Varta stehen nicht nur an der Börse schwere Zeiten bevor
Das dürfte die Anleger nicht freuen
Bereits im ersten Quartal enttäuschten die Absatzzahlen von Varta. Die Nachfrage nach den Kleinbatterien des Unternehmens ist spürbar eingebrochen, nachdem die Kundschaft aufgrund des Chipmangels schlicht nicht genügend Teile für eine anhaltend hohe Produktion zusammenkratzen konnte. Schon früh sagten Kritiker voraus, dass der Konzern deshalb seine Jahresprognose verfehlen würde.
Varta (DE000A0TGJ55) selbst gab sich anfangs noch optimistisch und hielt an den eigenen Voraussagen fest. Am Wochenende musste der Konzern aber nun selbst einräumen, dass diese wohl nicht haltbar sein werden. Mit einer Gewinnwarnung schockte der Konzern die Aktionäre. Das Ebitda soll sich nun auf nur noch 200 bis 225 Millionen Euro belaufen. Zuvor wurden noch 260 bis 280 Millionen Euro in Aussicht gestellt.
Das ist mal eben eine Reduzierung um über 20 Prozent, was selbst unter Optimisten kaum als Bagatelle gehandelt werden dürfte. Entsprechend deutlich fielen die Reaktionen im außerbörslichen Handel aus. Die Varta-Aktie fiel dort auf rund 70 Euro zurück. Bei Handelsschluss am Freitag standen noch 79,20 Euro auf dem Ticker. Es droht heute also ein Kursverlust im zweistelligen Bereich.
Damit könnte die Aktie sich auch wieder dem 52-Wochen-Tieg annähern, welches derzeit noch bei 68 Euro zu verorten ist. Gerade kurzfristig gibt es nur wenig, worauf die Anteilseigner sich freuen könnten. Entsprechend wäre es auch keine große Überraschung, sollten nun viele weiterziehen und sich nach aussichtsreicheren Aktien im von Krisen gezeichneten Markt umsehen.
Es bleibt die Hoffnung
Die Käufer können sich derweil nur auf vage Hoffnungen verlassen, dass Varta im Bereich der E-Auto-Batterien noch richtig durchstarten kann. Die Entwicklungen in diesem Bereich sind derzeit der größte Hoffnungsschimmer, während die Geschäfte mit Kleinstbatterien ihren Zenit überschritten zu haben scheinen. Es könnte sich auszahlen, die günstigen Kurse als Einstieg zu nutzen und geduldig auf einen neuen Durchbruch zu warten. Aufgrund der vielen Ungewissheiten ist ein solches Investment aber nur etwas für Mutige.
01.08.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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