
Donald Trump spricht mal wieder über einen möglichen Frieden in der Ukraine, was die Anleger von Rheinmetall erst einmal vorsichtig werden lässt
Sorgen machen muss man sich bei Rheinmetall nicht
Die Woche nach Ostern begann mit einem Börsenbeben, doch am gestrigen Mittwoch standen versöhnliche Töne im Vordergrund. Das schon fast gewohnte Poltern aus dem Weißen Haus gegen Freund und Feind wich einem versöhnlicheren Ton. An den Märkten wurde vor allem gefeiert, dass US-Präsident Donald Trump eine Annäherung mit China in Aussicht stellte und Zölle Gerüchten zufolge schon sehr bald massiv sinken könnten.
Friede, Freude, Eierkuchen soll demnächst nach der Vorstellung von Trump auch herrschen, wenn es um das Thema Ukraine und Russland geht. „Ich glaube, wir haben einen Deal mit Russland“, ließ Trump gestern stolz verkünden. Nun müsse noch eine Einigung mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodomyr Selenskyj erzielt werden. Weitere Details wurden freilich nicht genannt, solche machten aber freilich in der Gerüchteküche die Runde. Der Aktie von Rheinmetall (DE0007030009) half das nicht weiter.
Letztere fiel am Mittwoch um rund drei Prozent zurück und heute Morgen ging es mit weiteren Verlusten in den Handel. 1.348 Euro standen auf dem Ticker, als dieser Artikel gerade entstand. Damit hat die Rheinmetall-Aktie sich von ihrem Rekordhoch bei 1.500 Euro wieder ein gutes Stück weit wegbewegt. Allerdings gibt es eigentlich gar keinen Grund, um sich ernsthafte Sorgen um Rheinmetall und die weiteren Wachstumsaussichten zu machen.
Rheinmetall bleibt gefragt
Es bleibt ohnehin abzuwarten, welche Reaktion aus der Ukraine kommen wird und wie viel am von Trump in Aussicht gestellten „Deal“ mit Russland dran ist. Insidern zufolge soll wohl ein Grenzverlauf nahe der derzeitigen Front erwirkt werden. Doch käme dies einem Diktatfrieden gleich und es würde die völkerrechtswidrigen Aggressionen Russlands letztlich belohnen. Das mag einem Donald Trump egal sein, doch in der Ukraine sieht man die Dinge wahrscheinlich etwas anders.
Selbst wenn es einen Frieden geben sollte, was grundsätzlich im Falle einer Einigkeit aller Beteiligten nur zu begrüßen wäre, so würde dies die Geschäfte von Rheinmetall nicht plötzlich ins Bodenlose sinken lassen. Gut beschäftigt wäre der Konzern weiterhin damit, die europäischen Streitkräfte zu versorgen, die in den kommenden Jahren in einem beispiellosen Tempo ihre Streitkräfte modernisieren und hochrüsten möchten. Schließlich ist auf die USA als Schutzmacht nicht länger Verlass.
Die Ukraine wird jedoch ebenfalls ein wichtiger Kunde bleiben, so sie sich nicht auf hanebüchene Forderungen Russlands zu einer Entmilitarisierung einlässt. Denn man wird sich auch während eines Friedens kaum darauf verlassen können, dass Russland seinen Feldzug nach einer Weile nicht noch einmal starten wird. Schließlich startete auch der aktuelle Krieg unter Missachtung diverser Verträge. Die Ukraine muss daher auf alles vorbereitet sein und bei der Armee wird man kaum sparen.
Normale Reaktion
Es hat sich für Rheinmetall also nichts geändert, weder an den aktuellen Geschäften noch an den weiteren Aussichten. Die Reaktion an der Börse ist dennoch als normal zu betrachten. Mutige Investoren finden darin wieder eine interessante Einstiegschance. Denn alle Zeichen bei Rheinmetall stehen auf operativer Seite auf Wachstum und die Expansion wird mit Hochdruck vorangetrieben. Vieles davon ist zwar im Kurs schon eingepreist. Jener dürfte dem Beispiel der Fundamentalindikatoren auf lange Sicht dennoch weiter folgen.
Selbstredend lassen sich nie Garantien für Kursgewinne aussprechen, so auch nicht bei Rheinmetall. Im Falle einer Waffenruhe oder eines Friedens in der Ukraine könnten die jüngsten Abschläge sich sogar noch einmal deutlich ausweiten, wenn auch weitgehend unbegründet. Unter dem Strich bleibt es aber dabei, dass Die Auftragsbücher von Rheinmetall prall gefüllt sind und der Konzern sich vor Nachfrage kaum retten kann. Das allein sollte es sein, was an der Börse die Richtung vorgibt.
Rheinmetall AG-Aktie: Kaufen oder verkaufen?
Die neuesten Rheinmetall AG-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Rheinmetall AG-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?
Konkrete Empfehlungen zu Rheinmetall AG - hier weiterlesen...
24.04.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)