Kurioses bei Tesla, Amazon streibt in die Höhe, Microsoft kauft sich bei OpenAI ein und Apple bastelt an neuen Geräten
Die Kurse steigen endlich wieder
Die Tech-Branche gehörte im vergangenen Jahr mit zu den größten Sorgenkindern an den Börsen. Noch immer gibt es einige Faktoren, welche die Titel aus der Branche zurückhalten und die Kurse befinden sich weit unter dem Niveau von 2021. Doch das neue Jahr begann hoffnungsvoll und die Anleger blicken wieder optimistischer in die Zukunft.
Sogar die schwer angeschlagene Aktie von Tesla (US88160R1014) konnte davon profitieren und sich bisher stabil über der 100-Euro-Marke halten. Zum Wochenende reichte es sogar für 110,04 Euro. Wirklich Grund zum Feiern gibt es da aber noch nicht. Einen solchen dürfte auch der Tesla-FahrerScott Helme auch nicht haben. Der hatte mit Tesla so seine ganz eigenen Probleme. Wie „24auto.de“ berichtet, wollte der Brite sich in der Vergangenheit eine Anhängerkupplung für seinen Tesla besorgen, was auch erstmal kein Problem darstellte. Eine Werkstatt war schnell gefunden, das Zubehör schnell installiert.
Ein Software-Update, welches mit der Anpassung einiger Funktionen für mehr Sicherheit sorgte, wurde von Tesla dann allerdings verweigert mit der Begründung, dass es sich nicht um Original-Zubehör handele. Letzteres zu bekommen, war dann allerdings nicht möglich, da nicht lieferbar. Tesla begründete das mit der Chipknappheit. Was bei einem massiven Stück Metall schon etwas verwundert. Letztlich blieb Scott Helmes und vielen anderen Tesla-Fahrern nichts anderes übrig, als eine Anhängerkupplung von Drittanbietern ohne Software-Update zu nutzen.
Amazon wieder freundlicher
Bei Amazon (US0231351067) scheint es momentan recht ruhig zuzugehen, was aber keine schlechte Neuigkeit ist. Ohne neue Sensationsmeldungen gab es zuletzt zwar keine gigantischen Kurssprünge zu sehen. Ausbleibende Hiobsbotschaften ermöglichten dem Titel aber zumindes, an der allgemeinen Erholung der Märkte zu partizipieren. Allein in den letzten fünf Tagen ging es mit der Amazon-Aktie so um 9,8 Prozent auf 88,91 Euro in die Höhe.
Die Analysten zeigen sich überzeugt davon, dass die Erholungsrallye noch eine Weile anhalten wird und Amazon im Jahr 2023 ein großes Comeback erleben könnte. Aktuell ist da noch immer die Rede von Einstiegschancen. Momentan sind die Aussichten tatsächlich so gut wie schon lange nicht mehr. Es lässt sich aber freilich nicht ausschließen, dass es in den kommenden Wochen oder Monaten nochmal eine unangenehme Überraschung geben wird.
Microsoft prescht nach vorne
Für viel Aufmerksamkeit in der Tech-Welt sorgte zuletzt OpenAI mit seinem Chatbot ChatGPT. Jener kann nicht nur Fragen von Nutzern wie ein Mensch beantworten, sondern auch ganze Texte erstellen und damit den Autor dieser Zeilen potenziell in Zukunft arbeitslos machen. Das Potenzial der Software ist enorm, was der Software-Gigant Microsoft (US5949181045) schnell erkannt hat.
Laut dem Portal „Semafor“ steckt Microsoft ganze zehn Milliarden USD in das dahinterstehende Unternehmen und plant, in Zukunft bis zu 49 Prozent von OpenAI zu übernehmen. Gemunkelt wird, dass damit unter anderem die eigene Suchmaschine Bing aufgewertet werden soll. Jene sieht gegen Platzhirsch Google seit jeher kein Land und genießt auch keinen allzu guten Ruf. Das dürfte aber nur eines von vielen Feldern sein, in denen Microsoft mit der Technik von OpenAI experimentieren wird, so dich die Munkeleien als wahr herausstellen. Die Anleger reagierten bisher eher verhalten auf die Meldung.
Apple und Virtual Reality?
Auch bei Apple (US0378331005) stehen allem Anschein Neuerungen an, und zwar in Form von neuen Geräten. Schon seit einer ganzen Weile wird darüber spekuliert, dass in Cupertino an einem Virtual-Reality-Headset gebastelt wird. Offiziell bestätigt wurde das bis heute nicht. In einer neuen Software von Apple finden sich aber deutliche Hinweise darauf.
Kürzlich startete eine Preview von „Apple Devices“ für Windows, was als eine Art Nachfolger von iTunes für das Microsoft-Betriebssystem angesehen wird. Im Code wurden nun Hinweise auf die Plattformen realityOS und xOS gefunden. Beide stehen im Verdacht als Basis für Virtual Reality bzw. Mixed Reality bei Apple zum Einsatz zu kommen. Gemunkelt wird jetzt darüber, ob gleich mehrere neue Geräte aus dieser Kategorie in Arbeit sein könnten. Die Vorfreude bei den Anlegern hält sich in Grenzen und die Apple-Aktie konnte in dieser Woche nur leicht um etwa ein Prozent zulegen.
Startet bald der Turbo?
Mit besseren konjunkturellen Aussichten im Rücken und der Erkenntnis, dass die (Börsen-)Welt trotz hoher Inflation und Energiekrise in Europa wieder einmal nicht untergegangen ist, richten sich immer mehr Blicke auf die Tech-Welt. Die Erwartung vieler ist, dass hier Erholungen im laufenden Jahr besonders deutlich ausfallen könnten. Zwar ergibt sich nach teils brutalen Abschlägen im Vorjahr tatsächlich viel Aufwärtpotenzial. Ein Selbstläufer ist das Ganze aber nicht und Anleger tun gut daran, aktuelle Entwicklungen rund um die entsprechenden Unternehmen genau im Auge zu behalten.
15.01.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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