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Nvidia im freien Fall, Microsoft zeigt sich wenig überrascht, AMD auf neuen Tiefständen und auch Siemens Energy gerät schwer ins Wanken!

Plötzlich scheint in der hübschen KI-Rallye alles anders zu sein

NTG24 - Nvidia im freien Fall, Microsoft zeigt sich wenig überrascht, AMD auf neuen Tiefständen und auch Siemens Energy gerät schwer ins Wanken!

 

Seit November 2022, als ChatGPT die Welt im Sturm eroberte, herrschte an der Börse ein beständiger Hype um US-Tech-Aktien. Etliche Milliarden wurden in den KI-Sektor investiert, etliche weitere Milliarden sollen in den kommenden Jahren fließen. Die Erwartung war, dass die Konzerne in Übersee mehr oder minder unantastbar sein würden. Genau das stellt das vergleichsweise einzige DeepSeek nun aber in Frage.

Bereits am 20. Januar veröffentlichte das chinesische Unternehmen sein KI-Modell DeepSeek R1, doch erst jetzt schlagen an den Märkten die möglichen Implikationen durch. Im Prinzip scheint DeepSeek ein ähnliches leistungsfähiges Modell wie ChatGPT auf die Beine gestellt zu haben, dafür aber nur einen Bruchteil der Rechenleistung zu benötigen. Letzteres verunsichert vor allem die Anleger von Nvidia (US67066G1040). Es kommen Zweifel auf, ob die schnellen und vor allem teuren KI-Chips überhaupt noch eine Daseinsberechtigung haben.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDie Aktie wurde von einer regelrechten Panikwelle erfasst und so ging es um 17 Prozent bis auf 118,42 US-Dollar in die Tiefe. Natürlich sind die ersten Reaktionen dezent übertrieben und DeepSeek wird eher nicht dafür sorgen, dass sich von heute auf morgen die Auftragsbücher von Nvidia leeren. Noch dazu gibt es Spekulationen, laut denen DeepSeek selbst fleißig Nvidia-Chips nutzt und darüber schlicht nicht spricht, da bestehende US-Sanktionen umgangen worden seien. Doch in jedem Fall zeigt sich das grundsätzliche Risiko, das mit jedem Höhenflug an der Börse einhergeht. Selbst geringe Widerstände können für massive Korrekturen sorgen.

 

 

 

Microsoft hat es schon geahnt

 

Weniger überrascht als die Börsianer über den Erfolg von DeepSeek ist Microsoft (US5949181045). Wie „Der Aktionär“ berichtet, mahnte CEO Satya Nadella bereits am vergangenen Mittwoch an, die chinesischen Entwicklungen ernst zu nehmen. Der Open-Source-Ansatz wurde als beeindruckend beschrieben, doch Nadella erkennt darin nicht unbedingt nur eine Bedrohung. Für ihn ist es auch ein Ansporn, eigene KI-Modelle möglichst rasch weiterzuentwickeln.

Derzeitigen Untersuchungen zufolge erledigt DeepSeek R1 Anfragen wohl mit bis zu 97 Prozent weniger Rechenleistung und für einen Bruchteil der Kosten, die bei der US-Konkurrenz anfallen. Allerdings gilt das nicht in jedem Fall. Gelungen ist dem Startup ein Ansatz, bei dem Problemstellung zunächst nach ihrer Komplexität bewertet werden. Die KI denkt nur dann intensiver nach und verbraucht dabei entsprechend mehr Ressourcen, wenn dies auch tatsächlich erforderlich ist. Davon können US-Software-Unternehmen wie Microsoft mit Sicherheit etwas lernen.

 

AMD wird abgestraft

 

Man sollte meinen, dass die Aktie von AMD (US0079031078) vor Enttäuschungen im KI-Segment recht gut geschützt wäre. Schließlich notierte die Aktie zuletzt ohnehin auf niedrigem Niveau und es wird immer wieder Kritik laut, dass bisher bei KI-Chips keine nennenswerten Durchbrüche gelungen sind. Dennoch hinterließ der DeepSeek-Schock auch hier einen nachhaltigen Eindruck. Es ging am Montag um 6,4 Prozent bis auf 115,01 Dollar in Richtung Süden. Zeitweise wurde bei 112,80 Dollar ein neues 52-Wochen-Tief markiert.

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Letzteres steht im krassen Gegensatz zu den Erfolgen, die AMD derzeit in seinem Kernsegment mit CPUs feiert. Die aktuellen Ryzen-Prozessoren fliegen nur so aus dem Regal und Konkurrent Intel sieht mittlerweile kaum noch Land, zumindest beim Verkauf einzelner Prozessoren. Doch das scheint den Aktionären beim Blick nach vorne schlicht nicht auszureichen. Für Unmut sorgten zudem Meldungen über eine neue Sicherheitslücke im Microcode von AMD.

 

Siemens Energy sackt ab

 

Zu den größten Verlierern am Montag zählte die Aktie von Siemens Energy (DE000ENER6Y0), welche um gleich 20 Prozent bis auf 48,32 Euro abwertete. Beobachter sehen auch hier einen Zusammenhang mit DeepSeek. Die Marktakteure scheinen zu befürchten, dass der Strombedarf von KI-Systemen in Zukunft vielleicht doch sehr viel geringer als bisher gedacht ausfallen könnte. In der Folge scheint mancher Anleger die Bedeutung von Siemens Energy im Portfolio zu überdenken.

Allerdings dürften die prozentual hohen Verluste, wie auch bei Nvidia, mit der hohen Bewertung zusammenhängen und es muss noch nicht von einem Crash gesprochen werden. Schließlich legte die Siemens Energy-Aktie zuvor im hohen Tempo zu, was sich nun lediglich etwas zu normalisieren scheint. Recht überraschend legte das Unternehmen nachbörslich auch noch vorläufige Zahlen vor, die sich absolut sehen lassen konnten. Die bisherigen Prognosen der Analysten werden wohl übertroffen werden und für den freien Cashflow wird eine angenehme Überraschung in Aussicht gestellt.

 

Schreck lass nach!

 

Der Schock an der Börse über DeepSeek sitzt tief. Die Erfolge des chinesischen Startups fordern bisherige Erwartungen heraus und zeigen eindrucksvoll, dass US-amerikanischen Tech-Giganten eben doch nicht vollkommen unantastbar sind. Allerdings ist es nicht so, als würden bisherige Entwicklungen deshalb nun vollkommen an Bedeutung verlieren. Sehr wahrscheinlich werden die Märkte sich nach dem initialen Schock wieder beruhigen, vielleicht werden Erwartungen auch etwas zurückgeschraubt. Doch möglicherweise könnte sich im jüngsten Dip auch manche Chance verstecken.

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28.01.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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