Apple, TSMC – Der Kampf im Halbleitersektor nimmt weiter zu
TSMC prognostiziert knappe Kapazitäten bis mindestens Ende des Jahres
Weltgrößter Chipauftragsfertiger liefert Rekordzahlen und warnt vor weiterer Chip-Knappheit im Laufe des Jahres.
Der weltgrößte Auftragsfertiger von Halbleitern, das taiwanesische Unternehmen TSMC (US8740391003) lieferte am gestrigen Börsentag Rekordzahlen für das abgelaufene erste Quartal 2022. Der Umsatz des Apple-Zulieferers (US0378331005) konnte im Vergleich zum Vorjahr um starke 36 % auf 13,1 Milliarden US-Dollar zulegen. Grund hierfür waren neben den vollen Auftragsbüchern und der völligen Ausnutzung der gesamten Produktionskapazitäten auch der Preisanstieg im Segment.
Im gleichen Zeitraum konnte der Nettogewinn sogar um starke 45 % auf rund 7 Milliarden US-Dollar ausgebaut werden. Dies war bedeutend mehr als die Konsenserwartungen der Analysten. Für das laufende zweite Quartal rechnet TSMC mit einem konstanten Umsatzwachstum im Rahmen von 35-37 % auf 17,6 bis 18,2 Milliarden US-Dollar.
Hierbei geht das Management davon aus, dass die hohe Chipnachfrage auch langfristig weiter wachsen wird und sich zum Megatrend entwickelt. Getrieben wird diese Entwicklung zusätzlich von Faktoren wie der künstlichen Intelligenz und der Implementierung des 5G-Netzes.
Dabei konnte TSMC nicht in diesen Segmenten im letzten Quartal am stärksten zulegen, sondern im als margenschwach diffamierten Automotive-Bereich und dem PC-Segment. Aufgrund der Lieferkettenprobleme warnt TSMC vor erneuten Einschränkungen in vielen Segmenten, denn trotz umfassender Kapazitätserweiterung der Produktion streiten sich die Partnerunternehmen förmlich um Kapazitäten. Hierdurch konnte TSMC im letzten Jahr sukzessive den Preis für die Auftragsarbeiten anheben. Wobei dieser stärker gestiegen ist als die Kosten für die Rohstoffe.
Um etwas Versorgungssicherheit zu garantieren, kaufen nun einige Hersteller auf einem höheren Niveau ein, um gegebenenfalls das eigene Lager zu beliefern. Auch dadurch bleiben die Kapazitäten voraussichtlich über das gesamte Jahr hinweg knapp. Um die Marge weiter auszubauen, räumt TSMC einigen Kunden, primär im Smartphone-Segment wie Apple, Prioritäten ein.
Zudem verkündete die US-Investmentbank Morgan Stanley, dass die TSMC bedeutende Fortschritte beim N3e-Prozess erzielen konnte. Laut dem Bericht sei der Fertigungsablauf bereits festgelegt wurden und die Yield-Rate soll auf überraschend hohem Niveau liegen. Aufgrund dessen soll TSMC mit den Gedanken spielen, den Prozess weiter vorzuziehen und die Massenproduktion schon ein Quartal früher als geplant zur Mitte des Jahres 2023 zu starten.
Trotz der positiven Nachrichtenlage und den Rekordzahlen befindet sich die Aktie weiter in einer Seitwärtsbewegung deutlich unter dem Vorjahreshoch von 124,40 € bei 92,30 € gefangen. Auch im heutigen Handel tut sich der Titel mit einem marginalen Kursplus von 0,11 % erneut schwer.
14.04.2022 - Felix Eisenhauer
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