Traton: Bären haben das Ruder in der Hand
Traton weiter im Abseits - Produktionsunterbrechungen belasten
Die Traton-Aktie gehört zu den Verlierern des Krieges in der Ukraine. Erste positive Signale sind aktuell zu verzeichnen, doch für eine Stimmungswende reicht es noch nicht.
Findet Traton (DE000TRAT0N7) jetzt seinen Boden? Nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine und den härtesten Sanktionen, die je gegen ein G20-Mitglied verhängt wurden, knickte der Kurs von Traton weg. Kein Wunder, denn die Nutzfahrzeug-Tochter des Volkswagen (DE0007664039) Konzerns war schon mit einem starken Auftragsüberhang ins neue Jahr gegangen. Potenzielle neue Probleme für die Produktion waren das Letzte, was das Unternehmen brauchte. Und so kam es dann auch.
Die grössten Probleme hat MAN. Traton verfügt über viele weitere Marken, doch MAN ist stark auf den europäischen Markt fokussiert. Sowohl was die Produktion angeht als auch im Hinblick auf den Vertrieb. Die grösste Achillesferse war jedoch, dass die Lkw-Produktion die inzwischen berühmt, berüchtigten Kabelbäume aus der Ukraine bezog. Mit Kriegsbeginn waren die Puffer für die MAN-Lkws dann schnell aufgebraucht und das Stammwerk in München und das grosse Werk in Krakau mussten geschlossen werden. In der Folge fuhren auch die Komponentenwerke in Nürnberg und Salzgitter herunter.
Inzwischen hat man es geschafft, die Produktion der Kabelbäume zu verlagern und eine kleine Produktion in der Ukraine fortzuführen. Die Belieferung reicht wieder aus, um die Lkw-Produktion anlaufen zu lassen. Noch nicht auf Hochtouren, sondern schrittweise. Der Fokus liegt jetzt darauf, dass die Produktion nicht wieder ins Stocken kommt, sondern Stück für Stück normalisiert wird. Das soll bis Ende des 2. Quartals geschehen, wenn nichts dazwischenkommt.
20 % der Produktion sind verloren
Der MAN-Vorstand schätzt, dass rund 20 % der geplanten Jahresproduktion verloren ging. In Stein gemeisselt ist das nicht, denn der Konzern kann natürlich im Verlauf des Jahres noch aufholen. Dazu müssen aber alle Umstände passen.
Die Begeisterung an der Börse hielt sich jedoch in Grenzen. MAN ist eine der wichtigsten Marken von Traton und ein Ausfall von 20 % der Produktion wirft die Planung für das laufende Jahr zurück. Ohne Zweifel wird Traton wachsen, aber die hohen Unsicherheiten für die kommenden Monate wirken immer noch abschreckend.
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26.04.2022 - Mikey Fritz
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