Zuspruch für Super Micro Computer, Gewinnmitnahmen bei Rheinmetall, TUI auf altbekanntem Niveau und BYD setzt weiter auf günstige Elektroautos
Die Euphorie scheint nachzulassen
Der Mittwoch brachte für die Börsianer durchaus Lichtblicke und unter anderem erneut eine Aussicht auf Zinssenkungen im zweiten Halbjahr. Das half gerade den US-Börsen im späten Handel etwas auf die Sprünge. Richtig große Überraschungen sind allerdings ausgeblieben und Euphorie wollte sich für den Moment nicht mehr breitmachen.
Zu sehen war das bei der Aktie von Super Micro Computer (US86800U1043), welche nach einer angekündigten Kapitalerhöhung schwer unter Druck geraten ist. Gestern ging es um weitere 1,6 Prozent bis auf 896,47 US-Dollar in die Tiefe, womit der Abstand zum Rekordhoch bei 1.229 Dollar recht groß geworden ist. Allerdings muss das noch nicht das Ende des generellen Aufwärtstrends bedeuten.
Tatsächlich gab es im nachbörslichen Handel noch Aufschläge von rund vier Prozent zu sehen und die Freude über die jüngsten Aussagen der Fed scheinen sich erst da richtig entfaltet zu haben. Zudem bleibt auch der KI-Hype weiterhin sehr lebendig. Die Kapitalerhöhung bei Super Micro Computer ist auf lange Sicht wahrscheinlich auch verschmerzbar. Die Verwässerung schmerzt Aktionäre zwar im ersten Moment. Doch das Unternehmen nutzt hohe Kurse bewusst aus und sichert sich Kapital, um in den Ausbau der eigenen Tätigkeiten zu investieren. Langfristig verbessern sich damit auch die Möglichkeiten auf Wachstum.
Verschnaufpause bei Rheinmetall
Ebenfalls schwer am Wachsen ist momentan Rheinmetall (DE0007030009) und nach hervorragenden Zahlen eilte die Aktie zuletzt von einem Hoch zum nächsten. Gestern gönnten die Bullen sich nun eine kleine Verschnaufpause und es wurden erste Gewinne mitgenommen. Nachdem die Aktie zeitweise schon fast an der magischen 500-Euro-Marke kratzte, ging es zunächst um 2,1 Prozent bis auf 477,60 Euro zurück.
Auch das ist noch lange kein Weltuntergang und die Rheinmetall-Aktie bewegt sich stabil oberhalb von so manchem Kursziel. Vielleicht ist das aber auch ein wenig als Warnsignal zu verstehen. Nach der sehr deutlichen Reaktion auf die Quartalszahlen scheint eine technische Gegenbewegung überfällig zu sein, und die muss mit den gestrigen Verlusten noch nicht am Ende sein. Gleichwohl zeichnet sich im Chart ein Ende der Aufwärtstendenz bisher nicht einmal ansatzweise ab.
TUI auf der Suche nach Impulsen
Bevorzugt seitwärts bewegt sich derzeit die Aktie von TUI (DE000TUAG505), woran sich auch am Mittwoch nichts ändern sollte. Zugewinne von 2,1 Prozent sahen auf den ersten Blick zwar nett aus. Damit konnten die Käufer aber lediglich die Abschläge der letzten Tage ausgleichen. Es blieb mit 6,72 Euro bei einem Schlusskurs unterhalb von 7 Euro, womit die Aktie nicht einmal in die Nähe charttechnischer Widerstände gelangt.
Das ist fast schon etwas frustrierend, da TUI eigentlich einige Argumente für Optimismus abliefert. Sichtlich selbstbewusst blickt der Reiseveranstalter der Hauptsaison entgegen und erhält dabei Schützenhilfe von diversen Branchenvertretern. Aktuell spricht alles dafür, dass die Reisebranche das umsatzstärkste Jahr seit Langem erleben wird und es ist sogar gut möglich, dass Rekorde von vor der Pandemie übertroffen werden. Auf Seiten der Anleger bleibt der hohe Schuldenstand aber ein Ärgernis und offenbar auch ein Argument gegen spontane Kauflaune.
BYD: Gut und günstig?
Weitaus weniger freundlich sind die Aussichten aktuell im E-Auto-Sektor, was BYD (US05606L1008) bereits mehr als deutlich zu spüren bekommen hat. Von seinem Wachstumskurs will der chinesische Autobauer sich aber nicht abbringen lassen. Unverändert wird daran gearbeitet, die Elektromobilität in die Breite zu tragen. Mithelfen soll dabei nun eine neue Version des Kleinwagens e2, welche für umgerechnet 12.000 Euro an den Start gehen soll.
Unter dem Namen e2 Honor stellte BYD ein Fahrzeug vor, welches auch bei schmalem Geldbeutel Reichweiten von 420 Kilometer nach WLTP ermöglichen soll. Angetrieben wird das Gefährt von einem Motor mit 70 kW. Das dürfte Enthusiasten kaum beeindrucken, es reicht aber vollkommen aus, um von A nach B zu kommen. Ob und wann das neue Gefährt seinen Weg nach Europa finden könnte, ist bisher noch nicht bekannt. Die BYD-Aktie reagierte mit einem Plus von 0,4 Prozent und wertete auf einigermaßen ansehnliche 25,46 Euro auf.
Durchhänger oder Trendwende?
Auch wenn es am Mittwoch noch die eine oder andere Spitze zu sehen gab und Anleger nach grünen Vorzeichen nicht lange suchen mussten, so fühlten die Märkte sich allgemein etwas kühler an. Ob das schon der Vorbote einer drohenden Trendwende ist oder nur eine kleine Verschnaufpause inmitten eines noch immer lebendigen Aufwärtstrends, das lässt sich wohl nur abwarten. Ich persönlich tendiere zu letzterem Szenario, doch kaum abzustreiten ist, dass sich mittlerweile viel warme Luft aufgestaut hat, die früher oder später auch wieder entweichen muss. Es kann daher nicht schaden, trotz mancher Kursrekorde vorsichtig zu bleiben.
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21.03.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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