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Hat AT&S seinen Boden erreicht?

AT&S überrascht mit positiven Nachricht - Short-Seller ziehen sich zurück

NTG24 - Hat AT&S seinen Boden erreicht?

 

AT&S ist ein Opfer des Bull-Whip-Effects der letzten Jahre geworden. Ein Effekt, der in der Halbleiterbranche sehr ausgeprägt war und zu einem starken Aufbau von Kapazitäten geführt hatte. Nicht zum Schaden des Unternehmens, das sich auf IC Substrate und High-End Leiterplatten spezialisiert hat. Am Ende erfordert die Normalisierung des Geschäfts jedoch nun einige harsche Restrukturierungen.

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Den vorläufigen Peak hat AT&S (AT0000969985) im Geschäftsjahr 2022/23 erreicht. Ein Umsatz von 1,791 Mrd. Euro bei einer EBITDA Marge (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und auf immaterielle Vermögensgegenstände) von 23,30 %, einem EBIT von 146 Mio. Euro und einem Gewinn nach Steuern von 137 Mio. Euro bzw. 3,03 Euro je Aktie. Man hatte bis dahin ein fantastisches Wachstum gezeigt und profitierte erheblich von den globalen Problemen in den Lieferketten. Eine Ausnahmesituation, die sich mit hoher Wahrscheinlichkeit so schnell nicht wiederholen wird, weswegen die Börse klug und frühzeitig Mitte 2022 antizipierte, dass der Run bei AT&S vorerst beendet ist.

Die Korrektur fiel allerdings harsch aus. An der Wiener Börse ging es von 57,37 Euro Ende Mai 2022 bis auf 16,11 Euro im März 2024 in den Keller. Die Anleger löschten in dieser Baisse rund -72 % der Marktkapitalisierung des Unternehmens an der Börse aus. Die Frage ist nun, ob dies berechtigt ist vor dem Hintergrund der operativen Entwicklung und den Zukunftsaussichten des Unternehmens. 

 

Schafft AT&S 2024 den Turnaround?

 

Die Zahlen für das Geschäfts 2023/24 wurden vor wenigen Tagen vorgelegt und fallen bei Weitem nicht so schlecht aus wie befürchtet. Richtig ist, dass AT&S auf allen Ebenen einen Rückgang erlebte. So schrumpfte der Umsatz um -13 % auf 1,55 Mrd. Euro, die EBITDA Marge rutschte von 23,3 % auf 19,8 % ab, wodurch das EBITDA von 417 auf 307 Mio. Euro durchrutschte. Noch härter traf es das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern), das um -79 % auf 31 Mio. Euro einbrach. Die EBIT Marge gab entsprechend von 8,2 % auf 2,0 % nach. Nach Steuern dippte das Unternehmen sogar in einen Verlust von -37 Mio. Euro bzw. -1,39 Euro je Aktie. 

 

AT&S AG

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeAT&S ging aber mit positivem Momentum aus dem schwierigen Geschäftsjahr. So kletterte der Umsatz im 4. Fiskalquartal (31. März 2024) bereits wieder um 14 % auf 345 Mio. Euro und das EBITDA stieg vom Break Even im Vorjahresquartal auf 39 Mio. Euro. Damit ist AT&S noch nicht aus dem Schneider, aber hier hat sich Chance eröffnet, dass das Unternehmen im neuen Geschäftsjahr einen Boden einzieht. Parallel adressiert der Vorstand die hohe Verschuldung des Unternehmens, die unter anderem aus der Ausweitung der Kapazitäten in der Covid-Zeit stammt. Von einer Kapitalerhöhung sieht man ab, was eine Erleichterung für die Aktionäre ist, die ansonsten auf dem Tiefpunkt verwässert würden. Stattdessen verkauft man das Werk in Ansan, Korea, und fokussiert sich darauf, die Liquidität zusammenzuhalten, die bis zum Ende des Fiskaljahres von 792 auf 676 Mio. Euro geschrumpft war. Zusätzlich kann AT&S noch 582 Mio. Euro über eine Kreditlinie ziehen.

Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Finanzbriefes vorbehalten. Den Zürcher Finanzbrief und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.

 

29.05.2024 - Mikey Fritz

Unterschrift - Mikey Fritz

 

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