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Ergebnis und Ausblick der RTL Group können die Aktionäre nicht überzeugen

Auch für 2024 rechnet der Medienkonzern mit schwierigen Zeiten

NTG24 - Ergebnis und Ausblick der RTL Group können die Aktionäre nicht überzeugen

 

Dass die RTL Group im vergangenen Jahr keine besonders üppigen Zahlen schreiben würde, damit wurde an den Märkten schon fest gerechnet. Umso enttäuschter waren die Anleger darüber, dass selbst eher bescheidene Erwartungen nicht erfüllt werden konnten. Zudem zeichnete das Unternehmen für die nächsten Monate ein eher düsteres Bild.

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Auf 782 Millionen Euro bezifferte die RTL Group (LU0061462528) das Ebitda für 2023, was einem Rückgang um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Bei den Umsätzen war ein Rückgang von etwas mehr als fünf Prozent auf 6,2 Milliarden Euro zu verzeichnen. Zurückgeführt wird dies in erster Linie auf ein schwaches Werbegeschäft in Deutschland, welches auch im ersten Halbjahr 2024 wohl noch herausfordernd bleiben dürfte. Mit einer Erholung wird frühestens im zweiten Halbjahr gerechnet.

Eher schleppend läuft es auch im Streaming-Segment, wo RTL weiterhin mit Verlusten rechnet. Jene könnten sich in diesem Jahr von 176 Millionen Euro bis auf 200 Millionen Euro ausweiten. Für den Konzern handelt es sich dabei um eine notwendige Investition, da die Bedeutung von Streaming-Angeboten in Zukunft immer mehr zunehmen wird. Das Wachstum scheint bisherige Erwartungen aber nicht erfüllen zu können. Bei der Produktionstochter Fremantle wird das Erreichen von drei Milliarden Euro Umsatz erst für 2025/26 geplant. Zuvor wurde dies bereits für das kommende Geschäftsjahr angepeilt.

 

Die RTL Group backt kleinere Brötchen

 

Unter dem Strich erwartet sich RTL für dieses Jahr ein Umsatzplus von rund sechs Prozent, was die Einnahmen auf 6,6 Milliarden Euro pushen soll. Beim operativen Gewinn bleibt man mit einer Prognose von 750 Millionen Euro eher vorsichtig und räumt auch ein Abweichen von 50 Millionen Euro in beide Richtungen ein. Abhängig seien die letztendlichen Ergebnisse hauptsächlich von der Entwicklung der Werbemärkte in Deutschland und Frankreich.

Besonders enttäuschend für die Aktionäre ist, dass RTL bei der Dividende den Rotstift ansetzt. So soll es nur noch 2,75 Euro je Anteilsschein geben, nachdem ein Jahr zuvor noch 4 Euro je Aktie ausgezahlt wurden. Dies in Kombination mit einer eher verhaltenen Prognose schickte die RTL-Aktie am Donnerstag tief in den roten Bereich. Die Kurse ließen um 7,4 Prozent bis auf 30,84 Euro nach und zeitweise wurde bei 29,88 Euro ein neues 52-Wochen-Tief erreicht.

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Noch tiefer notierte der Titel bisher nur während des Corona-Crashs im Jahr 2020. Anders als damals ist aktuell aber keine Pandemie in Sichtweite, durch die potenzielle Zuschauer zu Hause und damit in Bildschirmnähe gehalten werden. Mit einer ähnlichen Erholungswelle wie vor vier Jahren ist deshalb wohl auch eher nicht zu rechnen. RTL selbst spielt aber bereits einige Szenarien durch, um sich wieder frisches Zuschauerinteresse sichern zu können.

 

RTL liebäugelt mit der Bundesliga

 

Dazu gehören Überlegungen, sich Rechte an der Übertragung der Fußball-Bundesliga zu sichern. Thomas Rabe, der noch bis 2026 Chef des Mutterkonzerns Bertelsmann bleiben möchte und aktuell auch die Geschicke der RTL Group leitet, bestätigte ein grundsätzliches Nachdenken über ein Mitbieten zu den Bundesliga-Rechten. Man schaue sich derzeit alles an, was an Sportrechten auf den Markt kommt. Eine endgültige Entscheidung, ob und in welchem Rahmen man mitbieten werde, sei aber noch nicht getroffen.

Der Druck auf die RTL Group nimmt weiter zu und besonders mit Blick auf die Zukunft kann sich der Medienkonzern auf seinen Erfolgen im linearen Fernsehen nicht länger ausruhen. Es ist möglich, dass die Werbeflaute nur eine vorübergehende Erscheinung ist. Es erscheint aber auch denkbar, dass die Werbekunden grundsätzliche ihre Strategien überdenken und sich künftig mehr auf andere Bereiche konzentrieren werden. Die Aktie bleibt in solch unsicheren Zeiten eine eher heikle Angelegenheit und es ist wenig Verlass darauf, dass der Tiefpunkt bereits überwunden wurde.

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15.03.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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