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Nach zahlreichen Streitigkeiten um die Eiscrememarke Ben & Jerry’s wollen die beiden Gründer das Unternehmen offenbar von Unilever zurückkaufen

Unilever scheint sich für die Idee nicht zu begeistern

NTG24 - Nach zahlreichen Streitigkeiten um die Eiscrememarke Ben & Jerry’s wollen die beiden Gründer das Unternehmen offenbar von Unilever zurückkaufen

 

25 Jahre ist es nun schon her, dass Ben Cohen und Jerry Greenfield ihre Eiscrememarke Ben & Jerry’s für 326 Millionen US-Dollar an den Konsumgüterkonzern Unilever verkauften. Jener hat sich damit aber nicht nur eine schwer populäre und rasant wachsende Marke ins Haus geholt, sondern auch einiges an politischem Aktivismus. Die beiden Gründer sprechen gerne vin eine Unternehmen, das sich für soziale Gerechtigkeit einsetze und nebenbei Eiscreme verkaufe

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Werbebanner Zürcher Börsenbriefe Special 4 kleinUm die politischen Aktivitäten von Ben & Jerry’s gab es allerdings immer wieder Streit. Cohen und Greenfield schienen das bereits zu erwarten, weshalb sie einst einen unabhängigen Aufsichtsrat aus Aktivisten und Gründern ins Leben riefen, der den sozialen Auftrag auch unter dem Dach von Unilever sicherstellen soll. In den letzten Monaten spitzten sich die Reibereien immer weiter zu, unter anderem aufgrund von Vorwürfen, dass Unilever (GB00B10RZP78) Äußerungen zugunsten palästinensischer Flüchtlinge unterdrücken würde.

 

 

 

Eine entsprechende Klage wurde bereits eingereicht und im Januar noch erweitert. Ben & Jerry’s beschwerte sich nun auch noch darüber, dass Unilever Social-Media-Posts zu Themen wie dem Abtreibungsrecht und dem Klimawandel unterdrück habe, da darin Donald Trump Kritik einstecken sollte. Nun scheint es, als hätten die Gründer die Nase endgültig voll. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur „Bloomberg“ wird wohl ein Rückkauf des Unternehmens angestrebt. Wie genau jener über die Bühne gehen könnt, ist aber weitgehend offen.

 

Unilever winkt ab

 

Grundsätzlich scheint der Weg frei zu sein, hat Unilever doch bereits im vergangenen Jahr angekündigt, die nur mäßig profitable Eiscremesparte unter den Hammer bringen zu wollen. Allerdings soll der Verkauf als Ganzes geschehen, also inklusive Langnese und einiger weiterer Marken. Ben & Jerry’s nun herauszulösen und wieder an die Gründer zu überreichen, davon scheint Unilever nicht allzu viel zu halten. Ben & Jerry’s sei ein wichtiger Teil des Eiscreme-Geschäfts und stehe nicht zum Verkauf, ließ das Unternehmen gegenüber Medienvertretern wissen.

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Werbebanner Immobilienbewertung MünchenEs stellt sich auch die Frage, wie ein solcher Kauf finanziert werden sollte. Ben Cohen und Jerry Greenfiel dürften dafür nicht das nötige Kleingeld haben. Benötigt würden also Investoren, die politisch auf der gleichen Wellenlänge liegen. Solche sind in den USA nicht unbedingt rar gesät. Sie halten sich im aktuellen politischen Klima aber bedeckt. Gerüchtweise könnten Ben & Jerry wohl Bill Gates oder Warren Buffet begeistern, was im ersten Moment zum philanthropischen Wesen der Milliardäre passen würde. Handfeste Anzeichen für einen Investitionswillen gibt es aber nicht.

Unilever freute sich in den letzten Jahren zwar über ein rasantes Wachstum bei Ben & Jerry’s, was den Wert der Marke in den Milliardenbereich katapultierte. Doch die politischen Avancen sind für den Konsumgüter-Giganten immer wieder eine Gratwanderung. Schließlich braucht es nicht viel, um damit manch einen auf dem falschen Fuß zu erwischen und Boykottaufrufe zu erfahren.

 

Unilever auf Richtungssuche

 

Kopfschmerzen bereitet Unilever aber nicht nur der politische Aktivismus einiger Marken, sondern noch sehr viel mehr das maue Wachstumstempo im eigenen Konzern. Erst vor Kurzem tauschte das Unternehmen überraschend den CEO aus. Der bisherige Finanzchef Fernando Fernandez soll nun für frische Impulse sogen. Sein Vorgänge Hein Schumacher machte zwar im Prinzip alles richtig, doch Gerüchten zufolge ging es manchem Großinvestor nicht schnell genug voran.

Unilever soll in Zukunft wohl mehr und mehr auf Effizienz getrimmt werden. Konzentrieren will der Konzern sich auf besonders erfolgreiche und gewinnträchtige Segmente, andere Bereiche fallen dem Rotstift zum Opfer, darunter eben auch das Eiscremegeschäft. Die Anleger zeigen sich davon bisher eher mäßig begeistert. Zwar konnte die Unilever-Aktie im vergangenen Jahr etwas Boden gutmachen, zuweilen sogar frische Mehr-Jahres-Hochs etablieren. Doch seit dem Herbst hat sich wieder ein negativer Trend im Chart eingeschlichen.

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10.03.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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