RWE verabschiedet sich früher als bisher geplant von der Braunkohle
Der Energiekonzern setzt verstärkt auf erneuerbare Energien
Eigentlich wollte sich RWE erst im Jahr 2038 von der Braunkohle verabschieden. Wie der Konzern nun mitteilen ließ, haben diese Pläne sich aber geändert. Bereits acht Jahre zuvor im Jahr 2030 soll es demnach so weit sein. Dafür gibt es auch bereits eine entsprechende Abmachung mit dem Bundeswirtschaftsministerium sowie dem nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerium.
Umweltschützer dürften bei der Nachricht aufatmen, denn auf diese Weise werden schätzungsweise 280 Millionen Tonnen Braunkohle in der Erde bleiben. Zugleich werden die künftigen CO2-Ausstöße massiv reduziert. Für Anleger interessant ist indes, dass mit den Plänen auch der Personalabbau beschleunigt werden soll. RWE (DE0007037129) betont aber, dass dies „sozialverträglich“ geschehen soll.
Nicht jeder ist glücklich mit dem schnellen Ausstieg von RWE aus der Braunkohle und unter anderem gibt es aus der FDP heftige Kritik. Für den Konzern selbst ist das Vorgehen aber nachvollziehbar. Für die Zukunft wird voll und ganz auf erneuerbare Energien gesetzt, mit denen schon jetzt beträchtliche Gewinne erzielt werden.
Für den Moment wird die Kohleverstromung allerdings erst einmal weiter hochgefahren aufgrund der aktuellen Energiekrise in Europa. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, will RWE zwei Blöcke eines Braunkohlekraftwerks in Nordrheinwestfalen bis Ende 2024 weiterlaufen lassen, denen eigentlich schon ein deutlich früheres Ende angedacht war. Das soll auch dabei helfen, Gas zu sparen und damit die Preise zumindest etwas unten zu halten.
Die RWE-Aktie mit Vorwärtstrieb
Bei den Anlegern kamen die jüngsten Meldungen nicht unbedingt schlecht an. Zumindest ergibt sich dieser Eindruck mit Blick auf Kurssteigerungen von rund drei Prozent bei RWE am Dienstag. Wie viel davon dem schnelleren Kohleausstieg und den Plänen zur Expansion bei erneuerbaren Energien und wie viel der allgemeinen Erholung zuzuschreiben ist, muss für den Moment aber jeder für sich selbst entscheiden. Ganz grundsätzlich bietet die RWE-Aktie für die Zukunft aber noch so einige Chancen.
05.10.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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