Tagesbericht Palladium vom 27.11.2024: Automobilindustrie in der Krise - Recycling und Elektrofahrzeuge setzen dem Palladiummarkt langfristig zu
Recycling alter Fahrzeuge verstärkt das Überangebot an Palladium auf dem Markt
Mit einem Schlusskurs von 978 US-Dollar am Dienstag und einem Wochenverlust von -2,6 % zeigt der Palladiumpreis deutliche Schwankungen. Aktuell steht der Markt unter dem Einfluss geopolitischer Spannungen und struktureller Veränderungen. Russland, das rund 40 % der globalen Palladiumproduktion liefert, steht im Fokus möglicher Sanktionen. Zusätzlich beeinflussen langfristige Trends wie ein Überangebot und eine sinkende Nachfrage die Preisentwicklung. Die Unsicherheiten nehmen zu, während der Markt eine Neuorientierung sucht.
Russland liefert einen erheblichen Anteil der weltweiten Produktion von Palladium (TVC:PALLADIUM), was den Markt anfällig für politische Entscheidungen macht. Diskussionen über Sanktionen haben bereits zu erhöhter Volatilität geführt. Solche Entwicklungen zeigen, wie sensibel der Markt auf externe Einflüsse reagiert. Doch nicht nur geopolitische Spannungen setzen dem Preis zu, auch tiefgreifendere Trends zeichnen ein herausforderndes Bild.
Strukturelle Herausforderungen: Recycling und sinkende Nachfrage
Langfristige Veränderungen spielen eine entscheidende Rolle. Experten wie Jonathan Butler von Mitsubishi Corporation warnen vor einem wachsenden Überangebot. Gründe sind die steigende Rückgewinnung von Palladium durch Recycling alter Fahrzeuge und eine abnehmende Nachfrage aus der Automobilindustrie. Diese Entwicklung wird durch den Rückgang der Fahrzeugverkäufe verstärkt, der sich seit dem Rekordjahr 2017 durch Pandemie, Chipknappheit und Inflation verschärft hat.
Während Platin durch neue Anwendungen in der Wasserstofftechnologie Stabilisierung erfährt, fehlen Palladium vergleichbare Wachstumsfelder. Es bleibt vorwiegend auf Autokatalysatoren beschränkt, ein Markt, der durch den Umstieg auf Elektrofahrzeuge und alternative Antriebe an Bedeutung verliert. Obwohl in der Wasserstoffwirtschaft Potenziale vermutet werden, ist unklar, ob diese Innovationen die Rückgänge im Automobilbereich ausgleichen können.
Technische Analyse Palladium
Der Palladiumpreis verzeichnet für den aktuellen Monat einen Rückgang von -12,1 %. Eine wichtige Unterstützungszone liegt bei 832 US-Dollar, während ein mittelfristiger Widerstandspunkt bei 1.247 US-Dollar angesiedelt ist. Der langfristige 200-Tage-Durchschnitt zeigt eine steigende Tendenz, doch der aktuelle Kurs liegt darunter, was als negativ zu werten ist. Insgesamt bleibt die übergeordnete Tendenz eher seitwärts.
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27.11.2024 - Andreas Opitz
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