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Übertragungsrechte für die EM und anderweitige Investitionen drücken auf die Ergebnisse von RTL

RTL selbst sieht sich dennoch auf einem guten Weg

NTG24 - Übertragungsrechte für die EM und anderweitige Investitionen drücken auf die Ergebnisse von RTL

 

Wie gut genau die UEFA sich Übertragungsrechte für die Fußball-Weltmeisterschaft bezahlen lässt, wird vom Verband unter Verschluss gehalten. Es ist jedoch davon auszugehen, dass dafür in diesem Jahr einmal mehr dreistellige Millionenbeträge geflossen sind. Erstmals mischte auch RTL mit und sicherte sich die Ausstrahlungsrechte für einige Spiele. Dies schlägt sich auf die Ergebnisse nieder und beschert dem TV-Konzern einen Gewinnrückgang.

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Am Freitag stellte RTL (LU0061462528) seine jüngsten Quartalszahlen vor und sprach auch bei dieser Gelegenheit nicht von exakten Kosten für die EM 2024. Bekanntgegeben wurde jedoch, dass das bereinigte operative Ergebnis von zuvor 181 Millionen Euro auf nun 172 Millionen Euro nachgab. Dabei konnten die Umsätze sogar um etwa zwei Prozent bis auf 2,87 Milliarden Euro gesteigert werden und die wichtigen Umsätze mit TV-Werbung legten sogar um fünf Prozent zu. Die exklusive Übertragung von insgesamt zwölf EM-Spielen sorgte auch für einen steigenden Marktanteil des TV-Senders mit Sitz in Luxemburg.

Ob sich das Ganze nun gelohnt hat oder nicht, lässt sich aus der Ferne nicht abschließend beurteilen. RTL selbst zeigt sich recht zufrieden. Ob in Zukunft ähnliche Experimente unternommen werden und vielleicht auch bei der deutlich kostenintensiveren WM 2026 mitgeboten werden wird, darüber ließen die Verantwortlichen sich vor dem Wochenende nicht aus. Investiert wird aber auch in anderen Bereichen, was die Gewinne ebenfalls drückt. In dieser Hinsicht rückte das Streaming-Geschäft mit RTL+ in den Fokus.

 

 

 

RTL auf Wachstumsskurs

 

Dort musste RTL Verluste von etwa 84 Millionen Euro verbuchen, konnte mit Produktionen wie einer Neufassung von „Pumuckl“ aber offenbar einige Zuschauer für sich gewinnen. Die Nutzerzahlen stiegen um rund ein Viertel bis auf 5,6 Millionen. Damit ist man nicht allzu weit entfernt von den 6,3 Millionen Nutzern, welche Konkurrent ProSiebenSat.1 mit seiner Plattform Joyn im Frühjahr meldete. Zudem konnte RTL letztlich einen recht hübschen Gewinn vorweisen, wenn auch bedingt durch Sondereffekte.

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Wie im „Handelsblatt“ zu lesen ist, fielen Restrukturierungskosten für das Zeitschriftengeschäft Gruner + Jahr weg und zudem steigerte sich der Wert von Aktien des US-Werbeunternehmens Magnite. Jene erhielt RTL nach dem Verkauf der eigenen AdTech-Tochter an das Unternehmen aus Übersee. Alles in allem wurde ein Gewinn in Höhe von 173 Millionen Euro ausgewiesen, was einem Plus von über 300 Prozent im Jahresvergleich entspricht.

RTL-Chef Thomas Rabe sprach davon, dass die Ergebnisse innerhalb der eigenen Erwartungen gelegen hätten. Die Prognose für das Gesamtjahr blieb unangetastet. RTL will den Umsatz von 6,23 Milliarden Euro aus dem Vorjahr bis auf 6,6 Milliarden Euro verbessern. Das bereinigte Ebita soll derweil im Bereich von 700 bis 800 Millionen Euro liegen und wird somit nur im besten Fall den Vorjahreswert in Höhe von 782 Millionen Euro übertreffen.

 

RTL bleibt auf Kurs

 

Letztlich konnte RTL mit seinen Zahlen das eine oder andere Wachstumssignale aussenden, scheint dies aber teuer bezahlen zu müssen. Der Medienkonzern leistet sich keine allzu großen Patzer und die wieder steigenden Umsätze im Werbegeschäft machten durchaus Mut. Doch sensationell ist das alles noch nicht und die Anleger zeigten sich vor dem Wochenende eher zurückhalten. Der Aktienkurs rutschte leicht auf 28 Euro zurück und blickt dort auf ein Minus von 21,5 Prozent seit Jahresbeginn.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeUnter Beweis stellen wird RTL den Anteilseignern noch müssen, dass sich die teils kostspieligen Investitionen auch eines Tages auszahlen werden. Manch einer scheint da noch so seine Zweifel zu haben, was auch nachvollziehbar ist. Schließlich gibt es in der Branche so manches mahnendes Beispiel dafür, wohin falsche Investitionswut führen könnte. Auch wenn sich RTL selbst zuletzt keinen offensichtlichen Patzer erlaubte, so sind die Zweifel der Börsianer dennoch deutlich zu spüren.

 

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12.08.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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