Varta kraftlos, BASF mit relativer Stärke, Bayer ambivalent, Deutsche Bank mit Musterhoffnung
Schwächeres Marktsentiment und charttechnische Musterstärke
Die deutschen Aktienmärkte leiden heute unter den anhaltenden Regulierungs- und Wachstumssorgen in China, weiter steigenden Energiepreisen und parallel weiter anziehenden langfristigen Renditen. In diesem Umfeld erscheint die Entwicklung bei Varta kraftlos, während die Kursentwicklung bei BASF insgesamt ermutigend aussieht. Dagegen hat die Aktie von Bayer noch einige Herausforderungen vor sich, ebenso die Aktie der Deutschen Bank. Letztere hat aber mittelfristig aus charttechnischer Sicht etwas mehr Rückenwind.
Die deutschen Aktien zeigen sich heute schwächer, nachdem die Turbulenzen in China nicht nur den Immobiliensektor betreffen, sondern sich auch auf weitere Sektoren ausweiten, nachdem die chinesische Regierung zur Senkung des Stromverbrauches Produktionsbeschränkungen angeordnet hat. Parallel dazu steigen die langfristigen Anleiherenditen weiter.
Bei den deutschen Einzelwerten sieht die Aktie von Varta (DE000A0TGJ55) derzeit kraftlos aus. Aktuell gibt sie 1,65 % auf 116 Euro nach und tröpfelt damit wieder in Richtung des kurzfristigen Korrekturtiefs vom 20.09.2021 bei 110,30 Euro. Zwar sind die Umsätze gering. Sollte nun aber der Kurs weiter fallen und die Umsätze zunehmen, wäre dies mit einem deutlich höheren Risiko verbunden, dass die Marke von 110 Euro nicht hält. Denn schließlich ist mit dem Bruch des mittelfristigen Aufwärtstrends am 15.09.2021 einiges charttechnisches Porzellan zerschlagen worden. Bei Varta gilt also aktuell: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste!
Etwas mehr Schwung entwickelt heute trotz eines schwächeren Index die Aktie von BASF (DE000BASF111). Sie legt aktuell 1,73 % auf 65,84 Euro zu und kann sich damit weiter erholen, nachdem es am 19.09.2021 und 20.09.2021 bis auf 60,14 Euro abgestürzt war. Diese Aufwärtsbewegung passt dabei gut in eine Interpretation des Charts als umgekehrte S-K-S-Formation, deren rechte Schulter gerade gebildet wird. Diese läuft seit dem Bruch des langfristigen Aufwärtstrends im Oktober 2018 und könnte noch etwas andauern. Die Nackenlinie dieser Umkehrformation entspricht dem Hoch vom April 2019 bei 74,60 Euro. Man sollte die Aktie im Auge und vielleicht auch auf der ,,Watch List‘‘ behalten!
Bei der Aktie von Bayer (DE000BAY0017) überlagern die ,,Bad News‘‘ den Basis-Investment-Case. Die Leverkusener haben sich schlicht verhoben. Ob am Ende ein ,,Happy End‘‘ steht, ist bislang noch offen. Charttechnisch ist allerdings noch keine wirkliche Bodenbildung zu erkennen, von Symmetrien ganz zu schweigen. Unterhalb des Tiefs vom Oktober 2020 bei 39,91 Euro verfinstert sich allerdings der Charthimmel für Bayer. Aktuell gewinnt der Titel in einem schwächeren Gesamtmarkt 0,58 % auf 47,555 Euro.
Langfristig ernüchternd sieht es auch bei der Aktie der Deutschen Bank (DE0005140008) aus. Der seit April 2010 laufende langfristige Abwärtstrend verläuft aktuell bei 13,20 Euro, die Aktie steht heute bei 11,184 Euro. Bis zu einem qualitativ wertvollen Chartsignal bedarf es also noch einiger Arbeit. Gleichwohl erscheint die große ,,Chartwanne‘‘, welche sich seit Januar 2018 gebildet hat und deren Klimax-Punkt das Ausverkaufs-Tief vom März 2020 bei 4,448 Euro war, als potenzielle Basis einer längerfristigen Trendumkehr, die allerdings noch nicht ausgemacht ist.
Und was ist das Fazit?
Das Marktsentiment ist weiterhin wackelig, der Index schwächer, aber dagegen steht die relative Stärke einiger Einzelwerte, die vor dem Hintergrund ihrer mittel- und langfristigen Chartmuster zu bewerten sind. Diese können qualitative Kursschwellen identifizieren, welche das Timing für Investoren bedeutend erleichtern dürften.
28.09.2021 - Arndt Kümpel
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