Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow feiert seinen neuen Tesla und dürfte damit nicht eben für positive Publicity sorgen

Weiß Tesla von der Lieferung eines Cybertrucks?

 

Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow zeigte sich in der Vergangenheit als einer der glühendsten Verfechter von Russlands brutalem Angriffskrieg gegen die Ukraine. Westliche Staaten haben Kadyrow mit diversen Sanktionen belegt. Dessen ungeachtet fordert jener in den sozialen Medien immer mal wieder zum Genozid oder anderen Abscheulichkeiten auf.

Nun lichtete sich Kadyrow mit einem Cybertruck von Tesla (US88160R1014) ab, auf dem ein Maschinengewehr montiert wurde. Das Gefährt soll sogar im Krieg gegen die Ukraine zum Einsatz kommen. Garniert wird der Post mit den Worten „Danke, Elon“, was den Eindruck erweckt, als würde es sich um ein Geschenk des Tesla-CEO handeln.

 

Weder Tesla noch Musk kommentierten das Ganze bisher. Es bleibt daher offen, wie Kadyrow sich einen Cybertruck anschaffen konnte, der aufgrund von Sanktionen eigentlich nicht seinen Weg in die russische Republik Tschetschenien finden sollte. Allerdings werden Handelsbeschränkungen schon seit Längerem umgangen, in dem beispielsweise Umwege über Mittelsmänner in Ländern wie den Vereinigten Arabischen Emiraten genommen werden.

Der Cybertruck in den Händen von Kadyrow ist nicht die beste Publicity für Tesla. Das gilt vor allem, nachdem Elon Musk sich immer mehr auf die Seite des verurteilten Straftäters und Präsidentschaftskandidaten Donald Trump geschlagen hat, welcher der Ukraine im Falle eines Wahlerfolgs keine weitere Unterstützung zukommen lassen möchte. Für die Kritiker von Elon Musk ist das Ganze ein gefundenes Fressen.

 

Tesla in der Identitätskrise?

 

An dieser Stelle sollen keinerlei Urteile gefällt werden und vermutlich weiß Tesla nicht einmal etwas darüber, wie der Cybertruck seinen Weg zu Kadyrow gefunden hat. Dennoch bleibt ein fader Beigeschmack und Tesla kämpft ein wenig mit seinem Image. CEO Elon Musk sprach sich erst kürzlich dafür aus, fossile Energieträger „nicht zu verteufeln“. Von den einstigen Ambitionen, eine Revolution bei der Mobilität auf die Beine zu stellen, scheint nicht mehr viel übriggeblieben zu sein, und das macht sich durchaus auch bei manchem (ehemaligen) Kunden bemerkbar.

 

 

 

 

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19.08.2024 - Matthias Eilenbrock

 

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