Nach langen Verhandlungen rudert Unilever bei seinem Stellenabbau zurück
Gespart werden soll bei Unilever dennoch
Vor einigen Monaten kündigte der Lebensmittelgigant Unilever an, weltweit rund 7.500 Stellen streichen zu wollen. Das führte auf Arbeitnehmerseite freilich nicht zu Begeisterung und es kam zu Verhandlungen mit Arbeitnehmervertretern, die sich über den gesamten Sommer hinzogen. Nun scheint es, als würden Ergebnisse vorliegen.
Wie einem Artikel des „Handelsblatt“ zu entnehmen ist, sollen in Europa nur noch 1.700 statt der zuvor anvisierten 3.200 Stellen dem Rotstift zum Opfer fallen. Darüber hinaus sollen bei der Eiscreme-Tochter mit Marken wie Langnese und Ben & Jerry’s rund 1.000 neue Stellen geschaffen werden. Dort sollen bevorzugt all jene eine Anstellung finden, die im Rahmen der Stellenstreichung ihren Job in einem anderen Bereich von Unilever (GB00B10RZP78) verlieren.
Weiterhin geplant ist die bereits im Frühjahr angekündigte Abspaltung der Eiscreme-Sparte. Ob es diesbezüglich zuletzt Fortschritte gegeben hat, darüber liegen keine Informationen vor. Unilever gab auhc keinen Kommentar dazu ab, ob es Anpassung beim Sparprogramm gibt. Als Ziel gesetzt hat das Unternehmen sich, die jährlichen Kosten um etwa 800 Millionen Euro zu senken.
Unilever reagiert damit auf den allgemeinen Branchentrend. Die Konsumstimmung ist weiterhin angeschlagen und speziell bei Lebensmitteln greifen die Verbraucher inflationsbedingt immer häufiger zu günstigen Handelsmarken. Im Vergleich zur Konkurrenz schlug sich Unilever im laufenden Jahr noch vergleichsweise gut. Das macht sich beim Aktienkurs bemerkbar, der seit Jahresbeginn um etwa 24 Prozent bis auf 54,42 Euro am Wochenende zulegen konnte.
Kein Widerstand mehr für Unilever?
Die nun angekündigten Zahlen zum Stellenabbau lassen vermuten, dass Unilever mit der Arbeitnehmerseite einen gangbaren Kompromiss gefunden haben könnte. Anleger können also von hier aus auf einen weitgehend schmerzfreien Sparkurs hoffen und optimistisch auf die sich daraus ergebenden Effekte blicken. Den Abwärtstrend der letzten Woche wird die Unilever-Aktie allein damit aber wahrscheinlich nicht abschütteln können.
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18.11.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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