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Kritik über Qualitätsmängel häufen sich bei Tesla-Kunden in China
Hat Tesla einen rechtlichen Vorteil in China?
Tesla reagiert auf Beschwerden und Kritik aus China mit Verleumdungsklagen. Auf Qualitätsmängel folgen rechtliche Schritte.
Für Tesla (US88160R1014) läuft es seit geraumer Zeit im wichtigen Absatzmarkt in China nicht mehr rund. Aufgrund der günstigeren Preise der heimischen Elektromodelle hat unter anderem BYD (CNE100000296) den kalifornischen Elektropionier mittlerweile den Rang im Reich der Mitte abgelaufen. Hoffnung machte da in der letzten Woche allerdings die Meldung, dass es für die überarbeitete Version des Model Y in China bereits 200.000 Vorbestellungen geben würde. Diese positiven Meldungen werden durch die neuste Meldung aus China allerdings schnell wieder relativiert.
So häufen sich die Berichte, dass Tesla rechtliche Schritte gegen Kritiker in China eingeleitet habe. Konkret geht es darum, dass einige Tesla-Besitzer in China dem Konzern in der jüngsten Vergangenheit vorwarfen den Kunden gezielt technische Mängel zu verschweigen. Der promineste Fall ist sicherlich eine junge Frau, deren Vater die Kontrolle über ein Model 3 verlor und einen schweren Unfall baute. Die junge Frau macht Tesla öffentlich für das Versagen der Bremsen verantwortlich und protestierte zuletzt auch auf einer Automesse gegen den Konzern.
Mit den Beschwerden ist die junge Frau allerdings nicht allein. In China häufen sich die Beschwerden gegen Tesla. Mehrere Kunden klagen über Bremsprobleme, Batteriebrände und andere technische sowie Qualitätsmängel. Tesla reagierte auf den Protest der jungen Frau unorthodox und reichte Klage wegen Verleumdung ein und forderte einen Schadensersatz von rund 684.000 US-Dollar. Das Gericht gab Tesla sogar Recht und verurteilte die junge Frau zu einer Geldstrafe von 23.000 US-Dollar, da sie über die Grenzen der sachlichen Kritik hinausgegangen ist.
Der Fall der jungen Frau ist dabei kein Einzelfall, denn Tesla hat in China in den letzten Jahren wiederholt zu rechtlichen Mitteln bei öffentlicher Kritik gegriffen. Überraschend ist dabei, dass Tesla sogar nahezu alle verfahren gewonnen hat. Sogar gegen öffentliche Medien klagte Tesla in China und gewann. Die betroffenen Medienunternehmen musste sich dann öffentlich bei dem Autobauer entschuldigen. Damit sehen Kritiker auch eine Sonderstellung von Tesla in China begründet. So sei das Unternehmen ohne ersichtlichen Grund nahezu unangreifbar und könne kaum öffentlich kritisiert werden.
Absatzrückgang in China
Dennoch scheinen die Fälle die Reputation von Tesla zu beeinträchtigen. Tesla enttäuschte die Analysten im vierten Quartal ein stückweit und konnte weder die Erwartungen beim Umsatz noch beim Gewinn erfüllen. Im Autogeschäft verzeichnete der Elektroprimus sogar einen Umsatzrückgang von rund 8 %. Dabei macht das Autogeschäft, anders als von Tesla-Chef Elon Musk erwartet, weiterhin rund 75 % des Umsatzes aus.
Auch der Januar scheint wenig Besserung zu bringen. So lieferte Tesla in China im Vergleich zum Vorjahr mit rund 63.000 Fahrzeuge etwa 11,5 % weniger aus als noch 2024. Im gleichen Zeitraum erzielte der stärkste Konkurrent im chinesischen Wettbewerb BYD einen Absatzanstieg von 46 %.
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22.02.2025 - Christian Teitscheid
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