Tagesbericht Palladium vom 26.09.2023: Ein Metall im Spannungsfeld zwischen Überangebot und Technologiewandel
Überangebot trotz Bergbauproblemen
Der Preis für Palladium, ein Edelmetall, das vor allem in der Automobilindustrie verwendet wird, durchläuft eine turbulente Phase. Der Kurs lag am vergangenen Dienstag um 15 Uhr bei 1218 US-Dollar, was einem Minus von 2,1 % in den letzten 24 Stunden entspricht. Bei Betrachtung der letzten fünf Handelstage ergibt sich eine negative prozentuale Veränderung von 1,9 %. Aber was steckt hinter diesen Schwankungen, und welche Faktoren beeinflussen den Markt für Palladium derzeit am stärksten?
Laut Matt Watson, dem Gründer von Precious Metals Commodity Management, liegt ein Überangebot an Palladium (TVC:PALLADIUM) vor, trotz der anhaltenden Bergbauprobleme in Regionen wie Südafrika. Das ist insofern paradox, als dass Palladium aufgrund seiner Verwendung in Automobilkatalysatoren eigentlich ein begehrtes Metall ist. Watson führt aus, dass vor allem der Katalysator-Recyclingprozess, der Autos, die älter als 20 Jahre sind, einschließt, zu einer erhöhten Verfügbarkeit des Metalls beiträgt.
Technologiewandel - Elektromobilität und Palladium
Auch die zunehmende Elektrifizierung des Automobilsektors wirft Fragen auf. Eine weitverbreitete Annahme könnte sein, dass der Bedarf an Palladium durch den Vormarsch der Elektromobilität sinken würde. Dem ist jedoch nicht so, da der recyclingbedingte Output an Palladium steigt und somit die Nachfrage weitgehend stabil bleibt.
Geopolitische Faktoren - Russland, Nordamerika und China
Nicht zu vernachlässigen sind auch die geopolitischen Aspekte. Russland und Nordamerika fördern große Mengen an Palladium, was weiter zum Überangebot beiträgt. Dazu kommt die wirtschaftliche Lage in China, die laut Watson erhebliche Auswirkungen auf den gesamten Metallmarkt haben könnte.
Technische Analyse und Marktausblick
Unter technischen Gesichtspunkten ist die Lage für Palladium kurzfristig negativ. Der gleitende Durchschnitt (GD-10) zeigt nach unten, und der Kurs befindet sich ebenfalls unter diesem Durchschnitt. Die direkte Unterstützungszone liegt bei 1211 US-Dollar, während der Widerstand bei 1288 US-Dollar zu finden ist. Wenn der Kurs nicht bald die Unterstützungszone überwindet, könnten weitere Kursverluste eintreten.
Palladium könnte Renaissance erleben
Trotz des aktuellen Überangebots und der negativen kurzfristigen Prognosen gibt es auch Lichtblicke. Durch Technologiefortschritte und steigende Nachfrage aus anderen Industriezweigen könnte Palladium eine Renaissance erleben. Die Anpassungsfähigkeit des Metalls in technologischen Anwendungen bietet Raum für Optimismus.
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26.09.2023 - Andreas Opitz
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