Immer mehr Gegenwind für Tesla, keine Weihnachtsgeschenke bei Nel ASA, Nike wird abgestraft und auch British American Tobacco hat nichts zu lachen
Irgendwo ist immer schlechte Laune!
Weihnachten gilt als Fest der Besinnlichkeit und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ruft in seiner Weihnachtsrede dazu auf, die Hoffnung auf Frieden trotz der Lage im Nahen Osten und in der Ukraine nicht zu verlieren. Doch in der Praxis ist von Frieden leider oftmals wenig zu spüren. Das gilt nicht nur für die politische Weltbühne und Statistiken zufolge für viele Familien, die sich an Weihnachten überdurchschnittlich oft streiten. Auch an den Börsen hängt der Haussegen hier und dort schief.
Kaum weiter entfernt von einem Weihnachtsfrieden könnte derzeit Tesla (US88160R1014) sein. Das Unternehmen kämpft momentan an gleich mehreren Fronten mit Gegenwind. In den USA wurde aufgrund des Autopiloten ein Rückruf angeordnet und Medienberichten müssen rund zwei Millionen Fahrzeuge ein Software-Update erhalten. Im nördlichen Europa wird das Unternehmen weiterhin bestreikt und in Grünheide wehren sich Anwohner nach wie vor gegen die geplante Expansion der dortigen Gigafactory.
Als wäre all das nicht genug, machen sich einige Beobachter auch Sorgen um die Absatzzahlen und ganz besonders um die Margen, nachdem die Preise im laufenden Jahr gleich mehrfach gesenkt wurden. CEO Elon Musk gerät mit dem Kurznachrichtendienst X zudem ins Visier europäischer Behörden, die ein fehlendes Engagement im Kampf gegen Hass, Hetze und Falschinformationen monieren. Doch festzuhalten ist, dass die Tesla-Aktie sich trotz all dieser Faktoren stark entwickeln konnte. Mit 231,80 Euro zum fest notierte das Papier rund 95 Prozent höher als noch zu Jahresbeginn. Noch hat also längst nicht jeder den Glauben verloren.
Nel ASA gerät ins Wanken
Bei Nel ASA (NO0010081235) sieht das schon anders aus. Hier ging es mit den Kursen in der gleichen Zeit um etwa 55 Prozent in die Tiefe und vorgezogene Weihnachtsgeschenke gab es am letzten Handelstag vor dem Fest leider nicht zu sehen. Stattdessen rutschte das Papier um weitere 2,9 Prozent auf 0,60 Euro herab und verpasste damit wohl endgültig die Unterstützung bei 0,63 Euro.
Vier quälende Tage lang prangert diese Marke nun auf den Börsentickern und erinnert die Anleger unschön daran, dass in den letzten Monaten aus keiner Erholungsbewegung bei Nel ASA irgendetwas Nachhaltiges geworden ist. Der Chart spricht eine klare Sprache und lässt wenig mehr als eine Fortsetzung der Negativtendenz vermuten. Auch neue Tiefststände lassen sich nicht ausschließen. Dem gegenüber stehen viel zu wenige bis überhaupt keine erfreulichen Neuigkeiten.
Nike stürzt ab
Davon kann bei Nike (US6541061031) nicht unbedingt die Rede sein. Kürzlich punktete der Sportartikelhersteller mit recht beeindruckenden Quartalszahlen. Beim Gewinn je Aktie wurden die Erwartungen der Experten deutlich übertroffen. Die Umsätze trafen immerhin noch die Prognosen. Zu meckern scheint es da nicht viel Raum zu geben. Auf dem falschen Fuß erwischte Nike die Anteilseigner aber mit seinen Sparplänen.
Letztere sollen zwar auf lange Sicht rund zwei Milliarden US-Dollar an Kosten wegfallen lassen. Zunächst wird für die Umbaupläne aber Gelg in die Hand genommen werden müssen, und das nicht zu knapp. Rund 500 Millionen Dollar werden wohl noch im laufenden Quartal diesbezüglich verbucht werden müssen. Das ließ die Nike-Aktie am Freitag um 10,65 Prozent in die Tiefe rutschten und hierzulande landete das Papier schließlich bei 99,38 Euro. Immerhin gibt es hier aber einige Stimmen, die von einem aktiven Wachstumstrend sprechen und damit Einstiegschancen vermuten.
British American Tobacco im Rausch der Tiefe
Solche Vermutungen sind bei British American Tobacco (GB0002875804) eher nicht die Regel. Das Unternehmen kämpft rund um den Globus mit einem zurückgehenden Interesse am blauen Dunst und die Politik macht vielerorts immer mehr Druck. Neuseeland hat bereits Pläne in die Tat umgesetzt, um das eigene Land in Zukunft rauchfrei zu machen. In Großbritannien denkt man über Ähnliches zumindest nach.
Selbst mit viel Fantasie lässt sich da kaum noch Wachstumspotenzial erkennen. Viele Analysten stehen der British American Tobacco-Aktie zwar positiv gegenüber und halten den Titel für klar unterbewertet. Das reicht den Bullen aber offenbar nicht aus, um in spontane Kauflaune zu verfallen. Der Kurs landete zum Fest bei mageren 26,67 Euro und damit nur knapp unter dem Tief bei 26,30 Euro. Auf einem solch tiefen Niveau notierte British American Tobacco nicht einmal während des Corona-Crashs im Frühjahr 2020.
Grund zur Zuversicht?
Die hier genannten Aktien haben zweifellos schon bessere Tage erlebt und die Aktionäre machen sich völlig zu Recht so ihre Gedanken. Allerdings gibt es insgesamt auch durchaus Grund zur Zuversicht. Sei es mit der Hoffnung auf nachlassende Zinsen oder mit der Erinnerung, dass DAX und Dow Jones erst vor wenigen Tagen neue Höchststände erreicht haben. Für Anleger ist es immer wieder wichtig, die Zuversicht zu behalten. Denn ohne solche ergeben Investments letztlich wenig Sinn. In diesem Sinne wünsche ich allen Anlegerinnen und Anlegern gutes Gelingen für das nächste Jahr und wünsche an dieser Stelle frohe und erholsame Weihnachten.
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24.12.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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