Nvidia stellt neue Rekorde auf, Tesla bleibt im Freudentaumel, Plug Power zeigt sich etwas fester und Nordex überrascht mit freundlichen Aussichten
Für Sorgen scheint an der Börse aktuell kein Platz zu sein
Nach dem überraschend deutlichen Wahlerfolg von Donald Trump am vergangenen Dienstag rückten am gestrigen Donnerstag langsam wieder andere Themen in den Vordergrund. Positiv reagierten die Märkte auf die nächste Zinssenkung der Fed und noch dazu gab es erfreuliche Neuigkeiten von Unternehmen zu hören, die unter dem Wahlausgang zunächst schwer zu leiden hatten.
Doch während der Schock hier und dort etwas nachlässt, zieht sich der beeindruckende Aufwärtstrend bei Nvidia (US67066G1040) munter weiter. Um etwaige Handelsstreitigkeiten in der Zukunft scheinen die Anteilseigner sich kaum Gedanken zu machen. Stattdessen werden aufgrund sinkender Zinsen neue Chancen erkannt und die Aktie konnte sich am Donnerstag um 2,25 Prozent bis auf 148,88 US-Dollar verbessern. Auf Schlusskursbasis ist das nicht weniger als ein frischer Rekord.
Als erstes Unternehmen überhaupt erreicht Nvidia damit eine Bewertung oberhalb von 3,6 Billionen Dollar und scheint seinen Status als wertvollstes Unternehmen auf dem Planeten weiter zementieren zu wollen. Das ist durchaus nachvollziehbar, da die Nachfrage nach KI-Chips so schnell nicht nachlassen dürfte. Vielleicht erkennen einige Anleger hier auch eine Flucht aus der Unsicherheit, welche nach dem Wahlsieg von Donald Trump manch andere Aktie umgibt.
Tesla: Ärger im Anflug?
Weiterhin hervorragende Chancen unter einer Trump-Regierung rechnen sich die Aktionäre von Tesla (US88160R1014) aus. Nachdem die Aktie am Mittwoch bereits um rund 20 Prozent in die Höhe schießen konnte, gab es gestern weitere Zugewinne in Höhe von 2,9 Prozent zu sehen. Der Kurs legte bis auf 296,91 Dollar zu. Die Bullen verlassen sich auf sinkende Unternehmenssteuern und eine großangelegte Deregulierung in den USA.
Allerdings gibt es auch mahnende Worte zu vernehmen. Der Börsenreporter Victor Gojdka warnt in einem Interview mit „rbb“, dass Trumps Politik in Sachen E-Autos Tesla durchaus schaden könnte. Zudem seien auch weitere Sanktionen gegen China nicht unbedingt förderlich. Seiner Ansicht nach könnte die Freundschaft zwischen Tesla-Chef Elon Musk und Donald Trump auf eine harte Probe gestellt werden, sollte eines der beiden gigantischen Egos sich in irgendeiner Weise gekränkt fühlen. Es hat fast den Eindruck, als würden die Anleger solche und weitere Risiken momentan gekonnt ignorieren.
Ein Lichtblick für Plug Power?
Als klarer Verlierer der neuen Machtverhältnisse in der US-Politik wurde schnell Plug Power (US72919P2020) ausgemacht. Der Aktienkurs bewegte sich in den letzten Tagen steil auf die Marke bei 2 Dollar zu und unterbot diese zeitweise sogar schon. Gestern konnten die Käufer aber ein Lebenszeichen aussenden. Der Titel verbessere sich um rund 3,5 Prozent bis auf 2,04 Dollar. Es scheint, als sei der Trump-Schock erst einmal verdaut worden.
Die niedrigeren Zinsen dürften aber auch eine Rolle gespielt haben. Seit einer kleinen Ewigkeit kämpft Plug Power mit Liquiditätsproblemen, die mal mehr und mal weniger akut erscheinen. Sinkende Zinsen stellen Entspannung in Form von zurückgehenden Kapitalkosten in Aussicht. Wachstumssignale entstehen dadurch freilich noch nicht, doch die Börsianer greifen in diesen schweren Tagen nach jedem Strohhalm. Die Feuerprobe wartet allerdings noch, wenn in der kommenden Woche neue Quartalszahlen anstehen.
Nordex erreicht Fortschritte
Die Windkraftbranche musst infolge der US-Wahlergebnisse ebenfalls zunächst Verluste hinnehmen, was an Nordex (DE000A0D6554) nicht spurlos vorbeiging. Die Sorge ist groß, dass der Sektor in den kommenden vier Jahren mit massiv geringeren Förderungen und Subventionen auskommen muss. Da die Ausgangslage schon zuvor alles andere als rosig war, machte sich unter den Aktionären eine fast schon depressive Stimmung breit.
Mit den jüngst vorgelegten Quartalszahlen konnte Nordex nun aber für eine angenehme Überraschung sorgten. Die Umsätze konnten deutlich um 14 Prozent bis auf 5,1 Milliarden Euro gesteigert werden und statt eines Verlustes von 67 Millionen Euro beim Ebitda konnte nun ein Plus von 189 Millionen Euro ausgewiesen werden. Die größte Freude bereitete aber, dass Nordex bei seiner Margenprognose im Bereich von drei bis vier Prozent nun das obere Ende für das Gesamtjahr anpeilt. Der Aktienkurs konnte sich um 1,4 Prozent erholen und bis auf 12,29 Euro per Handelsschluss zulegen.
Alles halb so schlimm?
Zumindest bei seinen öffentlichen Auftritten lässt Donald Trump derzeit versöhnliche Töne anklingen und einige Beobachter sprechen davon, dass seine tatsächliche Politik harmloser als seine brutale Rhetorik während des Wahlkampfs ausfallen könnte. Es scheint, als würde zunächst etwas Ruhe an den Märkten einkehren und einige der größten Verlierer der letzten Tage wehren sich mit angenehmen Neuigkeiten. Doch selbst wenn diese Tendenz sich nun erst einmal verfestigen sollte, so bleibt der designierte neue US-Präsident doch auch ein unberechenbarer Faktor.
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08.11.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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