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Super Micro Computer verschreckt die Anleger, Nvidia wird in Mitleidenschaft gezogen, Netflix enttäuscht mit Ausblick und Amazon kann sich dem Negativtrend nicht entziehen

Auch in der Tech-Branche hängt die Stimmung schief

NTG24 - Super Micro Computer verschreckt die Anleger, Nvidia wird in Mitleidenschaft gezogen, Netflix enttäuscht mit Ausblick und Amazon kann sich dem Negativtrend nicht entziehen

 

Die Sorge vor einer weiteren Eskalation im Nahen Osten war am Freitag nicht das einzige Thema, welches für sinkenden Kurse an der Börse sorgte. Außerdem im ansonsten so erfolgreichen Tech-Segment gab es ebenfalls teils herbe Abschläge zu sehen. Ausgelöst wurden solche vordergründig durch böse Vorahnungen und die wiederum lassen die Angst umgehen, dass vielleicht doch noch eine Blase platzen könnte.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeBei Super Micro Computer (US86800U1043) sah es gestern im Chart schon so aus, als wäre genau das passiert. Um herbe 23,1 Prozent stürzte der Titel in die Tiefe, nachdem das Unternehmen für Ende des Monats frische Quartalszahlen ankündigte. Das klingt nicht weiter schlimm, doch anders als bei den vergangenen sieben Ankündigungen wurde das Ganze nicht vorläufigen Zahlen verknüpft, welche die Markterwartungen einmal mehr in den Schatten stellen konnten.

Stattdessen gab es einfach gar nichts zu hören. Laut den Analysten von Wells Fargo muss das kein Todesurteil sein. Die Experten verweisen darauf, dass Super Micro Computer beim letzten Ereignis dieser Art immerhin die eigene Prognose treffen konnte. Sollte dies der Fall sein, würden aber die sehr hohen Erwartungen der Analysten enttäuscht werden. Das sorgt für eine nachhaltige Verstimmung und böse Vorahnungen mit Blick auf die anstehenden Ergebnisse.

 

Nvidia rutscht ebenfalls ab

 

Die Meldung hat nicht nur den Anteilseignern von Super Mirco Computer Sorgenfalten auf die Stirn getrieben. Der gesamte KI-Sektor geriet unter Druck. Nvidia (US67066G1040) musste gestern Kursverluste von zehn Prozent verkraften und fiel auf 762 US-Dollar zurück, obschon es rund um den Chip-Hersteller überhaupt keine nennenswerten Neuigkeiten zu vernehmen gab. Wie bereits erwähnt, geht die Sorge um, dass die KI-Blase doch noch platzen könnte.

Es sei aber gesagt, dass eben das bisher noch nicht passiert ist und sich weiterhin darüber streiten lässt, ob wir es denn tatsächlich mit einer Blasenbildung zu tun haben. Zweifellos sind bei einigen Titeln die Bewertungen etwas über das Ziel hinausgeschossen. Doch Nvidia bleibt mit am besten aufgestellt, um von der anhaltend hohen Nachfrage nach KI-Chips langfristig zu profitieren. Doch mit den nächsten Zahlen sollte das Unternehmen wohl tunlichst nicht enttäuschen. Ansonsten könnten mögliche Korrekturen in der Tat heftig ausfallen – ob nun mit oder ohne Blasenbildung.

 

Netflix mit mauem Ausblick

 

Es sieht wohl danach aus, dass nicht nur bei KI-Aktien dünnere Zeiten drohen. Die von Netflix (US64110L1061) vorgestellten Zahlen fielen zwar durch die Bank hervorragend aus. Der Streaming-Anbieter rechnet aber mit eher verhaltenen Ergebnissen im laufenden Quartal. Dies nahm den Anteilseignern jegliche Freude über die guten Zahlen von Januar bis März und die Netflix-Aktie rutschte um etwa mehr als neun Prozent auf 555,04 Dollar in die Tiefe.

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Die Korrektur mutet auf den ersten Blick fast schon etwas übertrieben an, da Netflix mittel- und langfristig weiterhin Wachstum in Aussicht stellt und unter Beweis stellen konnte, dass sich das Geschäft mit Werbung und Gebühren für das Account-Sharing mehr als lohnt. Doch die Sorge vor einer drohenden Flaute scheint den Börsianern den Blick in die etwas weiter entfernte Zukunft schlicht zu versperren. Es bleibt abzuwarten, ob die Korrektur sich weiter fortsetzen wird.

 

Amazon: Keine Ausnahme

 

Bedingt durch die enorm schlechte Stimmung im Segment gerieten auch die allermeisten Unbeteiligten unter die Räder. Beispielhaft sei an dieser Stelle Amazon (US0231351067) genannt, wo die Anleger gestern keine Hiobsbotschaften und auch keine Andeutungen für solche zur Kenntnis nehmen mussten. Dennoch rutschte der Aktienkurs um 2,56 Prozent bis auf 174,63 Euro in Richtung Süden.

Profitieren konnte der Titel im laufenden Jahr schwer von der festen Erwartungshaltung, dass Cloud und KI einen beispiellosen Schub erfahren würden. Nun aber scheinen sich in den Augen mancher Beobachter die Anzeichen zu mehren, dass es zu Sättigungseffekten kommen könnte. An der Börse würde es für eine Trendwende wohl schon reichen, würde das Tempo beim Wachstum merklich nachlassen. Das lässt sich tatsächlich kaum mit Sicherheit ausschließen.

 

Das Ende der Rallye?

 

Der Freitag sieht auf den ersten Blick wie ein böses Erwachen für den KI-Sektor und Tech-Aktien allgemein aus. Doch ausgelöst wurden die Korrekturen bisher von eher vagen Vermutungen und einer insgesamt schlechten Stimmung. Viel passiert ist in der Praxis aber noch nicht. Die Lage kann sich auch schnell wieder drehen, was wir in der Vergangenheit schon öfter zu Gesicht bekommen haben. Natürlich gibt es keine Garantie für überragende Zahlen oder andere Entwicklungen, welche die Kurse wieder in die Höhe katapultieren würden und verlassen können Anleger sich auf derartige Szenarien nicht. Doch beschlossene Sache ist der Absturz eben auch noch längst nicht.

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20.04.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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