Offenbar plant Shell mit weiteren, umfangreichen Sparmaßnahmen, um den Abstand zur Konkurrenz an der Börse zu verringern
Shell bereitet gerüchteweise herbe Einschnitte vor
Auch wenn die Ölpreise momentan auf eher niedrigem Niveau liegen, so kann Shell doch noch immer ansehnliche Gewinne erzielen. Zufrieden ist das Management damit aber offenbar nicht. Laut einem Bericht des „Handelsblatt“, welcher sich auf Insider stürzt, stehen wohl massive Einschnitte bevor.
Jene sollen wohl die eigentlich sehr lukrative Sparte der Öl- und Gasexploration sowie der dazugehörigen Entwicklung betreffen. Um 20 Prozent solle die Belegschaft reduziert werden, heißt es von mit der Angelegenheit vertrauten Personen. Besonders in Großbritannien und den Niederlanden soll bei Shell (GB00BP6MXD84) wohl der Rotstift angesetzt werden. Weltweit könnten Hunderte Angestellte betroffen sein.
Shell selbst kommentierte die Gerüchte bislang nicht. Ein Sprecher ließ lediglich mitteilen, dass eine strukturelle Senkung von Betriebskosten um zwei bis drei Milliarden US-Dollar bis zum Ende des kommenden Jahres angepeilt werde. Über konkrete Maßnahmen, mit denen diese Ziel erreicht werden soll schwieg der Konzern sich allerdings aus.
Shell strebt nach mehr
Entsprechende Schritte würden aber zur Absicht von Vorstandschef Wael Sawan passen, die Bewertung von Shell in die Höhe zu treiben und die Lücke zu den großen US-Konkurrenten ein Stück weit zu schließen. Erst im vergangenen Jahr trat Sawan seine Stelle bei Shell an. Damit verbunden waren einige Anpassungen, auch mit Blick auf fossile Energien. Der Ausbau erneuerbarer Energien und kohlestoffarmer Geschäftsbereiche soll zwar weiterhin eine große Rolle spielen.
Shell tritt aber nicht mehr ganz so geläutert auf wie noch vor einigen Jahren und hält an lukrativen Geschäftsbereichen unumstößlich fest. Das wird an der Börse auch mehrheitlich gern gesehen. Wenngleich Shell mit der eigenen Bewertung noch nicht ganz zufrieden ist, so gibt es aus Anlegersicht mit einem Plus von rund 14 Prozent auf Jahressicht und einer sehr verlässlichen Dividende nicht besonders viel zu meckern.
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31.08.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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