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Nvidia kann sich nicht mehr auf Umsätze mit Minern verlassen

Der Aktienkurs kann sich dennoch halten

NTG24 - Nvidia kann sich nicht mehr auf Umsätze mit Minern verlassen

 

Schon vor einer Weile warnte Nvidia vor schwierigeren Tagen. Nun bestätigten die jüngsten Zahlen, dass die Aussichten sich deutlich eingetrübt haben. Unter anderem wegen einer Milliardenabschreibung auf Lagerbestände von GPUs sanken die Gewinne wieder unter eine Milliarde USD, und das nicht zu knapp. Unter dem Strich standen im letzten Quartal 656 Millionen USD nach einem Gewinn von 2,37 Milliarden USD ein Jahr zuvor.

Zurück ging es vor allem mit den Umsätzen in der Gaming-Sparte. Die sind nur noch ein Schatten dessen, was im Jahr 2021 erzielt wurde. Den Löwenanteil an den damals explodierenden Absatzzahlen sowie Preisen jenseits von Gut und Böse hatten die Kryptominer. Die nutzten und nutzen Grafikkarten nicht für die neuesten Gaming-Blockbuster, sondern um damit Geld zu verdienen.

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Werbebanner WikifolioNvidia (US67066G1040) selbst redet nicht gerne über das Thema und versicherte in der Vergangenheit immer wieder, dass Miner nur einen kleinen Prozentsatz bei den Umsätzen in der Gaming-Sparte ausmachen würden. Das glaubte dem Konzern aber schon im letzten Jahr so ziemlich niemand und spätestens mit den nun vorgelegten Zahlen haben solche Behauptungen jedwede Glaubwürdigkeit verloren.

Für die Zukunft muss Nvidia ohne Kryptominer planen, welche dem Konzern Grafikkarten palettenweise zu jedem beliebigen Preis abnehmen. Denn nicht nur sind die Kurse der meisten Kryptowährungen in diesem Jahr tief in Richtung Süden gestürzt. Noch dazu haben die Energiepreise gerade in westlichen Gefilden enorm angezogen. Damit rechnet es sich schlicht kaum noch, die wenigen verbliebenen Kryptowährungen zu schürfen, bei denen das mit GPUs noch möglich ist. Stattdessen wird Nvidia sein Brot-und-Butter-Geschäft wieder mit den Spielern bestreiten müssen.

 

Nvidia muss kleinere Brötchen backen

 

Allerdings ist das Spielervolk deutlich preissensitiver als große Mining-Farmen und anders als in vergangenen Jahren hat die Konkurrenz in Form von AMD (US0079031078) auch attraktive Alternativen zu bieten. Das bedeutet letztlich, dass die Preise runter müssen und das ist auch mit Blick auf die für September erwarteten neuen Chips interessant. Die werden mit der bisherigen Preisgestaltung sehr wahrscheinlich nur auf überschaubares Interesse treffen.

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Nvidia kündigte derweil an, die Lieferungen von GPUs gedrosselt zu haben, um die prall gefüllten Lager auf Händlerseite etwas zu entlasten. Das könnte noch einige Quartale so weitergehen. Im Prinzip ist das eine blumige Beschreibung, um einen Rückgang bei Verkaufszahlen und Produktion bekanntzugeben. Ob und wann Nvidia jemals wieder das Niveau von 2021 erreichen wird, steht derzeit vollständig in den Sternen. Es könnte dafür einen neuerlichen Mining-Boom benötigen. Immerhin kann ein solcher auch nie ganz ausgeschlossen werden, auch wenn es in Zeiten von steigenden Zinsen und sinkender Risikolust auf Anlegerseite derzeit nicht danach aussieht.

 

Lohnt sich die Nvidia-Aktie jetzt?

 

Die Anleger reagierten am Mittwoch noch mit sichtlichen Verlusten auf die Quartalszahlen von Nvidia. Doch tags darauf kippte die Stimmung schon wieder und es ging um etwas mehr als vier Prozent auf 179,13 USD in die Höhe. Offenbar hat hier manch einer eine Kaufgelegenheit nach den schweren Verlusten im laufenden Jahr ausgemacht. Tatsächlich gibt es auch immer noch Gründe für Optimismus.

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Werbebanner ClaudemusSchließlich tanzt Nvidia auf vielen Hochzeiten und konzentriert sich neben Gaming-Grafikkarten vor allem auf Lösungen für die Sektoren Künstliche Intelligenz und Automotive. Beides verspricht für die Zukunft ein enormes Wachstumspotenzial. Noch spielen die Absätze von GPUs ganz klar die erste Geige im Konzern. Das bedeutet aber nicht, dass das auch bis in alle Ewigkeit so bleiben muss. Wer etwas Weitsicht mitbringt und Nvidia gute Erfolgsaussichten in anderen Geschäftsbereichen unterstellt, kann da durchaus über einen Einstieg zu günstigen Kursen nachdenken. Bevor die große Erholungsrallye kommt, könnte es aber auch noch das eine oder andere Mal in die andere Richtung geht und zumindest in diesem Jahr werden wohl noch starke Nerven gefragt sein.

 

26.08.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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