
Sony macht die PlayStation in Europa, Australien und Neuseeland teurer, hält sich ob der genauen Gründe dafür aber bedeckt
Bei Sony wird Spielen zu einem teuren Hobby
Vor Kurzem erst sorgte Nintendo bei der Ankündigung der neuen Spielekonsole Switch 2 für einen kleinen Schock unter Spielern. Das Gerät sowie dazugehörige Spiele wurden zwar allgemein wohlwollend aufgenommen. Die Preise wollten vielen aber nicht recht gefallen. Hierzulande geht das Gerät ab Anfang Juno für rund 470 Euro an den Start.
Damit wäre Nintendos Konsole etwas teurer gewesen als die PlayStation 5 von Sony (JP3435000009). Letztere ist zwar nicht mobil nutzbar, verfügt aber über deutlich mehr Leistung. Der Vergleich bietet sich an und dürfte zumindest manchen Gamer ins Grübeln gebracht haben. Ab heute muss nun noch einmal neu über das Ganze gedacht werden. Denn wie Sony nun ankündigte, steigen die Preise für die PlayStation 5 in Europa, dem Vereinigten Königreich sowie in Australien und Neuseeland.
Hierzulande werden für das Einstiegsmodell ohne Blu-Ray-Laufwerk nun 500 statt zuvor 450 Euro fällig. Unberührt bleibt die Disc-Edition, welche lediglich in Australien und Neuseeland teurer wird. In allen Märkten gleich bleibt der Preis für die PS5 Pro, die mit 800 Euro aber ohnehin schon großzügig bepreist ist. Es ist bereits die zweite Preiserhöhung in dieser Generation. In der Vergangenheit bewegten die Preise für Konsolen sich eigentlich in die umgekehrte Richtung.
Was führt Sony im Schilde?
Sony begründet die Preiserhöhungen offiziell mit der hohen Inflation sowie heftigen Währungsschwankungen. Im Netz wird aber bereits eifrig diskutiert, ob sich damit die Anpassungen wirklich erklären lassen. Mancher Beobachter vermutet, dass US-Zölle der ausschlaggebende Faktor sein könnten. Die PS5 wird zum größten Teil in China gefertigt. Donald Trump verkündete kürzlich Ausnahmen für Computer, was die Spielekonsole technisch gesehen miteinschließen würde. Doch aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben.
Der aufmerksame Leser fragt sich natürlich, was (ausgesetzte) US-Zölle mit Europa zu tun haben sollen. Die Vermutung lautet, dass Sony dadurch entstehende Lücken bei den Margen sowie mögliche Umsatzrückgänge in den USA auf andere Märkte zu verteilen versucht. Die nun angekündigte Preiserhöhung in Europa könnte also als prophylaktische Maßnahme angesehen werden, um das weltweite Geschäft mit der Spielekonsole möglichst stabil zu halten. Allerdings handelt es sich dabei um eine reine Spekulation.
Absehbar ist allerdings, dass die höheren Preise die ohnehin etwas mauen Absatzzahlen der jüngeren Vergangenheit nicht eben beflügeln dürften. Der Gaming-Markt befindet sich derzeit in einer kleinen Krise. Hoffnung machen sich einige noch mit Blick auf GTA 6, welches im Herbst erscheinen soll. Vielleicht spekuliert Sony auch darauf, dass der Titel die allgemeine Ausgabenbereitschaft erhöht. Den Preis schon einige Monate zuvor zu erhöhen, dürfte am Ende des Tages weniger auffällig sein und damit die Kundschaft vielleicht etwas milder stimmen.
Stabile Kurse
Immerhin gibt Sony auch eine Preissenkungen bekannt. Das zusätzliche Blu-Ray-Laufwerk wird in Zukunft für 80 statt bisher 120 Euro den Besitzer wechseln. Davon abgesehen wird Gaming bei der PlayStation aber zu einem teureren Hobby. Die Aktionäre nehmen dies bislang mit Fassung zur Kenntnis. Die Sony-Aktie konnte heute Morgen an den hiesigen Märkten mit Gewinnen in den Handel starten und sich bis auf 20,49 Euro verbessern.
Seit Jahresbeginn konnte der Titel sich um gut 30 Prozent verbessern und trotz einiger Herausforderungen lässt sich noch ein stabiler, wenngleich zuletzt etwas eingeschlafener Aufwärtstrend beobachten. Es wird spannend zu sehen sein, wie die höheren Preise die Verkaufszahlen beeinflussen werden. Denn grundsätzlich ist die PlayStation für Sony ein wichtiger Grundpfeiler. Erfolg oder Misserfolg im Segment werden spürbaren Einfluss auf den Aktienkurs nehmen. Die Aussicht auf höhere Margen steht der Sorge entgegen, dass die potenziellen Käufer sich die PS5 künftig nicht mehr leisten können oder wollen.
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14.04.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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