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Sinkende Werbeeinnahmen setzten der RTL Group zu und die Aussichten können die Anleger nicht zufriedenstellen

Auch mit Wachstum beim Streaming kann die RTL Group an der Börse kaum punkten

NTG24 - Sinkende Werbeeinnahmen setzten der RTL Group zu und die Aussichten können die Anleger nicht zufriedenstellen

 

Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass Fernsehanstalten wie die RTL Group mit sinkenden Werbeeinnahmen zu kämpfen haben. Bei den nun vorgelegten Zahlen für die ersten neun Monate sprach das Unternehmen zwar von einem recht starken ersten Halbjahr. Doch im Sommer gab es wieder Gegenwind zu spüren.

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Werbebanner Zürcher Börsenbriefe Special 4 kleinNach Ansicht der RTL Group (LU0061462528) selbst sorgten vor allem die auf den öffentlich-rechtlichen übertragenen Olympischen Spiele und die Konjunkturflaute in Deutschland dafür, dass die Werbeeinnahmen wieder spürbar zurückgingen. Um 2,3 Prozent ließ der Umsatz im Sommer-Quartal nach. Dadurch erreichten die TV-Werbeumsätze in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres lediglich 1,6 Milliarden Euro. Das sind 2,3 Prozent mehr als im Vorjahr, welches allerdings außerordentlich schwach verlief.

Für Wachstum konnte bei RTL in erster Linie das Streaming-Geschäft sorgen, und das bei allen wesentlichen Kennzahlen. Sowohl die Anzahl der zahlenden Abonnenten als auch die Nutzungsdauer und die Werbeeinnahmen haben sich positiv entwickelt. Der Umsatz wurde auf 277 Millionen Euro und damit gut 40 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum beziffert. Zu Ende September konnten 6,5 Millionen zahlende Kunden verzeichnet werden. Bis Jahresende könnten es sieben Millionen werden.

 

 

 

RTL wird vorsichtiger

 

Offenbar konnten damit die schwachen TV-Geschäfte aber nicht vollumfänglich ausgeglichen werden. Letztlich senkte RTL seine Umsatzprognose für das laufende Jahr recht deutlich. Statt bisher 6,6 Milliarden Euro werden für 2024 nur noch 6,3 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Immerhin bleibt die Schätzung für den bereinigten operativen Gewinn unangetastet. Bei der Spanne von 700 bis 800 Millionen Euro wird aber voraussichtlich nur das untere Ende erreicht werden können.

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Absehbar ist dadurch, dass das Ergebnis aus dem Vorjahr in Höhe von 782 Millionen Euro unterboten wird. Trotz einiger Lichtblicke hier und dort macht sich bei den Anlegern der Eindruck eines Schrumpfkurses breit. Darauf gab es bereits am Mittwoch die entsprechende Reaktion. Die RTL-Aktie sackte um etwas mehr als 13 Prozent ab und konnte sich davon tags darauf auch kein Stück weit erholen. Per Handelsschluss am Donnerstag standen nur noch müde 23,85 Euro auf der Anzeigetafel.

Damit weiteten sich die Abschläge seit Jahresbeginn bis auf rund 33 Prozent aus und die RTL-Aktie erreicht neue Allzeit-Tiefstände. Für nicht wenige Beobachter ist der anhaltende Abwärtstrend der Sendeanstalt die logische Konsequenz aus der sinkenden Bedeutung des linearen Fernsehens. RTL scheint es auch nicht zu gelingen, Rückschläge im Kerngeschäft durch Wachstum in anderen Bereichen aufzufangen. Zwar wächst das Streaming-Geschäft recht zuverlässig, die Produktionstochter Fremantle sendete aber gegenteilige Signale aus und kämpfte mit einem Umsatzrückgang um 7,1 Prozent im bisherigen Jahr.

 

Es scheint alles nicht zu helfen

 

Untätig war RTL in diesem Jahr wahrlich nicht. Die Sendeanstalt sicherte sich unter anderem Übertragungsrechte für einige Spiele der Fußball-EM, weitete ihr Sportangebot allgemein aus und holte im September auf spektakuläre Weise Stefan Raab aus dem Ruhestand und ins eigene Team. Dessen Quoten gehen Medienberichten zufolge aber schon wieder schwer nach unten und lagen zuletzt bei nur noch etwa 400.000 Zuschauern. Ob es mit Shows für das lineare Fernsehen besser werden wird, steht in den Sternen.

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Werbebanner EMH PM TradeNicht zu übersehen ist, dass das Geschäft von RTL sich weiterhin in der Phase einer Transformation befindet. Es muss weiter daran gearbeitet werden, im digitalen Bereich zu wachsen und damit die absehbar weiter sinkende Bedeutung klassischer TV-Übertragungen aufzufangen. Das kann zwar durchaus gelingen, bislang fehlt es den Aktionären aber noch an klaren Wachstumssignalen. Noch dazu spricht die Charttechnik eine überdeutliche Sprache und etwas Abstand ist wohl weiterhin nicht verkehrt.

 

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15.11.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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