RTL erholt sich im 3. Quartal
Buy the rumor, sell the news
Die RTL Group erholte sich im 3. Quartal. Mehr aber auch nicht. Der Umsatz erreichte ein Niveau von 1,4 Mrd. Euro und blieb damit -1,5 % unter dem Vorjahresniveau. Ein Corona-Gewinner ist RTL damit nicht, aber das liegt weniger am Angebot als vielmehr an der Nachfrage. Denn Werbung ist teuer und in diesem Umfeld sparen viele Unternehmen als erstes beim Vertrieb, wenn das Makroumfeld so schwach ist.
Der Blick auf die Zahlen der ersten neun Monate ist eine Enttäuschung. RTL erreicht nur ein Niveau von 4,05 Mrd. Euro, was -11,8 % unter dem Vorjahresniveau liegt und zeigt, dass man an „Höhe“ verliert. Auch die digitalen Streaming-Plattformen schaffen es weiterhin nicht, einen Unterschied zu machen. Die Zahl der zahlenden Abonnenten ist um 32 % auf 1,79 Millionen gestiegen, aber der Umsatz erreicht gerade einmal 124 Mio. Euro. Ein Lichtblick, aber noch zu klein, um auszuhelfen.
Ausblick enttäuscht
Der Vorstand legte sich beim Jahresumsatz auf eine Prognose von 5,8 Mrd. Euro fest. Das ist eine Enttäuschung, denn RTL wird damit -12,8 % unter dem Vorjahresniveau bleiben. Der Umsatz wird im 4. Quartal damit neues negatives Momentum bekommen. Das ist eine tiefere Delle, als ich erwartet habe. Oder anders gesagt: Die RTL Group kommt langsamer voran als erhofft und wird damit auch in 2021 Zeit brauchen, um neuen Erfolg zu haben. Noch schwieriger fällt der Ausblick für die Profitabilität aus. Der Vorstand gab hier nur eine Prognose für das „bereinigte EBITA“ an.
Kein Tippfehler. Man hat das „D“ absichtlich weggelassen, da es die Abschreibungen und Wertberichtigungen enthält, die offensichtlich so umfassend werden, dass man sie „optisch“ entfernt hat. Zum Umfang der „Bereinigungen“ gab man ebenfalls keine Details heraus, was darauf hindeutet, dass sie umfangreich sein werden. Lasse ich alle diese „Sondereffekte“ weg und vergleiche die avisierten 720 Mio. Euro EBITA mit dem EBITDA von 2019, dann liegt RTL schon bei diesem Vergleich -50 % zurück.
Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.
13.11.2020 - Mikey Fritz - mf@zuercher-boersenbriefe.ch
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)