Siemens Energy, VW – Neustrukturierung der DAX-Konzerne ist geplant
VW-Chef Blume plant größten Konzernumbau seit einem Jahrzehnt
Der neue Volkswagen-Chef Blume plant den Konzernumbau um die Kosten zu senken und die operative Marge weiter voranzubringen. Siemens Energy integriert Siemens Gamesa vollständig.
Laut internen Konzernkreisen plant der Konzernvorstand von Europas größten Autobauer VW (DE0007664039) eine umfassende Neuordnung des Konzerngefüges. VWs Topmanager sehen akuten Handlungsbedarf, um den Anschluss an die Konkurrenz nicht zu verlieren. Bereits am Dienstag beschäftigt sich wohl der Aufsichtsrat mit den Plänen für die Neustrukturierung.
Dabei sieht man bei VW den größten Handlungsbedarf bei der Kernmarke VW und auch bei Audi. Den Berechnungen zufolge müsste allein die sogenannte „Markengruppe Volumen“, zu denen VW, Skoda und auch Seat insgesamt 3 Milliarden Euro mehr erlösen, um konkurrenzfähig zu sein. Demnach sollen besonders doppelte Entwicklungsarbeiten in Zukunft wegfallen und die Auslastung der deutschen Werke optimiert werden. Außerdem soll der Einkauf und auch das Vertriebsnetz umfassend modernisiert werden. Über den Gesamtkonzern werden diese Einsparungspotenziale mit etwas über 5 Milliarden Euro beziffert.
Die Meldung basiert auf den von Blume beim Amtsantritt eingeführten 10-Punkte-Plan. Dieser adressiert die wichtigsten operativen und strategischen Ziele des VW-Konzerns. Der Plan umfasst u.a. Maßnahmen zur Weiterentwicklung zukunftsfähiger Mobilitätslösungen, die Neuausrichtung der Softwaresparte und die Einführung eines VW-internen Performanceprogramms. Mit den Umbauplänen plant Blume den größten Konzernumbau seit Jahrzehnten.
Siemens Gamesa wird vollständig in Siemens Energy integriert
Siemens Energy (DE000ENER6Y0) plant die vollständige Übernahme der spanischen Windkraftanlagen-Tochter Siemens Gamesa. Die Minderheitsaktionäre von Siemens Gamesa stimmten bei einer außerordentlichen Hauptversammlung dem Plan des Münchener Mutterkonzerns zu.
Bereits im letzten Jahr hatte Siemens Energy nach erneuter Verfehlung der Zielvorgaben den Anteil an Gamesa auf 98 % erhöht und ein neues Management eingesetzt. Da allerdings einige Aktionäre nicht rechtzeitig von der Übernahme von Siemens Energy erfuhren, konnten diese Gamesa nicht völlig übernehmen. Mit der heutigen Hauptversammlung erhält Siemens Energy die Berechtigung, alle ausstehenden Gamesa-Anteile für 18,50 € pro Anteil zu übernehmen.
Die komplette Übernahme von Gamesa wird Siemens Energy schlussendlich rund 4 Milliarden Euro kosten. Für Siemens Gamesa ist die Übernahme von Siemens Energy auch ein wichtiger Schritt, um das Turnaround-Programm mit dem Namen „Mistral“ umsetzten zu können, denn dafür benötigt Gamesa vor allem die liquiden Mittel des Mutterkonzerns.
Die Aktionäre von Siemens Energy sehen die Übernahme von Gamesa nicht so positiv an, wie das Management. Denn mit der Übernahme von Gamesa holt sich Siemens Energy ein hoch defizitäres Unternehmen in den Konzern, der seit Jahren riesige Verluste erwirtschaftet und von den günstigen Marktbedingungen schlussendlich noch nicht profitieren konnte.
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20.06.2023 - Felix Eisenhauer
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