
Mit Verkäufen höhlt die RTL Group das Geschäft der Tochter Gruner+Jahr weitgehend aus und will damit den Fokus auf Bewegtbilder unterstreichen
TV und Streaming spielen bei der RTL Group die erste Geige
Die RTL Group macht schon seit Längerem keinen Hehl daraus, dass das Geschäft mit Printmedien schwer zurückgefahren werden soll. Nun kündigt der Medienkonzern dafür konkrete Schritte an. Die Verlagstochter Gruner+Jahr trennt sich von den Kernmarken „Brigitte“, „Gala“ und „Eltern“, welche für einen nicht näher genannten Betrag an die Funke Mediengruppe gehen sollen.
Die beiden Unternehmen sind sich darüber bereits einig und es steht lediglich noch die Zustimmung der Kartellbehörden aus. Die RTL Group (LU0061462528) kommentiert den Schritt damit, dass man sich in Zukunft mehr auf Bewegtbilder, also TV und Streaming konzentrieren möchte. Insbesondere Streaming- und Paid-Modelle seien Kernelement und tragende Säule der sogenannten „Shine 2030-Strategie“.
Die Entscheidung sorgt nicht nur für Begeisterung. Der Deutsche Journalisten-Verband klagt, dass Gruner+Jahr einst eines der größten europäischen Verlagshäuser gewesen sei und nun nur noch wenig davon übrig sei. Gefordert wird, dass sowohl die nun veräußerten Titel als auch Arbeitsplätze am Standort in Hamburg erhalten werden müssten. Welche Pläne Funke hat, bleibt derzeit offen.
Die Funke Mediengruppe ließ bisher lediglich wissen, dass man sich „herausragende“ Marken sichere, deren Inhalte auch im Digitalen funktionieren würden. Es lässt sich also immerhin vermuten, dass sowohl Zeitschriften als auch Webseiten erst einmal erhalten bleiben. RTL will derweil noch verbliebene Marken, darunter „GEO“, „Schöner Wohnen“ und „Stern“ stärker in die eigenen Angebote integrieren.
RTL Group: Keine Überraschungen
Die Anleger rechneten bereits weitgehend mit solchen Anpassungen und zeigten sich daher am Montag nur wenig überrascht. Die RTL Group-Aktie kann ihren Aufwärtstrend bisher verteidigen, welcher seit Jahresbeginn für Kursgewinne von etwa 32 Prozent sorgte und kürzlich ein neues 52-Wochen-Hoch bei 36 Euro ermöglichte. Eingepreist ist darin allerdings auch ein Stück weit, dass die Werbeeinnahmen in diesem Jahr wieder deutlich höher ausfallen werden. Wird diese Erwartung nicht erfüllt, könnte es schnell wieder in die entgegengesetzte Richtung gehen.
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25.03.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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