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RTL gibt Pläne für eine Übernahme von Nickelodeon auf, nachdem das Bundeskartellamt sich gegen das Vorhaben ausgesprochen hat

Beim Kinderprogramm konzentriert sich RTL weiterhin auf Super RTL und Toggo

NTG24 - RTL gibt Pläne für eine Übernahme von Nickelodeon auf, nachdem das Bundeskartellamt sich gegen das Vorhaben ausgesprochen hat

 

Bereits im Frühjahr sprach RTL darüber, den hiesigen Sendeplatz von Nickelodeon übernehmen und damit sein an Kinder gerichtetes Angebot ausbauen zu wollen. Die Sendeanstalt hätte sich damit einige starke Serien wie „Spongebob Schwammkopf“ und „Paw Patrol“ sichern können. Daraus wird allerdings nichts, da die Kartellwächter so ihre Probleme mit dem Zusammenschluss haben.

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Das Bundeskartellamt sprach sich gegen eine Übernahme aus und begründete dies damit, dass RTL (LU0061462528) mit Super RTL und Toggo schon jetzt eine führende Stellung bei auf Kinder ausgerichteten Werbeflächen habe. Zwar sei eine Verschiebung vom linearen Fernsehen hin zu Streaming-Angeboten wie Amazon oder Netflix zu beobachten. Letztere spielten beim Kinder-Werbemarkt derzeit aber „keine Rolle“. Mit diesen Worten wurde Bundeskartellamt-Präsident Andreas Mundt beim „Handelsblatt“ zitiert.

RTL scheint sich gegen die Entscheidung nicht weiter wehren zu wollen. Das Unternehmen hat die entsprechende Anmeldung zurückgezogen und wird sich nun wohl weiterhin auf seine bereits bestehenden Angebote an Kinder konzentrieren. Ursprünglich wurde damit geplant, auf der Frequenz von Nickelodeon einen neuen Sender zu etablieren und diesen mit deutschsprachigen Inhalten von Nickelodeon zu befüllen.

 

 

 

Kein Verlust für RTL?

 

Die Aktie der RTL Group reagierte kaum auf die Meldung. Das Papier entwickelte sich in dieser Woche bisher recht ansehnlich und legte von rund 29,50 Euro bis auf 30,40 Euro per Handelsschluss am Dienstag zu. Die abgesagte Übernahme scheint die Anteilseigner nicht weiter zu beunruhigen. Vorfreude macht sich derweil breit, nachdem der Entertainer Stefan Raab am Wochenende nach neun Jahren Abstinenz seine Rückkehr beim Streaming-Dienst RTL+ ankündigte.

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Werbebanner DegussaAm heutigen Mittwoch wird Raab die erste Ausgabe seiner neuen Show präsentieren. Sender und Anleger hoffen darauf, dass dies auf eine möglichst breite Resonanz stoßen und die Abo-Zahlen in die Höhe treiben wird. Zugleich dürften auch die Werbepartner sehr genau hinsehen, wie sich die Zuschauerzahlen entwickeln. Die Meinungen um Talent und Humor von Raab gehen zwar auseinander. Dass RTL mit der Verpflichtung ein kleiner Coup gelungen ist, lässt sich aber kaum leugnen.

Ausruhen kann RTL sich darauf aber kaum. Zwar haben am Samstag beim Showkampf zwischen Stefan Raab und Regina Halmich Medienberichten zufolge über sechs Millionen Zuschauer eingeschaltet und der Marktanteil in der wichtigen Zielgruppe der 14- bis 49-jährigen lag bei mehr als 30 Prozent. Ob sich darunter auch viele finden, die längerfristig einschalten werden, steht aber auf einem ganz anderen Blatt. Noch dazu wurde das Ganze im Free-TV übertragen und war nicht an einen Streaming-Dienst gebunden.

 

RTL: Mutig nach vorn?

 

Die Pläne rund um Nickelodeon mögen gescheitert sein und Stefan Raab wirkt in den Augen mancher Beobachter vielleicht etwas aus der Zeit gefallen. Doch beweist RTL mit seinen Vorstößen immerhin, dass es gewillt ist, das eigene Programm aus- und umzubauen. Das ist auch dringend notwendig, um in einer sich schnell verändernden Medienlandschaft auf Dauer bestehen zu können. Gerade das lineare Fernsehen verliert tendenziell immer mehr an Bedeutung.

Exklusive Inhalte werden dadurch in Zukunft darüber entscheiden, ob sich noch Zuschauer finden lassen oder ob jene sich nicht doch für die Highlights bei Netflix und Co. interessieren. Die Konkurrenz war nie größer und das klassische Werbegeschäft ist längst kein so sicherer Umsatzgarant mehr wie noch in der Zeit vor den Streaming-Diensten. Das recht mutige Vorangehen des Managements lässt aber darauf hoffen, dass RTL in diesem Umfeld seinen Platz finden und die Lethargie der letzten Jahre überwinden können wird. Noch bleibt aber viel zu tun, um den Abwärtstrend an der Börse hinter sich lassen zu können. Auf 5-Jahres-Sicht hat die RTL-Aktie um rund 45 Prozent an Wert verloren.

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18.09.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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