 40.000 Punkten konnte zu keinem Zeitpunkt in Angriff genommen werden. Beim technologielastigen Nasdaq 100 reichte es nur für ein kleines Plus von 0,16 Prozent. Auch hier lässt sich von einer echten Erholung kaum sprechen, wenngleich einige Einzeltitel größere Kursgewinne vorweisen konnten.
Nur geringfügig besser lief es in Asien, wo sich der Hang Seng in den allgemeinen Trott einreihte und um müde 0,13 Prozent bis auf 17.112 Punkte zulegen konnte. In Tokio verbesserte sich der Nikkei 225 derweil um etwas mehr als 0,5 Prozent, was im Vergleich schon fast freundlich aussah. Allerdings geriet der japanische Leitindex in der vergangenen Woche auch überproprtional unter Druck.
RWE investiert weiter in Windkraft
Im Energiesektor machte sich zumindest etwas Kauflaune breit, da die Ölpreise zu Wochenbeginn wieder zulegten und Gaspreise nach den Vorstößen der Ukraine auf russischem Boden schon seit einigen Tagen Aufwind erleben. Öl und Gas spielen bei den langfristigen Plänen von RWE (DE0007037129) allerdings nur noch eine untergeordnete Rolle. Der Versorger setzt hauptsächlich auf erneuerbare Energien, etwa in Form von Windparks. Wie das „Handelsblatt“ berichtet, konnten Genehmigungen für gleich zwei neue Windparks in der Nordsee errungen werden. Die Aktie reagierte mit einem Plus von 1,7 Prozent, was aber wohl vordergründig auf Aussichten auf steigende Energiepreise zurückzuführen war.
Shell: Stets Gewinner?
Solche sind auch für die Aktie von Shell (GB00BP6MXD84) grundsätzlich eine gute Neuigkeit und der Aktienkurs konnte sich gestern um immerhin 0,85 Prozent bis auf 33,05 Euro verbessern. Rückenwind gab es von der OPEC. Jene reduzierte ihre Prognosen für die Öl-Nachfrage, bleibt aber optimistischer als viele andere Marktakteure. Zudem helfen Unsicherheiten im Nahen Osten den Ölpreisen auf die Sprünge. Dort warten Israel und seine Partner ein wenig Nervös auf einen angekündigten Schlag des Iran, in welcher Form auch immer jener erfolgen könnte. Gewinner gibt es in einem solchen Szenario sehr wahrscheinlich keine, außer eben vielleicht den großen Ölkonzernen, deren Gewinne sich mit jeder Ölpreissteigerung weiter in die Höhe schrauben. Es darf aber wohl auch Shell unterstellt werden, an neuerlichen Eskalationen zwischen den Konfliktparteien wenig Interesse zu haben.
Uniper kommt langsam auf die Füße
Uniper (DE000UNSE026) konnte seine Krisenzeiten, welche den Konzern an den Rande der Existenz trieben, mittlerweile weitgehend hinter sich lassen. Allerdings befindet der Konzern sich noch immer in staatlicher Hand und hat mit der derzeitigen Eignerin in Form der Bundesregierung noch so manche Rechnung offen. Vor wenigen Tagen ließ das Unternehmen aber mitteilen, sich um die Rückzahlung von Staatshilfen kümmern zu wollen. Im kommenden Frühjahr sollen dafür über 3,4 Milliarden Euro fließen, wie die „Zeitung für kommunale Wirtschaft“ berichtet. Die Quote des Eigenkapitals ist allerdings stark begrenzt, sodass es kaum Alternativen zu einem solchen Vorgehen gibt. Es spricht aber dennoch für eine relative Stärke und vor allem dafür, dass das Unternehmen noch immer recht ansehnliche Gewinne erzielen kann. Das hinterlässt offenbar auch bei den Anteilseignern Eindruck und die Uniper-Aktie verbesserte sich am Montag um etwas mehr als zwei Prozent bis auf 43,12 Euro.
Tagestermine
Die Berichtssaison neigt sich langsam dem Ende zu und am Dienstag stehen nur einige Ergebnisse aus der zweiten Reihe an, etwa von HelloFresh, Henkel oder Brenntag. Spannend wird es aber bei den Wirtschaftsdaten. In den USA werden Erzeugerpreise bei Energie und Nahrungsmitteln behandelt, währen das Vereinigte Königreich neue Inflationsdaten sowie Arbeitsmarktdaten vorstellen wird.
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13.08.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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