
Salzgitter bleibt eigenständig und erteilt den Übernahmeavancen von Günter Papenburg eine Absage
Sondervermögen und Rüstungsausgaben beflügeln die Fantasie bei Salzgitter
Anfang Januar bot ein Konsortium aus dem Salzgitter-Großaktionär Günter Papenburg und dem Recycler TSR noch 18,50 Euro je Anteilsschein, um Salzgitter übernehmen zu können. Das war damals noch ein recht großzügiges Angebot oberhalb des tatsächlichen Aktienkurses. Seither hat sich aber einiges getan und nun teilte Salzgitter mit, seine Zukunft lieber eigenständig anzugehen.
Die Übernahme ist damit erst einmal vom Tisch, und das dürfte viel mit der Entwicklung des Aktienkurses von Salzgitter (DE0006202005) zu tun haben. Jener schoss zeitweise in die Höhe, nachdem Union und SPD ihre massiven Schuldenpläne auf den Weg bringen konnten. 500 Milliarden Euro sollen in den nächsten zehn Jahren zusätzlich zum normalen Haushalt in die Infrastruktur fließen. Ausgaben für die Verteidigung sind von der Schuldenbremse weitgehen ausgenommen. Beides eröffnet in den Augen der Marktakteure massive Chancen für Salzgitter.
Neue Hoffnungen trieben den Kurs zeitweise bis auf 28,18 Euro. Zwar kam es zuletzt wieder zu einer kleinen Korrektur und die geplatzte Übernahme bescherte dem Titel heute Morgen weitere Abschläge. Mit 23,62 Euro zum Zeitpunkt des Entstehens dieses Artikels kann sich der Kurs aber noch immer sehen lassen und Zukunftsfantasien sind weiterhin eingepreist.
Die Vorstellungen bei der weiteren Entwicklung der Bewertung gingen laut Salzgitter zwischen Unternehmen und Investoren wohl recht weit auseinander. Das lässt vermuten, dass das bestehende Gebot nicht noch einmal aufgestockt werden sollte, auch wenn dies nicht explizit so kommuniziert wurde. Dennoch ist es auch die Enttäuschung darüber, welche der Salzgitter-Aktie am Montag rote Vorzeichen beschert.
Salzgitter hat Großes vor
Interessant bleibt die Salzgitter-Aktie auch unter Eigenregie, sollte der Vorstand seine ambitionierten Ziele erreichen können. Bis 2028 sollen die Kosten um 500 Millionen Euro gesenkt werden, während gleichzeitig durch die Pläne der Bundesregierung hübsche Auftragseingänge vermutet werden. Im besten Fall war der Höhenflug der letzten Wochen nur der Anfang einer breiteren Rallye. Versprechen lässt sich dies aber freilich nicht.
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14.04.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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