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Die Sanierung von Varta steht und die Aktionäre gehen bei der anvisierten Lösung vollkommen leer aus

Bei Varta droht der Totalverlust

NTG24 - Die Sanierung von Varta steht und die Aktionäre gehen bei der anvisierten Lösung vollkommen leer aus

 

In der vergangenen Woche machten sich noch Hoffnungen breit, dass Varta bei den Sanierungsplänen Alt-Aktionäre nicht vollkommen außer Acht lassen wird. Das führte zu einer kleinen Erholung bei der abgestürzten Aktie, welche noch am Freitag um knapp fünf Prozent bis auf 3,88 Euro zulegen konnte. Doch seit dem Wochenende ist nun klar, dass für die Anleger nichts mehr zu holen ist.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeWie Varta (DE000A0TGJ55) bekannt gab, hat das Unternehmen sich gemeinsam mit Partnern auf ein Sanierungskonzept nach dem StaRUG geeinigt, welches einzelne Aktionäre nicht einfach blockieren können. Wie bereits vermutet, steigt Porsche im großen Stil beim Batteriehersteller ein. Zusammen mit Großaktionär Michael Tojner soll eine Finanzspritze von 60 Millionen Euro auf die Beine gestellt werden. Die gleiche Summe gibt es von den Gläubigern als vorrangig besicherte Darlehen.

Geplant ist, die Schulden von aktuell 485 Millionen auf 200 Millionen Euro zu reduzieren. Varta wird damit eine Weiterexistenz ermöglich, was sich im ersten Moment schon fast positiv anhört. Der Konzern ließ sogar mitteilen, an allen Standorten in Deutschland festhalten zu wollen und nur in der Verwaltung einen „moderaten“ Stellenabbau vorzunehmen. Doch nichts zu lachen haben die bisherigen Aktionäre.

 

 

 

Die Varta-Aktie verabschiedet sich

 

Wie befürchtet wird das Grundkapital von Varta bei der anstehenden Sanierung auf Null gesetzt und die Aktie wird von den Märkten verschwinden. Das bedeutet in der Praxis, dass jegliche Anteilsscheine im Depot von Anlegern wertlos werden und ein Totalverlust zu verkraften ist. Gegenüber der Nachrichtenagentur „Reuters“ beteuerte Varta-Chef Michael Ostermann, dass man sich noch mit aller Kraft um eine andere Lösung bemüht habe.

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Werbebanner DegussaAufgrund eines fehlenden geprüften Jahresabschlusses sei es aber aus rechtlichen Gründen nicht möglich gewesen, einen Prospekt für eine breite Kapitalerhöhung zu erstellen. Kleinanlegervereinigungen beißen mit ihren Ansätzen wohl ebenfalls auf Granit. Die größten Gewinner bei der Sanierung sind wahrscheinlich die neuen Eigentümer in Form von Porsche und Michael Trojner. Alle anderen gehen schlicht leer aus und eine Reaktion an den Märkten ist bereits für heute zu erwarten.

Noch gibt es keine Informationen darüber, ob der Handel mit Varta-Aktien direkt eingestellt wird. Sollte dies nicht der Fall sein, ist mit einem freien Fall in Richtung Nullpunkt zu rechnen. Denn die verbliebenen Aktionäre werden versuchen, Anteilsscheine noch irgendwie zu Geld zu machen und damit Verluste zumindest einzugrenzen. Spekulationen um eine irre Wendung mit einem wie auch immer gearteten Comeback dürften spätestens jetzt ein Ende finden. Varta als Unternehmen wird wohl noch eine Weile weiterexistieren. Die Tage der Aktie allerdings sind gezählt.

 

Varta: Ein Ende mit Schrecken

 

Sowohl hier als auch an anderer Stelle wurde von Beginn an auf die enormen Risiken bei der Varta-Aktie hingewiesen und ernsthafte Empfehlungen wurden nach den letzten Abstürzen zu keinem Zeitpunkt ausgesprochen. Wer sich dennoch auf eine brisante Wette eingelassen hat, wird nun anstehende Verluste zwangsläufig als Lehrgeld abschreiben müssen. Auf eine Rettung in letzter Sekunde zu setzen, wird auch weiterhin eine Wette bleiben und keine nachhaltige Anlagestrategie.

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Der Umgang von Varta mit den Aktionären darf derweil fraglos kritisiert werden, und selbst bei der Kommunikation um die nun beschlossene Sanierung gibt das Unternehmen nicht die beste Figur ab. Doch ändert das nichts daran, dass die Anleger im Regen stehengelassen werden und dagegen wenig bis gar nichts unternehmen können. Auch Munkeleien darüber, ob ein anderer Ausweg aus der tiefen Krise möglich gewesen wäre, sind jetzt wenig zielführend. Beschäftigen könne man sich vielleicht noch mit der Frage, ob das StaRUG an sich ein Konzept ist, welches in Zukunft weiterhin beibehalten werden sollte. Doch auch damit werden anfallende Verluste nicht zurückgeholt werden können.

 

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19.08.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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