Mit neuen Rekorden und traumhaften Margen weiß TSMC die Börse zu begeistern
Von Krisen gibt es bei TSMC keinerlei Spuren
Erst vor wenigen Tagen legte der Lithographiespezialisit ASML enttäuschende Zahlen vor. So mancher Beobachter sah darin schon ein Zeichen dafür, dass dem Halbleitersegment insgesamt eine schwierige Zeit bevorstehen könnte. Ein vollständig anderes Bild ergab sich nun aber bei der Zahlenvorlage von TSMC, wo es manchen neuen Rekord zu bewundern gab. Die Chipherstellung des Konzerns ist gefragter als je zuvor.
Erstmals überhaupt konnte TSMC (US8740391003) im dritten Quartal einen Quartalsgewinne von mehr als zehn Milliarden US-Dollar ausweisen. Zu verdanken ist dies zu weiten Teilen der Nachfrage nach N3-Chips, welche mittlerweile etwa 20 Prozent der Umsätze ausmachen. Gefragt sind die Chips mit besonders kleiner Strukturbreite unter anderem bei Apple, aber auch bei neuen CPUs von AMD und Intel spielen sie eine entscheidende Rolle. Abseits davon sind die Dienste des taiwanesischen Konzerns freilich auch bei KI-Chips noch sehr gefragt.
Aufgrund der schier unstillbaren Nachfrage achtet die Kundschaft auch nicht allzu sehr auf den Preis, was TSMC fast schon unverschämte Margen erlaubt. Trotz gestiegener Kosten konnte das Unternehmen seine Rekordgewinne mit einem Umsatz von 23,5 Millionen Dollar erzielen. Annähernd die Hälfte davon konnte als Gewinn ausgewiesen werden. Die meisten anderen Börsenkonzerne können von solchen Zahlen nicht einmal zu träumen wagen.
TSMC: Volle Energie
Als Belastung haben sich in der jüngeren Vergangenheit hohe Energiepreise in Taiwan erwiesen. TSMC verweist allerdings auf Zusagen der Regierung für die Sicherstellung von weiteren Energiequellen. Auch für ausreichend Wasser und Land soll gesorgt werden. Konkrete Schritte in diese Richtung wurden allerdings nicht benannt. Dies sei Aufgabe der Regierung in Taipeh und TSMC habe dazu aktuell nichts weiter zu sagen. Der Konzern konzentriert sich derweil schon mal auf die Zukunft und hat schon die nächste Fertigungsstufe ins Auge gefasst.
Jene hört auf den Namen N2 und zumindest laut TSMC selbst falle die Nachfrage schon jetzt noch höher aus, als man es sich für N3 jemals hätte erhoffen könnten. Schon direkt zu Beginn sollen daher so viele Kapazitäten wie möglich für die neue Fertigungsmethode bereitgestellt werden und das werde aller Voraussicht nach noch nicht einmal ausreichen. Etwas vage, aber doch auch sehr bestimmt stellt TSMC letztlich in Aussicht, dass auch in Zukunft mit Quartalszahlen frische Rekorde erzielt werden könnten.
Obschon im Consumer-Bereich bei Chips eine kleine bis mittelschwere Flaute herrscht, spricht der unstillbare Hunger nach KI-Chips schwer für weitere Erfolge bei TSMC. Begeistert zeigten sich im Handel am Donnerstag die Aktionäre, welche die Aktie des Unternehmens hierzulande um 9,8 Prozent bis auf 190 Euro in die Höhe beförderten. Damit weiteten die Zugewinne im Jahresvergleich sich auf schwindelerregende 120 Prozent aus.
Die Laune steigt wieder
Unter dem Strich konnte TSMC die ohnehin schon hohen Erwartungen der Analysten noch einmal deutlich übertreffen, was für die gesamte Chipbranche ein wichtiges Signal ist. Von den vorübergehenden Zweifeln am weiteren Wachstumspotenzial scheint nicht mehr viel übriggeblieben zu sein und auch Aktien wie jene von Nvidia kratzten im gestrigen Handel schon wieder an ihren Rekordmarken. Der Boom im Halbleitersegment scheint sein Ende noch nicht erreicht zu haben.
Angesichts der extrem starken Fundamentaldaten ist die TSMC-Aktie für Anleger weiterhin eine hochinteressante Angelegenheit, nicht zuletzt mit Blick auf die laufende internationale Expansion. Solange die Nachfrage nicht nachlässt, wird der Auftragsfertiger weiterhin munter wachsen können und der Aktienkurs dürfte diesem Beispiel folgen. Dem gegenüber steht das Risiko von Gewinnmitnahmen, womit in der Nähe von Höchstständen immer ein Stück weit gerechnet werden muss. Zudem haben Trendwenden es so an sich, dass sie zumeist eher unerwartet kommen. Versprechen lässt sich also wie immer nichts, doch die vorgelegten Zahlen zeichnen für den Moment einen glasklaren Aufwärtstrend beim Unternehmen.
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18.10.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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