
Sony tauscht den Chef aus und auch in der wichtigen Spielesparte kündigen sich grundlegende Neuerungen an
Die Aktie von Sony reagiert mit einer Fortsetzung des Aufwärtstrends
Rund sieben Jahre lang saß Kenichiro Yoshida im Chefsessel des japanischen Elektronikgiganten Sony. Im Frühjahr wird seine Ära ein Ende finden. Wie das Unternehmen kürzlich bestätigte, wird dann der bisherige Finanzchef Hiroki Totoki die Zügel in die Hand nehmen. Jener ist bereits seit 1987 bei Sony aktiv und arbeitete seither in einer Vielzahl von Sparten. Erfahrungen konnte er beispielsweise bei Internetdiensten und Smartphones sammeln.
Als vielleicht größter Erfolg von Totoki gilt die Gründung der Sony Bank im Jahr 2001. Heute handelt es sich dabei laut „FAZ“ um eine der größten Onlinebanken in Japan. Seit 2018 ist Totoki für das Finanzressort bei Sony (JP3435000009) verantwortlich und konnte in dieser Zeit auf Erfolge sowie steigende Aktienkurse blicken. Letztere sollen auch in Zukunft weiter zulegen. Zu diesem Zweck soll der Wert von geistigem Eigentum noch besser genutzt werden.
Schon bei der CES zu Jahresbeginn ließ Totoki seine Zukunftsvision für Sony erahnen. Der Vertrieb von Inhalten soll stärker in den Vordergrund gestellt werden, was Musik, Filme und Videospiele beinhaltet. Sony blickt in diesen Bereichen auf einen großen Pool an wertvollen Rechten und bemühte sich in jüngerer Vergangenheit darum, diesen durch Zukäufe zu erweitern. Der Konzern nahm beispielsweise Milliarden in die Hand, um die Rechte an Liedern von legendären Bands wie Queen und Pink Floyd zu erwerben. Die Sony Group soll nun darauf ausgerichtet werden, den Wert solcher Marken zu maximieren.
Sony: Neuer Wind für die PlayStation
Einen neuen Chef erhält auch die mittlerweile wahrscheinlich wichtigste Sparte von Sony in Form von Sony Interactive Entertainment (SIE). Dort ist vor allem das Geschäft mit der Spielekonsole PlayStation vertreten, welches für rund ein Viertel der konzernweiten Umsätze verantwortlich ist. Bisher wurde dies geleitet von einem Zweiergespann aus Hideaki Nishino und dem Niederländer Hermen Hulst.
Grundsätzlich wird es dabei auch bleiben, allerdings wird Nishino künftig den alleinigen Vorsitz übernehmen und Hulst an ihn berichten. Darin spiegelt sich manche Enttäuschung wider, welche Hulst in seiner Verantwortung für die Software-Sparte sorgte. Seine Strategie zielte vor allem auf sogenannte Live-Service-Games ab, welche über längere Zeit für beständige Umsätze sorgen sollen. Diverse Projekte scheiterten jedoch heftig, einzig „Helldivers 2“ erwies sich als Überraschungserfolg. „Destiny 2“ kam derweil kaum vom Fleck und mit „Concord“ lancierte Sony einen waschechten Flop. Das dafür verantwortliche Studio Firewalk wurde mittlerweile geschlossen.
Sony bereitet sich derzeit auf einen Generationswechsel vor. Aktuellen Gerüchten zufolge wird im Jahr 2027 die PlayStation 6 erscheinen, welche die derzeitige Flaute im Geschäft möglichst beenden soll. Die Branche steuerte nach dem Boom während der Corona-Jahre auf unruhige Zeiten zu. Obschon Sony im Konsolengeschäft die Konkurrenz von Microsoft kaum noch zu fürchten hat, ließen Umsatz und Gewinn zuletzt eher zu wünschen übrig. Es fehlt vor allem schon seit einer Weile an frischen Blockbustern, was mit der Neuvermarktung von Klassikern nicht vollumfänglich ausgeglichen werden kann.
Sony auf dem richtigen Weg?
Die Aktionäre scheinen den Umbau in der Leitung von Sony zu begrüßen. Die Aktie des Unternehmens setzte ihren Aufwärtstrend zuletzt fort. Am Mittwoch ging es um knapp 1,5 Prozent bis auf 22,13 Dollar in Richtung Norden. Auf Jahressicht ergibt sich hier ein Plus von respektablen 13,8 Prozent. Darin versteckt sich ein Stück weit auch Vorfreude auf die Zahlen für das wichtige Weihnachtsquartal, die in rund zwei Wochen erwartet werden.
Grundsätzlich blickt Sony noch immer auf viele Wachstumschancen. Der Elektronikriese sitzt auf einem Berg an ikonischen Marken, welche es im Prinzip nur richtig zu vermarkten gilt. Totoki scheint sich dessen sehr bewusst zu sein. Gelingt es ihm, selbst neue Trends zu setzen anstatt zu oft den Marktentwicklungen hinterherzulaufen, so stünde einem weiteren Wachstumstrend wohl nur wenig im Wege. Die Effekte seiner Strategie werden sich allerdings nicht instantan auswirken.
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30.01.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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