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Gewinnmitnahmen bei TUI, Nel ASA ebenfalls im roten Bereich, herbe Strafe für die Lufthansa und CureVac wird von frischen Hoffnungen angetrieben

Die Freude über die erste Zinssenkung der EZB seit Jahren fällt letztlich verhalten aus bei TUI und Co.

NTG24 - Gewinnmitnahmen bei TUI, Nel ASA ebenfalls im roten Bereich, herbe Strafe für die Lufthansa und CureVac wird von frischen Hoffnungen angetrieben

 

Wie erwartet hat die EZB am Donnerstag zum ersten Mal seit der Inflationswelle die Zinsen wieder verringert. Doch darauf folgte an den Märkten noch keine plötzliche Welle der Euphorie. Stattdessen sollte sich zeigen, dass der Zinsschritt bereits weitgehend eingepreist war und es gibt auch die eine oder andere Sorge über das beherzte Vorgehen der Notenbanker.

Es steht ein wenig die Frage im Raum, ob wir es tatsächlich schon mit einer Zinswende zu tun haben. Skeptiker halten die Mini-Zinssenkung für einen Schnellschuss, der sich schon bald rächen könnte. Im ungünstigsten Fall könnte die Inflation wieder deutlich anziehen und die EZB zum Handeln und damit in einen Schlingerkurs zwingen. Das wäre wohl auch für TUI (DE000TUAG505) ein eher unangenehmes Szenario.

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Werbebanner EMH PM TradeVielleicht auch deshalb entwich aus der jüngsten Erholungsbewegung am Montag zunächst etwas Luft. Um 2,55 Prozent ging es für die TUI-Aktie, welche damit aber bei noch immer ansehnlichen 7,11 Euro landete. Niedrigere Zinsen sind für den Konzern eine willkommene Angelegenheit, noch dazu bietet die FTI-Pleite frische Chancen. Doch wie so oft scheinen die Börsianer nach dem Prinzip „buy the rumour, sell the news“ zu handeln.

 

Nel ASA erhält Zustimmung

 

Das lässt sich ein Stück weit auch von Nel ASA (NO0010081235) behaupten. Für die Norweger kam gestern nicht nur die Zinssenkung gelegen. Der Wasserstoff-Spezialist konnte auch darüber informieren, dass die Börse in Oslo ihre Zustimmung für den Börsengang von Cavendish Hydrogen erteilt hat. Geknüpft ist dies an einige Bedingungen. Wenigstens 500 Aktionäre müssen sich finden, die jeweils 10.000 Norwegische Kronen (ca. 870 Euro) oder mehr investieren. Ferner sollen mindestens 25 Prozent der Aktien im freien Handel sein.

Das klingt machbar und so Nel diese Anforderungen erfüllen kann, könnte schon in der kommenden Woche der Börsengang anstehen. Mit der Ausgliederung der Tochter dürften zukünftige Bilanzen freundlicher ausfallen und niedrige Zinsen senken die Kapitalkosten. All das scheint aber bereits Berücksichtigung gefunden zu haben und die Nel ASA-Aktie reagierte auf die Neuigkeiten am Donnerstag letztlich mit Abschlägen von knapp einem Prozent. Per Handelsschluss standen 0,64 Euro auf dem Ticker.

 

Die Deutsche Lufthansa muss zahlen

 

Von sinkenden Zinsen erhoffen die Marktakteure sich nicht nur zurückgehende Kapitalkosten und mehr Investitionsfreude. Auch ein Anziehen der schwachen Konsumfreude steht auf der Wunschliste der Anlegerinnen und Anleger, was der Deutschen Lufthansa (DE0008232125) weiter auf die Sprünge helfen konnte. Jeglicher Anflug von guter Laune wurde allerdings jüngst durch unangenehme Neuigkeiten aus den USA getilgt.

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Werbebanner funktionierende-kapitalanlagen.de Dort hat das Verkehrsministerium mehrere Airlines aufgrund von Flugausfällen und Verspätungen während der Corona-Pandeme zu Rückerstattungen und Schadenersatzzahlungen verdonnert. Die Lufthansa muss besonders stark leiden. Von insgesamt 900 Millionen Dollar an festgelegten Rückzahlungen entfallen 775 Millionen Dollar nur auf die deutsche Airline. Da die Auszahlung nach Ansicht der Behörde viel zu zaghaft erfolgte, gibt es außerdem eine Strafe in Höhe von 1,1 Millionen Dollar. Das ist für die Lufthansa noch lange kein Todesurteil. Es reichte aber aus, um den Aktienkurs um weitere 0,4 Prozent auf 6,34 Euro zurückzubefördern. Bereist bei 6,25 Euro lauert das aktuelle 52-Wochen-Tief.

 

CureVac: Glück im Unglück?

 

CureVac (NL0015436031) könnte von Zinssenkungen potenziell ebenfalls profitieren, was im gestrigen Handel aber nicht im Vordergrund stand. Ein trauriger Anlass führte stattdessen zu Kursgewinnen von 12,9 Prozent und einem Schlusskurs von 4,66 Euro. In den USA ist laut Medienberichten erstmals ein Mensch am Vogelgrippevirus H5N2 gestorben. Das führt zu Spekulationen, dass es bei der Entwicklung eines Impfstoffs neue Förderungen zu sehen geben könnte.

Es ist die blanke Hoffnung, welche den Sektor momentan anstrebt und andere Unternehmen wie Moderna scheinen in einer besseren Lage zu sein, um weitere Zuwendungen abgreifen zu können. Dessen ungeachtet nehmen die Anteilseigner die Kursgewinne aber fraglos gerne mit. Der Aufwärtstrend scheint in die nächste Runde zu gehen und es wird der höchste Schlusskurs im laufenden Jahr erreicht.

 

Was passiert jetzt?

 

Wochen- wenn nicht monatelang fieberten die Märkte der ersten Zinssenkung in westlichen Gefilden entgegen. Nun gibt es endlich letzte Gewissheit, doch die Reaktionen fallen zum Teil regelrecht ernüchternd aus. In vielen europäischen Ländern ist die Inflation noch immer zu hoch und die Börsianer können die Befürchtung nicht abschütteln, dass die EZB am Ende vielleicht doch einen Fehler gemacht haben könnte.

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07.06.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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