BP gibt grünes Licht für Kaskida
BP stabilisierte das Geschäft im 2. Quartal und kündigte eine Dividendenerhöhung an
BP stabilisierte das Geschäft im 2. Quartal und kommt den Aktionären mit einer höheren Dividende entgegen. Auch den Umfang des Aktienrückkaufprogramms bestätigte man. Was jedoch entscheidend war, ist die Rückkehr in das alte Kerngeschäft mit dem Projekt Kaskida.
BP (GB0007980591) beginnt sich von den Net Zero Versprechen zu lösen. Shell (GB00BP6MXD84) hatte es bereits vorgemacht und unter CEO Wael Sawan den britischen Öl-Major neu aufgestellt, nachdem unter der letzten Geschäftsführung der Ausflug in die Welt der erneuerbaren Energien zu einem harten Einbruch der Profitabilität geführt hatte, die Aktionäre erst gegen die Geschäftsführung aufbrachte und sie dann vergraulte. Offiziell hat sich BP CEO Murray Auchincloss noch nicht von dem Ziel verabschiedet, aber man schuf am Dienstag offiziell Fakten.
Der Vorstand gab grünes Licht für Kaskida. Dabei handelt es sich um ein grosses Ölprojekt im Golf von Mexiko. BP hatte sich in der Vergangenheit einen Namen damit gemacht, dass man an allen Fronten mitmischte, wo gutes Geld zu verdienen war. Ob im Iran oder Alaska - BP scheute nicht das Risiko, sondern suchte die Chancen. Davon war zuletzt nichts mehr zu sehen, weswegen die Entscheidung für Kaskida mit viel Wohlwollen aufgenommen wurde, denn BP braucht dringend neues Wachstum bei den geprüften Reserven. Die lagen zuletzt gut ein Drittel unter denen der europäischen Konkurrenten, was eine direkte Folge des erzwungenen Rückzugs aus Russland ist. Kaskida kann hier helfen, denn das Feld war bisher nicht zu bearbeiten, da die Technik dem hohen Druck nicht gewachsen war. Inzwischen hat sich die Ausrüstung weit genug entwickelt, dass BP die Erschliessung des Feldes in Angriff nehmen kann.
BP gibt grünes Licht für Kaskida
Das operative Geschäft entwickelte sich im Juni-Quartal sehr gesund. Der operative Cashflow erreichte ein Niveau von 8,1 Mrd. US-Dollar, was fast 30 % über dem Vorjahresniveau lag. BP profitiert wie alle Majors in der Ölproduktion von der Zurückhaltung der OPEC+ Staaten. Man verdient aber aufseiten des Raffineriegeschäfts weniger, da Importe zu einem verstärkten Wettbewerb führen. Das hatte unter anderem TotalEnergies (FR0000120271) das Quartal verhagelt, deren Ergebnis stärker vom Raffineriegeschäft abhängt. Für das laufende 3. Quartal gab BP noch keine Entwarnung, was die schwachen Margen im Raffineriegeschäft angeht.
Unter dem Strich verdiente BP im 2. Quartal auf „bereinigter“ Basis 2,76 Mrd. US-Dollar. Die Konsensschätzung der Analysten bewegte sich bei 2,69 Mrd. US-Dollar. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine leichte Verbesserung, als man „bereinigt“ 2,6 Mrd. US-Dollar verdiente. Der echte Gewinn schaffte mit 70 Mio. US-Dollar nur knapp den Break-Even. Positiv ist hervorzuheben, dass BP die Netto-Verschuldung weiter auf 22,6 Mrd. US-Dollar senkte, die Dividende um 10 % erhöht und den Umfang des Aktienrückkaufprogramms bestätigte. BP kauft in diesem Jahr eigene Aktien im Wert von 3,5 Mrd. US-Dollar zurück. Die Börse hatte sich aber eine Aufstockung des Rückkaufvolumens gewünscht, weswegen die Nachricht nicht zog.
Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.
BP Plc.-Aktie: Kaufen oder verkaufen?
Die neuesten BP Plc.-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für BP Plc.-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?
Konkrete Empfehlungen zu BP Plc. - hier weiterlesen...
31.07.2024 - Mikey Fritz
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)