Übernahme-Angebot bei Salzgitter könnte Konsolidierung des Stahlsektor starten
Wie können Aktionäre nun von dem Übernahmeangebot bei Salzgitter profitieren?
Die Aktie von Salzgitter steigt aufgrund der Gerüchte über ein Übernahmeangebot. Das Übernahmeangebot könnte beim Stahlkonzern Kursfantasien auslösen.
Die Aktie des deutschen Stahlkonzerns Salzgitter (DE0006202005) stiegen im Handel an der Frankfurter Börse um 35 % aufgrund des Gerüchtes über ein anstehendes Übernahmeangebot. Diese kurze Rally reduziert zwar den Jahresverlust für die Aktionäre etwas, dennoch notiert die Aktie aktuell um 33 % unter dem Wert zu Beginn des Jahres. Verantwortlich hierfür ist auch die Schwäche des gesamten Stahlsektors. Durch den Kurssprung der Aktie von Salzgitter stieg auch die Aktie von Aurubis, da Salzgitter an dem Hamburger Kupferunternehmen mit 30 % beteiligt ist.
Das Kaufangebot wird dabei von dem aktuell zweitgrößten Aktionär, die Günter GP Papenburg AG zusammen mit der TSR Recycling GmbH ausgegeben. Die beiden Unternehmen planen dabei die Übernahme von mindestens zusätzlichen 45 % und eine Aktie erhalte. Damit möchte sich das Konsortium eine Sperrminorität sichern. Aktuell ist kein Angebotspreis veröffentlicht wurden.
Aktuell ist weiterhin das Land Niedersachen der größte Anteilseigner an dem Stahlkonzern und hält rund 26,5 %. Das Land Niedersachsen kündigte dabei schon an, dass man die wirtschaftlichen und auch rechtlichen Folgen des Angebots genau analysieren möchte und sich intensiv mit dem Angebot auseinandersetzt. Fokus soll dabei auf die Position und die Folgen für die Beschäftigten liegen.
Vom Markt wird die öffentliche Offerte allerdings begrüßt. Der Aktienkurs ist in diesem Jahr bereits aufgrund mehrere Gewinnwarnungen und der anhaltend schwachen Stahlpreise stark eingebrochen. Die hohen Investitionen in die klimaneutrale Stahlproduktion drücken die operative Marge auf ein historisches schwaches Kursniveau. Daher gehen die Analysten davon aus, dass ein privater Eigentümer in den höchst volatilen Sektor bringen könnte.
Der Konzern befindet sich aktuell in einen umfassenden Transformationsprozess, bei den ein privater Eigentümer unterstützen könnte und den Druck von dem Unternehmen nehmen könnte. Interessant ist dabei auch, dass im aktuellen Marktumfeld die Beteiligung an Aurubis mehr wert ist als der Stahlkonzern selbst. Aufgrund der Tatsache, dass Salzgitter bereits die grüne Transformation des Stahlsektors vorangetrieben hat. Daher besitzt Salzgitter auch eine Vielzahl von Emissionsrechten, die weiteren Umsatz generieren könnten.
Zudem könnte die Übernahme eine Initialzündung für eine mögliche Konsolidierung des europäischen Stahlsektors auslösen. Diese ist unerlässlich, um in Zukunft die Kosten zu drücken und Investitionen effizient zu nutzen. Der Stahlsektor muss laut Schätzungen mindestens 15 % günstiger werden, um auch international konkurrenzfähig zu bleiben.
Auch Salzgitter kündigte in den letzten Monaten an, aufgrund der hohen Kosten, einen Stellenabbau voranzutreiben. Erste Ende des letzten Monats hatte Salzgitter die Jahresprognose bereits zum dritten Mal in diesem Jahr gekappt. Der Verlust soll aufgrund der der schwachen Absatzentwicklung in diesem Jahr bei rund 325 Millionen Euro liegen. Vor der erneuten Reduktion der Jahresprognose hatte man bei Salzgitter noch mit einer ausgeglichenen Jahresbilanz gerechnet. Auf Basis der neusten Schätzungen wird der Umsatz in diesem jahr um rund 12 % sinken.
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16.11.2024 - Christian Teitscheid
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