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Nach dem jüngsten Kurscrash ist die Varta-Aktie angezählt und der Druck scheint nur noch weiter zuzunehmen

Die Bären setzen weiter nach

NTG24 - Nach dem jüngsten Kurscrash ist die Varta-Aktie angezählt und der Druck scheint nur noch weiter zuzunehmen

 

Bei der einst so schwer gefeierten Varta-Aktie hat sich ein perfekter Sturm zusammengebraut, der sich dieser Tage unbarmherzig entlädt und die Kurse tief in Richtung Kurskeller schickt. Immer weitere Verluste lassen einstige Kursgewinne in einem atemberaubenden Tempo dahinschmelzen.

Die Gründe dafür sind zahlreich. Schon über das gesamte Jahr gab es Zweifel daran, ob Varta (DE000A0TGJ55) seine Prognosen ob der vielen Herausforderungen einhalten können würde. Der Batteriehersteller selbst gab sich in dieser Hinsicht stets optimistisch, musste vor einigen Tagen dann aber doch kapitulieren. Ende September wurde verkündet, dass die Prognose für das dritte Quartal und Gesamtjahr nicht gehalten werden könne. Sie wurde kurzerhand zurückgenommen.

Das allein hätte schon ausgereicht, um an den Märkten für Chaos zu sorgen. Doch es kam noch schlimmer. Eine neue Prognose gibt es bis heute nicht und sie soll auch erst nach den Q3-Zahlen folgen. Außerdem beschloss Varta etwas hastig, den Chef auszutauschen. Bei den Anlegern entsteht da ein gewisses Gefühl von Kopflosigkeit, um nicht zu sagen Verzweiflung.

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Werbebanner EMH PM TradeEs kam schließlich, wie es kommen musste und die Varta-Aktie ging auf Tauchstation. Auch am gestrigen Mittwoch setzte der Abwärtstrend sich fort. Mit Abschlägen von drei Prozent rutschte die Varta-Aktie bis auf 28,10 Euro herab und erreichte damit den niedrigsten Schlusskurs seit Jahren. An ein Comeback ist unter den gegenwärtigen Voraussetzungen nicht zu denken. Stattdessen gibt es so manche Anzeichen dafür, dass die Talfahrt sich noch eine ganze Ecke ausweiten könnte.

 

Die Leerverkäufer machen Druck bei Varta

 

Eines davon sind die Aktivitäten der Leerverkäufer, welche nach den jüngsten Katastrophen bei Varta noch einmal zugenommen haben. Die Bären scheinen bewusst auf eine weitere Abwertung zu setzen. In welchem Ausmaß, lässt sich nur erahnen, denn nicht jeder Leerverkäufer ist meldepflichtig. An den Märkten ist aber zu hören, dass das Setzen auf fallende Kurse bei der Varta-Aktie derzeit sehr beliebt ist.

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Auch fundamental sieht es nicht viel besser aus. Die größten Erfolge feierte Varta in den letzten Jahren als Zulieferer für die AirPods von Apple (US0378331005). Der iPhone-Hersteller hat sich Gerüchten zufolge aber bereits nach weiteren Zulieferern umgesehen, sodass der Kuchen für Varta kleiner werden könnte. Zudem bleiben Probleme mit rasant steigenden Kosten für Energie und Rohstoffe bestehen. Kurzum gibt es derzeit kaum Raum für Fantasien über eine positive Wendung bei den Geschäften von Varta, was den Bären natürlich weiteres Futter liefert.

 

Die letzte Chance für die Varta-Aktie?

 

Mit Spannung warten die Börsianer nun auf die Zahlen für das dritte Quartal von Varta. Bis dahin werden sie sich aber noch gedulden müssen. Die Veröffentlichung ist erst für Mitte November angesetzt. Ob damit endlich etwas Entspannung einkehrt, ist vollkommen offen. Zugegebenermaßen liegt die Messlatte für Varta jetzt so niedrig wie schon lange nicht mehr, was immerhin in der Theorie Potenzial für positive Überraschungen erkennen lässt. Genauso gut möglich ist aber, dass es noch schlimmer als befürchtet um das Unternehmen steht und es nur zu einem weiteren Kursrutsch kommt.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeAn Spekulationen darüber möchte ich mich an dieser Stelle nicht beteiligen. Die neue Prognose von Varta wird aber in jedem Fall darüber entscheiden, in welche Richtung es mit der eigenen Aktie in absehbarer Zukunft gehen wird. Dass der Konzern sich auf einem Schrumpfkurs befindet, ist bereits eingepreist. Die große Frage lautet nun, wie drastisch dieser ausfallen wird. Derweil werden die Hoffnungen auf einen Durchbruch mit E-Auto-Batterien immer dünner und da hier im kommenden Jahr noch keine Umsätze zu erwarten sind, dürfte 2023 eines der herausforderndsten Jahre in der Geschichte des Unternehmens werden. Wer da erst einmal auf der Seitenlinie bleibt, trifft nicht die schlechteste Entscheidung.

 

13.10.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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